Z - Das Spiel der Zombies von Michael Thomas Ford

  • Nach seinem Jugendroman "Suicide Notes" hat Autor Michael Thomas Ford sich diesmal dem Zombiethema gewidmet. Ich würde nicht so weit gehen, sein neues Buch als klassischen Jugendroman zu bezeichnen, aber Jugendliche sind zweifellos die Zielgruppe.


    Die spannende Geschichte spielt deutlich in der Zukunft, trotzdem kommen alte Flammenwerfer und Halogenscheinwerfer zum Einsatz. Wer sich daran nicht stört, findet sich dort wieder, wo typische Zombiestorys aufhören: Der Krieg gegen die Zombies ist vorbei, die Welt ist am Abgrund gerade noch so vorbeigeschrammt, und die Gesellschaft hat sich wieder zu einem normalen Leben zusammengefunden. Während die (traumatisierten) "Alten" den Krieg gegen die Zombies noch selbst miterlebt haben, spielen ihre Kinder auf Holo-Computern das Grauen von damals nach. Josh, der beste virtuelle Zombiekiller, bekommt eines Tages die Chance, an einem Real-Life-Spiel teilzunehmen.


    Die Einladung klingt verlockend, verpflichtet Josh aber zur absoluten Geheimhaltung. Er beginnt, die Schule zu vernachlässigen, bricht mit seinem besten Freund, belügt seine Eltern und schluckt Tabletten, die das Spielgefühl verbessern sollen. Nach und nach entfernt Josh sich aus seiner gewohnten Umwelt und geht immer mehr Kompromisse ein, um in den verlassenen Tunneln unter der Stadt ein neues Abenteuer zu erleben. Mit jedem Schritt verbaut er sich den Rückweg in sein altes Leben weiter.


    Wer ein martialisches Schlachtfest erwartet, sollte sich lieber ein anderes Buch suchen, auch wenn blutige Szenen vorkommen. Im Vordergrund steht hier der Versuch, Kinder davor zu warnen, in eine Parallelgesellschaft abzurutschen. Rational betrachtet sind die Entscheidungen, die Josh und seine Freunde treffen ebenso falsch wie dumm. Man könnte sich auf den Kopf klatschen und fragen: Josh, wie blöd bist du?
    Und genau das will der Autor bei seinen jugendlichen Lesern wahrscheinlich auch erreichen.


    Wahrscheinlich? Da es leider kein Vorwort gibt, kann man hierzu nur spekulieren. Es fällt aber auf, dass das irrationale Verhalten gegen Ende sogar noch zunimmt. Obwohl Josh und seine Freunde die Gefahr endlich erkannt haben, scheuen sie weiterhin vor externer Hilfe (Eltern, Polizei) zurück. Dass ihre Freunde sterben, traumatisiert sie nicht, sondern lässt sie das Grauen wie ein Computerspiel erleben. Ein Leben nach dem anderen geht den Bach runter, doch die Jugendlichen haben immer noch einen lustigen Witz oder ein Lächeln auf den Lippen und sind überzeugt, dass sie aus der Sache noch heil herauskommen.


    Fazit: Gefestigte Persönlichkeiten werden die Entscheidungen der Protagonisten nur selten nachvollziehen können. Dennoch ist gut beschrieben, wie ein (für Erwachsene) harmloses Problem durch Gruppendruck, Tabletten, Angst vor Eltern und Geheimnistuerei zur Katastrophe heranwächst.

  • Ich fand dieses Buch ziemlich mau.....


    Der Anfang hat mir noch gut gefallen, denn die Spiel-Athmosphäre kam super rüber. Ich habe selbst großen Spaß an den Resident-Evil-Spielen (die ich übrigens schon seit PS1-Zeiten zusammen mit meiner Mum gezockt habe und die genauso ein Fan ist) und fühlte mich sehr daran erinnert.
    Doch im Laufe der Geschichte wurde mir schnell klar, das dieses Buch wieder im Endeffekt nix anderes ist wie ein erhobener Zeigefinger. So ähnlich ging es mir schon mit "Erebos". Warum das ganze dann unbedingt in der Zukunft spielen musste und es eine wirkliche Zombie-Epidemie im Buch gegeben hatte, das weiß man eigentlich nicht genau. Für den eigentlichen Hintergrund (Hintersinn) der Geschichte spielt das ja keine Rolle.
    Mal wieder wurden die begeisterten Spieler als geradezu dämlich dargestellt, die quasi alles und jeden gleichgültig verschachern um weiterzuspielen bzw. den Bach runtergehen. Diese Einstellung kann ich echt nicht kapieren. Ich spiele gerne und auch viel (auch als Kind und Jugendliche habe ich - zusammen mit meiner ebenfalls spielebegeisterten Mutter - schon viele Spiele gespielt, ganze Nachmittage und Abende haben wir zusammen damit verbracht, und jede Menge Spaß dabei gehabt) und immer kommen dann nur diese blöden Geschichten wo alle süchtig und unsympathisch werden. Nicht jeder der viel Zeit mit diesem Hobby verbringt ist "süchtig", nur weil es scheinbar zig Moralaposteln die das Hobby nicht verstehen können/wollen nicht teilen. Die meisten (auch die jugendlichen !!) Viel-Spieler sind keine Dumpfbacken und würden nie so bescheuert handeln wie die "vom Spiel besessenen Buchfiguren".
    Ich fand es sehr schade das dieses Buch (Klappentext hörte sich vielversprechend an) statt eines spannenden Zombie-Abenteuers sich als "Übertreibs nicht mit den Spielen oder es wird böööööööse mit dir enden"-Buch entpuppt hat.
    Nee, das war ja nun echt nix. Schade. Hätte ein toller Resident-Evil mal in echt entpuppt sich als WIRKLICH ECHT sein können..... tja, hätte.....
    Nur 3 Punkte von mir.

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)