Hypnose - Sina Beerwald

  • Meine Meinung
    Bei diesem Thriller dauert es leider, bis es richtig spannend wird, und dann ist er auch schon zu Ende. Die Auflösung hat es etwas rausgerissen, aber trotzdem war es für mich eher mittelmäßig und recht langweilig. Die Sprache wirkt altbacken und nicht aktuell auf mich, manche Formulierungen fand ich nicht gerade gelungen. Eine Fortsetzung mit den gleichen Protagonisten würde ich vielleicht noch lesen, aber das nicht zwingend.

  • "Hypnose" ist der erste Thriller von Sina Beerwald und ein bisschen schimmert das durch: Die Wortwahl passt teilweise besser zum historischen Genre, in dem sie davor geschrieben hat, als in die Gegenwart. Außerdem neigt die Autorin besonders zu Beginn dazu, manche Dinge überzubetonen. Beispielsweise beginnt gleich das erste Kapitel damit, dass Rebecca (eine Freundin der Protagonistin) zu früh ist und dennoch Angst hat, zu spät zu kommen. Obwohl diese Eigenart im Dialog bereits angesprochen wird, wird im Satz danach nochmal gesagt: "Rebecca war grundsätzlich immer der erste Gast und hatte dabei stets Angst, zu spät zu kommen". Ich wäre froh gewesen, wenn solche Nachträge einfach komplett gestrichen worden wären.


    Über den Inhalt selber habe ich nichts zu meckern: Die Handlung war für mein Empfinden dicht und spannend. Ich liebe es, vor einem Berg mit Geheimnissen zu stehen und diesen langsam mit der Hauptfigur abzutragen. Auch Wahrnehmungsfragen - was ist echt, was ist Spiel, was könnte Traum sein - und gestreutes Misstrauen - wer lügt, wer sagt die Wahrheit - sind genau nach meinem Geschmack. Wichtig hierbei: Die Autorin schafft es, dass die Handlungsfäden am Ende gut zusammengeführt werden, es bleiben keine Fragen offen. Ob man die Geschichte hingegen für plausibel hält, das kann jeder nur für sich entscheiden.


    Mit den Figuren bin ich hingegen nicht warm geworden, sie bleiben irgendwie alle ein bisschen blass resp. distanziert. :gruebel Vielleicht erfährt man einfach zu wenig über sie?


    Fazit: Für mich ein dichter, spannender Psychothriller (Kein Actionthriller!), der von seinen Fragezeichen und der Frage: Was ist real? lebt. Ob einem die Auflösung am Ende plausibel erscheint, muss jeder für sich entscheiden, ich gehe davon aus, dass das jedoch nicht für jedermann der Fall sein wird.


    8/10 Punkten

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • "Hypnose" hat mich von Anfang an gut unterhalten, obwohl ich ein wenig gebraucht habe, mich mit den handelnden Personen anzufreunden.


    Die Story ist spannend aufgebaut und immer wieder vermischen sich Wahrheit und Einbildung, auch ohne dass dies direkt offensichtlich ist. Ich habe regelrecht mitgefiebert, was am Ende hinter allem stecken könnte.


    Die Erklärung ist plausibel. Dennoch habe ich den Schluss bzw. den finalen Showdown dann doch als etwas zu dick aufgetragen empfunden. Das ist sicherlich Geschmackssache; ich hatte jedenfalls das Gefühl, dass das Ende zu überbordend dargestellt wurde.


    Das Thema Hypnose und Hypnotherapie fand ich sehr interessant. Die Verarbeitung als Thriller ist in jedem Fall gelungen. Für ein spannendes Lesevergnügen vergebe ich gerne 8 Eulenpunkte.