'Tränen der Vergangenheit' - Kapitel 12 - 23

  • mit dem zweiten Abschnitt bin ich besser klar gekommen. Hier wird einiges von Hunter erklärt und man versteht mehr.


    Das Leben von Quaye ist und war ja wirklich furchtbar. Ich hoffe sehr, dass jetzt besser wird und sie mit Hunter zusammen kommt, was ich schwer annehme.


    Ihr Ehemann ( war sie überhaupt richtig verheiratet oder hatte sie nur den Ring ihrer Mutter an der linken Hand )ist ein richtiges Schwein ( obwohl er es auch nicht leicht hatte als Kind ) er hat ja noch nicht mal nach ihr gesucht. Ich verstehe das nicht ganz, denn es scheint ja nicht sooo weit zu der Stadt zu sein von Hunter`s Hütte aus.Sie muss doch auch vom Gasthaus vermisst werden.


    Na dann will ich mal das Ende lesen, aber eines kann ich schon sagen, ich habe schönere Bücher von Evans gelesen als dieses hier.

  • In diesem Abschnit habe ich zwar erst 2 Abschnitte durch, aber muss doch schon loswerden, dass Jak Morse das reinste Brechmittel ist.
    In der parallel stattfindenden Leserunde "Jenseits von Eden" haben wir auch über eine Figur diskutiert, ob es realistisch ist, dass er oder sie schon als Kind auf die Bosheit schlechthin geprägt war.


    Bei Jak gibt der Autor etwas lapidar die Erklärung, dass er schon als Kind von den Eltern vernachlässigt und gestraft wurde. Das mag seinen Sadismus gefördert haben. Dennoch kommt mir diese Figur etwas unreflektiert vor.
    Doch ich nehme an, dass er im folgenden keine große Rolle mehr spielt. Das ist jedenfalls zu hoffen.

  • Jak ist eine widerliche Kreatur. Er schlägt Quaye nicht nur, sondern erniedrigt sie in allen Bereichen des Lebens. Seine schreckliche Kindheit kann ich nicht als Entschuldigung gelten lassen.



    Herr Palomar : Du hattest dich doch auch gewundert, daß Evans eine solch ausführliche Einleitung geschrieben hat. Könnte es sein, daß er das gemacht hat, weil er ja auch vor so gut wie jedem Kapitel den Inhalt oder das Ergebnis durch die Tagebucheinträge vorwegnimmt? Der Gedanke kam mir beim Lesen dieses Abschnitts. :gruebel

  • Davon abgesehen bin ich in diesem Abschnitt wieder ein Stück weiter und kann sagen, dass der Roman ausgezeichnet geschrieben ist. Handlungsreich, wenn auch nicht so emotional wie man das bei Richard Paul Evans sonst manchmal kennt.
    HUnter und Quaye sind eher ruhige, verhaltene Protagonisten.

  • Evans erweist sich als integerer Autor, indem er aus der amerikanischen Geschichte nicht verschweigt, wie schlecht und unfair die Chinesen in den USA behandelt wurden. Rassissmus und Vertreibung waren an der Tagesordnung.

    http://de.wikipedia.org/wiki/G…n_den_Vereinigten_Staaten


    Ein Vergleich aus dem Buch Jenseits von Eden von John Steineck zeigt, dass selbst 50 Jahre später Chinesen sich noch schützen mussten, indem sie sich so verhielten, wie es von ihnen erwartet wurde.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Evans erweist sich als integerer Autor, indem er aus der amerikanischen Geschichte nicht verschweigt, wie schlecht und unfair die Chinesen in den USA behandelt wurden. Rassissmus und Vertreibung waren an der Tagesordnung.

    http://de.wikipedia.org/wiki/G…n_den_Vereinigten_Staaten


    Ein Vergleich aus dem Buch Jenseits von Eden von John Steineck zeigt, dass selbst 50 Jahre später Chinesen sich noch schützen mussten, indem sie sich so verhielten, wie es von ihnen erwartet wurde.


    Danke für den Hinweis, Herr Palomar!
    Ich frage mich nur, ob es heute wirklich anders geworden ist. Gut, die Gesetzeslage wird eine andere sein, aber der ganz gemeine, alltägliche Rassismus - ich glaube nicht mehr daran, dass man da großartig etwas ändern kann.



    Zu diesem Abschnitt:
    Der Tagebuchauszug zum 12. Kapitel hat es in sich. Darüber kann man Stunden nachgrübeln (auch über Hunters „Verstörung“) und kommt doch zu keinem Ergebnis.


    Jak Morse – ich bedauere das Kind, das er einmal war. Aber wie erbärmlich, sich immer nur an Schwächeren zu vergreifen. Entschuldigung, aber irgendwie bin ich erleichtert, dass er mit Quaye kein Kind gezeugt hat.


    Wieder so eine Beschreibung (Seite 96 f.), alles wird ganz detailliert ausgeführt. Man ist bestens informiert, was bei Erfrierungen zu tun ist, wenn mal kein Arzt oder Krankenhaus in der Nähe ist. Allerdings eine Wunde in Kreuzstich zu vernähen … sorry, da weigere ich mich glaube ich. Erstaunlich, was der Mann alles weiß und kann.


    Seite 99: „Dieses Mal hatte er Gott besiegt.“ Glaubt er das wirklich?
    Es sind jedenfalls kleine Szenen und Sätze wie diese, die mich vermuten lassen, dass er sich gar nicht so sehr von Gott abgewandt hat, wie er eigentlich will. Mir kommt jedenfalls immer wieder sein Name in die Quere: „Hunter“, ein Jäger, er muss erst einmal suchen, um etwas zu finden, er muss sich vorsichtig anpirschen, wenn "der Wind falsch“ steht, muss er eine andere Richtung wählen, er sucht weiter … aber weiß er eigentlich, was er da sucht?


    Erstaunlich, dass Quaye ihre Schönheit behalten hat bei der Prügelei. Und dass sie satt wird, kann ich auch nicht recht glauben. Auch nett ist sie geblieben, sie will den chinesischen Jungen unterrichten. Sie kann also lesen und schreiben. Sie hat von der „Sturmhöhe“ gehört. Eine geheimnisvolle Persönlichkeit, diese Quaye.


    Hunter öffnet sich im selben Maße, wie sich Quaye öffnet. Es war also doch seine Frau, die gestorben ist, und deren Tod ihn hat von Gott abwenden lassen. Nun ja, was soll man dazu groß sagen?
    Seine Worte bei der Beerdigung des Kindes (Seite 136, 137) zeigen jedenfalls, dass er anfängt nachzudenken. Der erste Schritt ist getan, nun werden die anderen folgen.
    Auch, wie er auf Quaye eingeht (Seite 141) – der Mann ist unglaublich mitfühlend. Dass, was ich anfangs nur vermuten konnte (z. B. bei Isabel und den Chinesen), lässt Evans jetzt deutlicher werden, als es um den Gegenstand von Hunters Liebe geht.
    Aber Seite 165: Was immer in ihm vorgeht, muss Quaye nicht das Gefühl haben, dass er gar nicht das meint, was er sagt und dass er ganz einfach versagt, wenn er mit der häßlichen Wahrheit konfrontiert wird?

  • In diesen Abschnitten fand ich es spannend zu lesen, wie toll er sich um die Chinesen und auch um Quaye gekümmert hat. Er hat also doch eine gute Seele. Dieser Bereich hat mir im Gegensatz zum ersten Teil wesentlich mehr Spass gemacht zu lesen und ich wollte dran bleiben.

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Zitat

    Original von Sonne79
    In diesen Abschnitten fand ich es spannend zu lesen, wie toll er sich um die Chinesen und auch um Quaye gekümmert hat. Er hat also doch eine gute Seele. Dieser Bereich hat mir im Gegensatz zum ersten Teil wesentlich mehr Spass gemacht zu lesen und ich wollte dran bleiben.


    Mir ging es ähnlich.


    Und mittlerweile, nachdem ich das Buch habe ein wenig sacken lassen, gefällt es mir sogar besser als während des Lesens.