Katharina Mahrenholtz: Literatur! Eine Reise durch die Welt der Bücher

  • Katharina Mahrenholtz: Literatur! Eine Reise durch die Welt der Bücher
    Hoffmann und Campe 2012. 192 Seiten
    ISBN-13: 978-3455381160. 19,99€
    Illustratorin: Dawn Parisi


    Verlagstext
    Die wichtigsten Werke der Weltliteratur kompakt und mit Witz zusammengefasst.
    Wo beginnt die Reise zum Mittelpunkt der Erde? Wer redete sich gern mit »Morgen ist auch noch ein Tag« heraus? Für diejenigen, die diese Fragen nicht beantworten können, ist Literatur! Pflichtlektüre. Für diejenigen, die die Antworten auf diese vergleichsweise einfachen Fragen kennen, gibt es darin viel Spannendes zu entdecken. Humorvoll und ansprechend illustriert, vereint dieses Buch übersichtlich die wichtigsten Fakten der Weltliteratur und wird zum treuen Begleiter.


    Die Autorin
    Katharina Mahrenholtz studierte Angewandte Kulturwissenschaften in Lüneburg. Seit 1997 ist sie als Redakteurin bei NDR Info tätig. Ihr Themenschwerpunkt ist Kultur, vor allem Literatur. Als Radiojournalistin ist sie es gewohnt, Geschichten kurz, knapp und trotzdem spannend zu erzählen. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.


    Die Illustratorin
    Dawn Parisi ist in England und Italien aufgewachsen und studierte in ihrer Geburtsstadt Hamburg an der Fachhochschule für Gestaltung. Nach einem dreijährigen Paris-Aufenthalt zog es sie wieder an die Elbe, wo sie im Atelier Freudenhammer für Verlage und Agenturen arbeitet. In ihren Büchern verbindet sie gern das Humorvolle mit dem Wissenswerten.


    Inhalt
    Es ist eine traurige Tatsache, dass der Deutschunterricht vielen Schülern das Lesen endgültig verleidet, so dass sie nach dem Ende ihrer Schulzeit lange kein Buch mehr in die Hand nehmen. Bei einigen endet diese Phase zum Glück, wenn sie ihren Kindern vorlesen möchten und sich auf die Spuren der Bücher ihrer eigenen Jugend begeben. "Literatur!" wirkt als Mutmach-Buch mit der eindeutigen Botschaft: Du darfst. Du darfst über Autoren und ihre Bücher spotten, du darfst Klassiker lesen, ohne vor Ehrfurcht im Boden zu versinken, du darfst literarische Denkmäler von ihrem Sockel holen und sie als Comic oder Hörbuch in der Form konsumieren, die dir gefällt. Wer in Hamlet wen liebt und wer wen ermordet, wird als Cartoon alle Generationen erfreuen. Katharina Mahrenholtz macht ihren Lesern keine falschen Versprechungen, sie empfiehlt bei einigen Autoren, doch mit einer Novelle oder einer Ballade zu beginnen und sich erst dann an die dicken Schwarten zu wagen. "Don Quijote ist nichts für Einsteiger" gibt sie auf S. 17 ehrlich zu. Bei Proust oder Joyce solle man sich nüchtern überlegen, ob deren Werke evtl. gar nicht dem eigenen Geschmack entsprechen werden. "Jack London war ein irrer Typ", (S. 71) informiert Mahrenholtz und fragt sich über Proust (wie vermutlich einige Leser vor ihr) "Wie konnte dieser durchgeknallte Typ überhaupt so viel schreiben?" (S. 70). "Hermann Hesse ist gern mal etwas esoterisch unterwegs" (S. 93) verkündet sie oder rät (bei Alexandre Dumas), auf eine Buchausgabe mit Personenliste zu achten. Einige Abschnitte des Buches sprechen Interessen Jugendlicher besonders an, wie die Auflistung der längsten Sätze und häufigsten Wörter (S. 82/83). In welchem Alter und unter welchen Umständen prominente Autoren starben trifft exakt die morbid getönten Interessen Jugendlicher (S. 179). Die Illustrationen sind ein Höhepunkt des Buches; Literatur als U-Bahn-Karte, als Sternenhimmel oder als Zeitstrahl am unteren Seitenrand (Pygmalion entstand in der Zeit als Henry Ford die Fließbandfabrikation perfektionierte) zwingt, eigene Sehgewohnheiten über Bord zu werfen.


    Die Auswahl modernerer Bücher präsentiert u. a. Perlen wie Satrapis Persepolis, als Kinderbuchautoren werden Carl Hiassen und John Green empfohlen. Die Kinderbuchempfehlungen listen nur zwei deutschsprachige Autorinnen, aber vier englischsprachige Autoren, Bücher für 8-jährige und 12-jährige Leser treten ohne Kennzeichnung munter durcheinander auf. Ein Umstand, der den Nutzen der Empfehlungen für Schüler deutlich mindert, die für den Deutschunterricht deutsche Jugendbuchautoren vorschlagen sollen.


    Fazit
    "Literatur!" empfehle ich in erster Linie als Geschenk für Jugendliche ab 12 Jahren, weil es ermutigt, die Lektüre von Klassikern nicht aus Respekt zu scheuen, sondern sich den großen Namen der Literatur über ihre kürzeren Texte zu nähern.


    8 von 10 Punkten

  • Hm, Buchdoktor, ich hatte mehr Schwierigkeiten, die Zielgruppe dieses Buches zu erfassen. Eine Bewertung ist mir nicht ganz leichtgefallen. Doch hier der Text meiner Rezension.


    +++


    Es ist mir ungeheuer schwer gefallen, mich zum Schreiben dieser Rezension hinzusetzen. Nicht, dass mir das Buch nicht gefallen hätte. Es folgt ein großes "aber": Aber, auch meine ganz persönliche Begeisterung kann letzten Endes nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich mir Fragen zu diesem Werk stelle. Diese Fragen betreffen vor allem den Sinn, die Absicht, und die gewünschte Leserschaft, welche sich die beiden Autorinnen wohl vorgestellt haben mögen. Unterhaltsam ist das ja alles, aber - an wen richtet sich das Buch eigentlich?


    Ich persönlich würde mich als eher erfahrenen Leser, ja, als Bibliomanin bezeichnen, die durchaus auch in der Weltliteratur zu Hause ist. Insofern konnte ich mich an den vielen humorvollen Respektlosigkeiten dieses Buches erfreuen, konnte Anspielungen richtig deuten, und mir so manches Schmunzeln nicht verkneifen. Aber genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Ein ungeübter Leser, ein "noch zu Bekehrender", der den Autorinnen wohl vorgeschwebt haben mag - der wird all diese Feinheiten erst gar nicht verstehen, wird das Buch durchblättern, einmal die Stirn runzeln, und am Ende doch nicht zum Leser werden. Was soll also dieses Buch?


    Das Vorwort hat mich schon stutzen lassen. Ja, es wird erklärt, wie das Buch aufgebaut ist, und warum Literatur eben doch spannend sei. Aber kein Wort darüber, warum sie es geschrieben haben! Keine einzige Erklärung, wer eigentlich der Adressat sein soll. Denn, wie gesagt, die hier vertretene Art von Humor und Hintersinn setzt eigentlich bereits Kenntnisse voraus.


    Sehen wir uns einzelne Punkte an. Eine nette Idee, aber eben auch nicht mehr, ist für mich die "Timeline", die das ganze Buch durchzieht. Daten werden hier einander gegenüber gestellt: oben Ereignisse der Weltgeschichte, unten die Erscheinungsdaten bedeutender literarischer Werke. Das ist für mich insofern unnützes Wissen, als es in vielen Fällen eben nicht erklärt, warum (!) der jeweilige Autor das Buch gerade zu dieser Zeit gerade so geschrieben hat. Die persönliche Geschichte eines Autors, seine Biographie, finde ich viel entscheidender als beispielsweise eine technische Erfindung, den Bau des Eiffelturms, oder die Einführung einer gesellschaftspolitischen Neuerung. Geschweige denn, eines Krieges. Es sei denn, der Autor sei politisch aktiv gewesen.


    Zweitens. Es ist eine möglicherweise nützliche Idee, manche Werke ausführlicher, auf einer Doppelseite, zu beschreiben, samt einiger erklärender Worte zum Autor. Andere dafür kürzer, eher wie ein Lexikoneintrag. Aber - ich habe manches Mal sehr gestaunt. Die Auswahl, welches Buch nun ausführlicher, welches kürzer abgehandelt wurde, scheint mir allzu willkürlich, und auf persönlichen Vorlieben der Autorinnen fußend. Wie überhaupt die Willkür ein Kennzeichen dieses Buches ist.


    Sicher, dieses Werk will keine Enzyklopädie sein. Es musste eine Auswahl getroffen werden. Aber, sorry, ich wehre mich, wenn Dante einerseits als bedeutendster italienischer Autor gewürdigt wird, Boccaccio hingegen fast völlig unter den Tisch fällt! (Er wird nur in einem einzigen Nebensatz erwähnt. Ungeheuerlich.) Weitere Beispiele: Autoren aus der Moderne wie Joyce und Woolf werden, obwohl schwerer lesbar, ausführlich beschrieben. Aber kein einziger (!!) Bucheintrag zu D. H. Lawrence, und nur ein verkümmerter zu Somerset Maugham. Der Autor der "Lady Chatterley" wäre, zu Recht, entsetzt. Es gibt noch mehr Beispiele (kein Böll!!), aber dies soll genügen.


    Ferner hat mich bekümmert, dass es zwar einen humorigen Artikel zu literarischen Genres und ihrer Vielfalt gibt. Im weiteren Verlauf des Buches werden aber fast ausschließlich Romane abgehandelt. Das nenne ich inkonsequent. Es gibt weder klare Einteilungen zu Jugendliteratur, Drama, noch Lyrik. Geschweige denn Kurzgeschichten, oder Sachbüchern. Und schließlich können auch Sachbücher unterhalten, oder die Welt verändern!


    Ach, ach, und nochmals ach. Gelacht und geschmunzelt habe ich ja. Besonders die zahlreichen, schlitzohrigen Cartoons habe ich genossen, sowie die karikierenden Zeichnungen zu den Autoren. (Aber auch die sind nur wieder für denjenigen lustig, der die Autoren schon kennt.) Ich muss letzten Endes sagen, dass es, was die wirkliche Information betrifft, bessere Werke gibt als dieses. Ulrich Greiner, Christiane Zschirnt, Dietrich Schwanitz, sie alle vermitteln viel mehr wirkliches Wissen, ohne in reine Comedy abzugleiten, wie hier oft geschehen. Es tut mir leid, ich mag nicht mehr als drei Sterne geben. Das Buch ist nur dann gelungen, wenn man beabsichtigt, es einem bereits an Bibliomanie Erkrankten als heiteres Geschenk zu überreichen.

  • Zitat

    Original von rumble-bee
    Hm, Buchdoktor, ich hatte mehr Schwierigkeiten, die Zielgruppe dieses Buches zu erfassen. Eine Bewertung ist mir nicht ganz leichtgefallen. Doch hier der Text meiner Rezension.


    Die Autorinnen halten sich zur Zielgruppe ja auch wohlweislich bedeckt! Zielgruppe sind m. A. nach alle, die die Literatur nicht so ganz ernstnehmen und die kein Problem damit haben, wenn jemand nicht weiß, um was es in Hamlet geht oder in den Biss-Büchern. Das Buch spricht jedenfalls optisch an - kaum hatte ich es ausgelesen, wollte es sich schon jemand bei mir ausleihen. :wave

  • Für mich war das Buch leider eine Enttäuschung. Das Lesen der beiden anderen Rezensionen hier hat mir sehr viel mehr Spaß gemacht! :wave



    Nichts Halbes und nichts Ganzes


    Ich bin mit großer Neugier an dieses Buch heran gegangen. Hauptsächlich interessierte mich, ob ein Literatur-Führer dieser Machart in der Lage ist, dem noch unentschlossenen Leser einen positiven Anstoß zu geben, sich dieses oder jenes Buch zuzulegen. Nach dem Lesen bin ich da stark im Zweifel. Ich muss dazu sagen, dass ich etliche der vorgestellten Werke bereits selbst gelesen und mir eine Meinung dazu gebildet habe.


    Aber von Anfang an. Das Buch ist zunächst einmal sowohl optisch (ausschließlich farbige Abbildungen, Fadenheftung, Lesebändchen, Schutzumschlag), als auch inhaltlich ansprechend und abwechslungsreich gestaltet. Der Aufbau ist chronologisch und umfasst die zeitliche Spanne von 1307-2011. Einigen Werken ist eine ganze Seite gewidmet, die neben einer Kurzfassung des Inhaltes auch berühmte Zitate oder anderes Wissenswertes zum Besten gibt, andere werden in noch kürzerer Form vorgestellt. Teilweise unterstreichen szenische Grafiken die Angaben zur Handlung. Ich nehme an, dass sie für zusätzliche Unterhaltung sorgen sollen. Die Idee dahinter ist sicherlich auch ganz originell und witzig, das Endergebnis ist es für mich allerdings nicht. Leider haben mir weder die Figuren noch die dargestellten Szenen gefallen. Bei einigen Autoren widmet sich eine Extra-Seite den jeweiligen biografischen Details. Diesen vorangestellt finden sich oft kleine Zeichnungen der betreffenden Person, die zum großen Teil einen hohen Wiedererkennungswert besitzen und durchaus gelungen sind. Es gibt zudem regelmäßig kurze Einschübe, die eine Menge Hintergrundinformationen rund um das Thema Literatur (Beispiel: "Nom de plume – Autoren und deren Pseudonyme") liefern. Hier ist Interessantes, Skurriles, relativ Unbekanntes und Neues dabei. Auch manche Anekdoten sind amüsant und unterhaltsam. Allerdings nur bei Lesern, die über ein größeres Vorwissen verfügen.


    Als problematisch empfand ich die Zielsetzung der beiden Autorinnen. Sie möchten auf lockere, unverkrampfte Art Begeisterung für Weltliteratur wecken. Insbesondere bei Lesern, die, durch dröge Schullektüre negativ vorbelastet, dieses Thema für sich schon ad acta gelegt hatten. Dagegen ist zunächst nichts einzuwenden. Die Frage ist nur, ob Katharina Mahrenholtz und Dawn Parisi sich für die richtige Methode entschieden haben. Ich persönlich lese für mein Leben gern (trotz schlechter Schulerfahrungen), mag es aber weniger, wenn ich Inhaltsangaben begegne, in denen schon der Schluss verraten wird. Das Argument, dass bei den meisten Klassikern das Ende allgemein bekannt sein dürfte, zählt hierbei für mich nicht. Außerdem habe ich den Eindruck gewonnen, dass das vorliegende Buch vom Lesen bestimmter Werke regelrecht abraten will. Besonders in Fällen, wo die Lektüre nach Meinung der Autorinnen etwas beschwerlich sein könnte. Unerfahrenere Leser, die sich auch mal an "schwierigere" Werke herantrauen wollen, dürften sich durch solche Äußerungen eher abgeschreckt als ermutigt fühlen. Mir ist schleierhaft, was ich mit Zitaten und anderen Informationen zu einem Buch anfangen soll, wenn das Lesen eh nicht in Frage kommt. So zu tun, als wenn ich etwas gelesen hätte, nur um eine gewisse Bildung vorzutäuschen, entspricht nicht meiner Lebenseinstellung. Ich hatte den Eindruck, die Autorinnen propagieren hier Oberflächlichkeit und möglichst einfach geschriebene Texte.


    Wer allerdings in Vergessenheit Geratenes wieder auffrischen möchte, könnte das theoretisch mit diesem Buch versuchen. Mich hat allerdings der übertrieben flapsige und auf jung getrimmte Schreibstil verärgert, der im krassen Gegensatz zu den meisten Werken der Weltliteratur steht und somit auch nicht in adäquater Form Lust auf diese machen kann.


    Die Auswahl der "wichtigsten" Bücher ist erwartungsgemäß sehr subjektiv gefärbt. Ein Johann Wolfgang von Goethe findet darin ebenso Platz wie Astrid Lindgren, Ken Follett und Joanne K. Rowling. Aber auch Paul Auster, Klaus Mann und Charles Dickens kommen vor. Ich hätte mir eine etwas strukturiertere Mischung gewünscht. Einige Werke eignen sich auch eher weniger als Appetitmacher, denn aus dem Alter für "Fünf Freunde" von Enid Blyton bin ich schon lange raus, und Vertreter der reinen Unterhaltungsliteratur wie Folletts "Die Säulen der Erde" müssen wohl kaum groß angepriesen werden, um von geeigneten Lesern gefunden und verschlungen zu werden.


    Für mich war das Buch eher ernüchternd. Ich finde es enttäuschend, wenn "Einsteigern" in Sachen Literatur empfohlen wird, sich doch vor dem Lesen eines anspruchsvolleren Werkes lieber erst den passenden Comic oder Film anzuschaffen. Wer hat denn anschließend noch Lust, die gleiche Geschichte in einer anderen Form zu konsumieren? Ich empfand es außerdem als große Respektlosigkeit, dass die Autorinnen gleich mehrere Schriftsteller mit den Wertungen "durchgeknallt" und "irre" versehen. Auch die mehrfache Erwähnung des Fehlens jeglicher "Action" ist gerade in Bezug auf Klassiker wohl mehr als verwirrend. Ist es denn als Mangel zu empfinden, mal kein Buch mit wilden Verfolgungsjagden und ähnlichem vor sich zu haben? Sind da jetzt schon Warnungen nötig? Die positiven Punkte sind bedauerlicherweise zu bescheiden in ihrer Häufung, um wirklich ins Gewicht zu fallen. Ich fühlte mich zeitweise von den Autorinnen fast veräppelt und für blöd verkauft. Keine Empfehlung von mir, weder für Einsteiger noch für "alte Hasen"!


    3-4 von 10 Eulenpunkten


    ___________________________

  • Mrs Bean, du bist sicher nicht die Zielgruppe des Buches. Im Umgang mit Jugendlichen muss man manchmal von hinten quer durch die Brust argumentieren. Wenn ich jemandem mit einem Augenzwinkern abrate, weil ein Buch angeblich zu dick oder zu romantisch für diese Person ist, kann ich denjenigen damit so richtig neugierig auf das Buch machen. Umgekehrt funktioniert das auch, wenn mir jemand sagt: nee, das ist für dich viel zu blutrünstig. :chen

  • Nanu, Buchdoktor, willst du damit etwa sagen, dass ich zu alt für das Buch bin! :vorsichtAlso wirklich, das kann ich so nicht auf mir sitzen lassen, ich werde es gleich noch einmal lesen! ;-)


    Aber mal im Ernst, ich hatte beim Lesen trotz des jovialen Tonfalls der Autorin nicht das Gefühl, dass sich das Buch hauptsächlich an jugendliche Leser richtet. :gruebelIch gehe eher davon aus, dass es sich bei der angestrebten Zielgruppe um Personen handelt, die bereits aus dem Schulalter heraus sind. Wobei wir wieder bei dem Problem wären, dass an keiner Stelle des Buches explizit dazu Stellung bezogen wird und somit viel Spielraum für Spekulationen bleibt. Allerdings spricht Katharina Mahrenholtz im Vorwort über die folgenreiche Abschreckung, die viele von uns während ihrer Schulzeit in punkto Literatur erfahren haben. Unter "Einsteigern" verstehe ich dementsprechend Leser, die in den letzten Jahren andere Interessen als Bücher hatten oder sich aufgrund des gerade angesprochenen "Schultraumas" später nicht an Klassiker und ähnliches herangetraut haben. Für mich beginnt die Zielgruppe bei den 20jährigen und ist nach oben hin offen. Deshalb können gerade auch so "alte Tanten" wie ich :alter :crazy ;-) das Buch lesen. Für Jugendliche hätte ich als Anrede die Pluralform "Ihr" passender gefunden als das verwendete förmliche "Sie" und eine konkrete Altersangabe von Verlagsseite erwartet. Vielleicht lüftet sich das Geheimnis ja noch eines schönen Tages.


    Jedenfalls ist deine Taktik, Jugendliche dazu zu bringen, etwas zuvor Langweiliges plötzlich mordsmäßig interessant zu finden, indem du ihr Ego kitzelst, ziemlich clever. Das werde ich mir für den Notfall merken! :-)

  • :gruebel Ich hatte frech angenommen, dass du liest, keine Berührungsängste gegenüber Literatur und dicken Büchern hast und nicht ermutigt werden musst, dich an einen Klassiker zu wagen. :lesend Hier bei der Büchereule gab es einige Diskussionsanfänge, wo jemand gern Klassiker oder dicke Bücher lesen wollte und genau so eine Ermunterung gut gebrauchen könnte. Über das Alter dieser Einsteiger habe ich nicht nachgedacht. :alter - weiße Haare - jung gebliebener Geist. :chen

  • Zitat

    Original von Buchdoktor


    Ich hatte frech angenommen, dass du liest, keine Berührungsängste gegenüber Literatur und dicken Büchern hast und nicht ermutigt werden musst, dich an einen Klassiker zu wagen. :lesend


    Richtig vermutet, kluges Kind! :kiss Und jetzt wünsche ich eine gute Nacht - mein Seniorenbett ruft (wo ist eigentlich mein Gebiss geblieben? :gruebel) ! :vergrab