'Kleopatra' - Seiten 0921 - 1078

  • Wieder wie gehabt: Ich bin noch nicht durch. Ein paar Eindrücke!


    Antonius hat sich also, um sein Bündnis mit Octavian zu stärken, mit dessen Schwester verheiratet. Kein Wunder, dass Kleopatra verletzt und wütend ist. Er war frei und hat eine andere gewählt.


    Als er aber ruft, reist sie zu ihm mit allerhand Plänen im Gepäck. Ich weiß nicht genau, ob die so klug waren. Sie bringt Rom gegen sie beide auf, lässt sich vielleicht sogar in den Partherkrieg hineinziehen, was eindeutig gegen die Interessen ihres Landes ist.
    In diesem Abschnitt tritt die Frau vor die Herrscherin, die Interessen der Liebenden vor die der Pharaonin. Mal schauen, wohin das alles führt...


    Cäsarion ist ein kluges Kind, wächst auf, wie seine Mutter es sich nur wünschen kann, aber ich vermisse, dass sich jemand Gedanken um seine Sicherheit macht. Immerhin ist er Sohn des Cäsar und damit gefährdet und sicher Octavian ein Dorn im Auge.


    Schwer nachzuvollziehen ist für mich auch, dass die Königin von Agypten für so lange das Land verlässt. Das hatten wir schon, noch länger war sie da weg. Aber dass sie ihre Kinder so lange allein lässt, allein lassen kann, in so unsicheren Zeiten und überhaupt, ist für mich als Mutter nicht nachvollziehbar. Vielleicht war das so...ich bin halt keine Königin ;-)

  • Erwähnt sei noch die Schilderung der Kriegsvorbereitungen und der Ausrüstung der Soldaten. Die hatten ganz schön etwas zu schleppen. Man staunt, wie solche Feldzüge damals überhaupt vonstatten gingen, wie Gebirge überwunden wurden mit schwerem Gerät im Schlepptau, immer die Sorge des Winters im Nacken und die Frage, woher der Proviant für das Heer kommen sollte unterwegs oder Nachschub, denn auch die Verpflegung musste mitgeführt werden.


    Auf Seite 1048 werden wir Zeuge des Abnabelungsprozesses von Cäsarion. Er wird seinem Vater immer ähnlicher, und nun will er nach Rom, um alles kennenzulernen, an Orten zu sein, wo auch er und seine Mutter waren. Ganz schön gefährlich.


    Interessant fand ich, was man über Olympus und die Entwicklungen in der Medizin erfährt.

  • Nun habe ich den Abschnitt beendet. Am Ende stehen Briefe von Olympus und Cäsarion an Kleopatra, Berichte aus Rom.
    Also ich würde den Jungen sofort zurückbeordern, denn er ist in Gefahr. Octavian ist auf ihn aufmerksam geworden.

  • Zitat

    Original von Clare
    Wieder wie gehabt: Ich bin noch nicht durch.


    Ich auch noch nicht :lache


    Zitat

    Antonius hat sich also, um sein Bündnis mit Octavian zu stärken, mit dessen Schwester verheiratet. Kein Wunder, dass Kleopatra verletzt und wütend ist. Er war frei und hat eine andere gewählt.


    Ich kann das absolut nachvollziehen, auch wenn ich ihn auch etwas verstehen kann...Aber, hier gehts einfach um die Gefühle einer liebenden Frau, weniger um politisches Kalkül. Da wäre ich acuh explodiert! Ich hätte ihn aus lauter verletzter Eitelkeit und verletztem Stolz zur Hölle geschickt!



    Zitat

    Cäsarion ist ein kluges Kind, wächst auf, wie seine Mutter es sich nur wünschen kann, aber ich vermisse, dass sich jemand Gedanken um seine Sicherheit macht. Immerhin ist er Sohn des Cäsar und damit gefährdet und sicher Octavian ein Dorn im Auge.


    Um ihn mache ich mir Sorgen


    denn ich finde Cäsarion ein sehr wohlgeratenes Kind, der auch glücklicherweise viel von seinem Vater mitbekommen hat. Denn Cäsar war eine höchst facettenreiche, interessante historische Figur...Schade, das über Cäsarion nicht viel überliefert ist...

  • Zitat

    Original von nofret78


    Um ihn (Cäsarion) mache ich mir Sorgen


    denn ich finde Cäsarion ein sehr wohlgeratenes Kind, der auch glücklicherweise viel von seinem Vater mitbekommen hat. Denn Cäsar war eine höchst facettenreiche, interessante historische Figur...Schade, das über Cäsarion nicht viel überliefert ist...


    Ich weiß es leider auch. Hast du irgendwo das Foto einer Büste von ihm gefunden? Ich habe nichts gesehen außer dem Relief aus dem Tempel in Dentra.
    Er soll ja seinem Vater Cäsar sehr ähnlich gewesen sein.

  • Die meisten Büsten wurden wahrscheinlich ohnehin in Rom gemacht, und da war er ja nicht anerkannt und ernst genommen.
    Aber er war der erste Sohn der Pharaonin. Dass es nicht mehr Bildnisse von ihm gibt, erstaunt mich schon. Vielleicht war seine illegitime Geburt doch auch in Ägypten problematischer als hier im Roman dargestellt. :gruebel

  • Zitat

    Original von Clare
    Nun habe ich den Abschnitt beendet. Am Ende stehen Briefe von Olympus und Cäsarion an Kleopatra, Berichte aus Rom.
    Also ich würde den Jungen sofort zurückbeordern, denn er ist in Gefahr. Octavian ist auf ihn aufmerksam geworden.


    Das war auch mein erster Gedanken: Nix wie heim mit dem Jungen, Oktavian kann sicher keinen leiblichen Sohn Cäsars in Rom gebrauchen.


    Zitat

    Antonius hat sich also, um sein Bündnis mit Octavian zu stärken, mit dessen Schwester verheiratet. Kein Wunder, dass Kleopatra verletzt und wütend ist. Er war frei und hat eine andere gewählt.


    Da wäre ich an Kleopatras Stelle auch stinksauer gewesen. Als sie dann doch zu ihm reist. stehem eindeutig ihre Gefühle im Vordergrund und nicht ihr Königreich.


    Zitat

    Schwer nachzuvollziehen ist für mich auch, dass die Königin von Agypten für so lange das Land verlässt. Das hatten wir schon, noch länger war sie da weg. Aber dass sie ihre Kinder so lange allein lässt, allein lassen kann, in so unsicheren Zeiten und überhaupt, ist für mich als Mutter nicht nachvollziehbar.


    Dass ein Land auch längere Zeit sehr gut ohne Königin auskommt haben wir ja schon festgestellt. Ich kann aber auch gar nicht nachvollziehen, wie sie ihre Kinder so lange allein lassen kann.

  • So, nun habe ich auch diesen Abschnitt beendet :tanz
    Am besten gefiel mir hier der Dialog zwischen Oktavian und Cäsarion, auch wenn der Junge in Gefahr war. Aber, hier konnte man gut erkennen das er ein wahrer Sohn seiner Eltern ist - ein anderer wäre Oktavian nicht gewachsen gewesen.
    Die Briefe waren für mich am aufschlussreichsten, manch anderes zog sich doch recht in die Länge.
    Was mir jedoch auch noch sehr gut gefiel war der Besuch von Antonius bei seiner verletzten Truppe - den Männern zu signalisieren das er da ist, und jeder Einzelne es wert ist sich mit ihm zu befassen. Hier wird deutlich, wie ihn seine Männer lieben.

  • Ich schau in die einzelnen Forenabschnitte immer erst rein, wenn ich den entsprechenden Abschnitt im Buch durch habe. :grin


    Ich stimme Euch zu, dass Cäsarion ein sehr sympathisches Kind ist. Im Gegensatz zu Euch habe ich allerdings keine Ahnung, wie seine Zukunft aussieht. Eure Andeutungen machen mir ein bißchen Sorgen... :-(


    Marcus Antonius finde ich - abgesehen von seiner Heirat mit Octavia - auch ziemlich sympathisch. Ehrlich gesagt ist er mir im Augenblick sympathischer als Kleopatra. In diesem und auch im letzten Abschnitt stach besonders hervor, wie machtbesessen und rachsüchtig sie ist. Selbst Antonius ist teilweise schon genervt. Obwohl ihn das nicht hindert, sich in ihre Hände zu begeben und sich führen zu lassen.


    Dass Kleopatra ihre Kinder (darunter einen kaum entwöhnten Säugling) so lange allein lassen konnte, kann ich auch nicht nachvollziehen.

  • Marcus Antonius finde ich in diesem ganzen "Zirkus" um Macht und Reichtum einfach als am menschlichsten gezeichnet, nebst Cäsarion. Daher mochte ich die beiden Figuren ungemein. Ebenso wie Olympos, der einfach oft als Freund dargestellt wurde.

  • Für mich sind es auch Antonius und Cäsar. Antonius scheint ständig im Widerstreit zu stehen zwischen den, was er und andere von ihm erwarten und dem, was ihm eigentlich mehr liegen würde.
    Kleopatra verändert sich im Lauf des Romans für mich als Figur. Ist sie zu Beginn die Kämpferin, die sich durchsetzt, so wird sie im Lauf der Geschichte immer mehr zu derjenigen, die entgegen alle Widerstände ihr Ziel verfolgt, auch wenn es immer fragwürdiger wird oder andere dabei auf der Strecke bleiben.

  • Stimmt, Cäsar hatte ich noch vergessen. Bei Kleopatra, da hast Du recht, konnte man wunderbar ihre Veränderung beobachten. Die wohl vielleicht auch nötig war? Für mich hatte diese Veränderung allerdings etwas negatives....

  • Für mich auch. Hat sie mich am Anfang des Romans noch beeindruckt, mir zuweilen Leid getan, so musste ich zum Ende hin zunehmend den Kopf schütteln, was man natürlich leicht kann, wenn man nicht Königin ist und nicht Geliebte eines Imperators und nicht Entscheidungen treffen muss, die die Geschicke eines Landes und eines Volkes bestimmen.

  • Zitat

    Original von Clare
    Kleopatra verändert sich im Lauf des Romans für mich als Figur.


    :write


    Je weiter ich beim Lesen voranschreite, desto weniger mag ich sie. :grin


    Andererseits kann man sich wohl kaum vorstellen, wie es damals war, als Frau Königin eines Landes zu sein, inmitten all dieser Männer. Klug war sie auf jeden Fall, das kann wohl niemand abstreiten. Und mutig auch. Aber im Laufe des Romans zeigt sich mehr und mehr, wie machtbesessen und manipulativ Kleopatra auch war.


  • So geht es mir auch. Kleopatra wird mir von Schriftrolle zu Schriftrolle unsympathischer. Ich denke aber auch, als absoluter Herrscher muss man machtbesessen und manipulativ sein, sonst bleibt man nicht lange an der Macht. Und gerade Kleopatra hatte es als Frau und mit dem mächtigen Rom im Nacken wirklich nicht einfach ihren Thron zu behaupten.