Die Schriften von Accra - Paulo Coelho

  • Genre: Roman
    ISBN: 978-3-257-06848-1
    Preis: 17,90 € (Hardcover)


    Über den Autor:
    Paulo Coelho, geboren 1947 in Rio de Janeiro, Studium der Rechtswissenschaften, danach Reisen nach Südamerika, Europa und Nordafrika. Zurück in Brasilien, Veröffentlichung von Theaterstücken und provokativer Rocksongs, die ihm über die Militarjunta der 70er Jahre dreimal ins Gefängnis einbrachten. Er ist Herausgeber einer Untergrundzeitschrift, eines Musikmagazins sowie Direktor von Polygram und CBS, Brasilien. Ab 1980 (Stellenverlust) 5 Jahre Studium in einem alten spanischen Orden und Zurücklegung des Pilgerwegs nach Santiago de Compostela. 2006 wurde Paulo Coelho mit dem mexikanischen Literaturpreis "Las Pergolas" ausgezeichnet.


    Klappentext:
    Er ist vor langer Zeit auf der Suche nach Abenteuern und Reichtum in die Welt hinausgegangen und zufällig in Jerusalem gelandet. In einer magischen Nacht, als ein feindliches Heer die Stadt bedroht und alles verloren scheint, antwortet der geheimnisvolle Fremde auf die großen Fragen der Menschen, die über die Jahrtausende immer wieder gestellt werden: Liebe, Sex, Mut, Siegen und Scheitern, Alleinsein können und friedliches Miteinander.


    Zusammenfassung:
    Es ist der 14 Juli 1099. Jerusalem steht kurz vor einem Kampf. Die Stadt in der sich Juden, Christen und Muslime bislang gut verstanden haben, wird bald von Kreuzrittern überrannt. Am Tag vor dem nahenden Ende nimmt sich der Kopte (ein alter, weiser Mann, der über alles Bescheid weiß), die Zeit sämtliche Fragen der Einwohner zu beantworten. Sämtliche Fragen über Liebe, Erfolg und Leid werden auf sehr spirituelle und nette Art geklärt und man liest deutlich, dass der Kopte sehr viel vom Leben weiß.


    Meine Meinung:
    Das Buch ist meiner Meinung nach nur etwas für jemanden, der etwas über das Leben lernen will. Der Kopte erzählt, was er vom Leben weiß und dass es wichtig ist, immer zu sich selbst zu stehen weil wir es sind die uns am besten verstehen. Ich sehe es mehr als Lebensberater an anstatt als richtige Geschichte. Das Buch hat mir richtig gut gefallen und ich konnte mich manchmal richtig in das Buch hineinversetzen.

  • Die Schriften von Accra von Paulo Coelho waren etwas Besonderes.
    Es ist der Tag bevor es in Jerusalem zum Kampf mit den Kreuzrittern kam.


    Zum ersten mal habe ich von dem Kopten gehört. Da fragen die Menschen und er antwortet ihnen. Diese Antworten wurden aufgeschrieben, sie sind das Herz dieses Buches.


    Es sind beeindruckende Weisheiten, die mich zum Nachdenken bringen und die ich nicht so schnell vergessen werde.

  • So unterschiedlich können Meinungen sein...! Hier ist meine Rezension. Mir hat das Buch leider weniger gefallen.


    ****


    Heute back ich, morgen brau ich - und übermorgen schreibe ich einen Bestseller


    Zugegeben, wenn ich über Paulo Coelho schreibe, kann ich mich einer gewissen Prise Sarkasmus nicht enthalten. Das mag daran liegen, dass ich schon "zu viel" von ihm kenne, und auch mehr oder weniger deutlich weiß, aus welchen Quellen er sich "bedient". Es fällt mir bei diesem Autor einfach ungeheuer schwer, jedes neue Werk unvoreingenommen und "an sich" zu betrachten. Ich weiß sehr wohl, dass andere Leser von diesem Autor begeistert sind, kann diesen Enthusiasmus aber leider nicht (mehr) teilen. Daher möchte ich darauf hinweisen, dass meine eher schlechte Bewertung - auch - ein Geschmacksurteil ist. Die letztliche Bewertung muss jeder Leser für sich vornehmen.


    Leider hat sich der Eindruck, den ich nach dem Überfliegen der Leseprobe hatte, bestätigt. Dies ist keines der stärkeren Werke Coelhos. Er ist immer dann gut, wenn er sein spirituelles Süppchen in eine Geschichte und fortlaufende Handlung kleidet - was ihm bislang am besten im "Alchimisten" gelungen ist. Hier jedoch hat er sich einer Handlung fast vollständig enthalten, und hat nur einen ausgesprochen dürftigen "Rahmen" konstruiert. Für mich ein allzu bequemes Mittel, um allerlei Weisheits-Schnipselchen "unterzubringen", die er aus diversen Quellen zusammengeklau(b)t hat.


    Es ist ihm allerdings schwer bis gar nicht nachzuweisen. Denn im Vorwort weist er ja auf tatsächliche Funde von Schriften hin - die Funde von Nag Hammadi hat es wirklich gegeben, ebenso den britischen Forscher, den er erwähnt. Was sollen wir als Leser also glauben? Dass das nachfolgende Buch von ihm nur "übertragen" und leicht fiktionalisiert wurde? Oder dass er sich von den genannten Funden hat inspirieren lassen? Mehr Information wäre mir hier lieber gewesen.


    Die Handlung, insofern sie überhaupt besteht, spielt in Jerusalem, am Vorabend der Einnahme durch die Kreuzritter im Jahre 1099 (auch dies ein historisch überliefertes Ereignis). Verängstigte Einwohner, sowie diverse Geistliche der drei in Jerusalem beheimateten Religionen, haben sich um einen mysteriösen Weisen geschart, und stellen ihm Fragen, um ihre Ängste zu überwinden. Das Buch besteht nahezu ausschließlich aus diesen Fragen und Antworten. Das erinnert vom ganzen Stil her doch sehr an Khalil Gibrans "Propheten"! Von Seiten des Verlages wurde alles getan, um diesen Text auf Buchlänge zu bringen - dickes Papier, viele leere Seiten, relativ große Schrifttype. Doch all dies kann kaum darüber hinweg täuschen, dass das Ganze eher wie ein Schnappschuss wirkt - auf mich jedenfalls in keinster Weise "rund" oder abgeschlossen.


    Was ich dem Buch noch als Verdienst anrechnen würde, ist die Tatsache, dass sich Coelho mit einigem Erfolg auf die drei großen Religionen bezieht, die in Jerusalem (bis zum Einfall der Kreuzritter) friedlich miteinander zusammenlebten. Egal ob der Leser Jude, Moslem oder Christ ist, jeder wird für sich etwas aus diesen Texten mitnehmen können. Mal mehr, mal weniger offen zitiert Coelho aus Schriften der drei Religionen. Bibelzitate tauchen dabei relativ häufig auf (wie zum Beispiel die berühmten "Lilien auf dem Felde"), allerdings sind sie nicht als solche gekennzeichnet. Andere Stellen scheinen direkt dem Talmud oder dem Koran entnommen; auch diverse Dichter werden eingebaut. Ich meine, Hafis oder Rumi erkannt zu haben. Zusätzlich verwendet Coelho noch Anklänge aus anderen spirituellen Traditionen. Buddhistisches Gedankengut, sowie einige Zen-Koans, stehen dabei im Vordergrund. Und in den ersten Kapiteln, die sich vorwiegend mit dem Thema "Kampf" beschäftigen, meine ich, die Bhagavadgita wiederzufinden - denn dort preist ja ebenfalls der Gott Krishna den Kampf und den Mut.


    Aber soll man das alles nun gut finden? Ich weiß einfach nicht. Mir persönlich ist das alles viel zu sehr "Süppchen", bedingt durch eine fehlende Rahmenhandlung, und dadurch schwierige Einordnung. Mir hätte das Buch wesentlich besser gefallen, wenn die persönliche Geschichte des ominösen Ich-Erzählers aus der Rahmenhandlung fortgeführt worden wäre. Und wenn die Quellen vom Autor angegeben worden wären - wenigstens in einem Anhang. So aber kann ich das ganze Buch leider nicht recht ernst nehmen.

  • Anfang diesen Jahres habe ich dieses tolle Buch gelesen. Anbei meine Rezi dazu:


    Titel: Das Buch der schönen Worte


    Bei den Büchern von Paulo Coelho bin ich immer wieder hin- und hergerissen zwischen mögen und total gelangweilt sein. Seine Bücher "Der Alchimist" und "Schutzengel" mochte ich sehr gern, der Roman "Aleph" hingegen gefiel mir absolut nicht. So waren meine Erwartungen an "Die Schriften von Accra" sehr hoch, aber ich wurde nicht enttäuscht.


    Für mich ist der Roman ein Buch der schönen Worte und Sätze, denn es enthält zahlreiche Weisheiten, die man sich einfach notieren möchte, um sie später mit anderen zu teilen.


    Der Roman katapultiert den Leser in das Jahr 1099 vor die Tore Jerusalems, welches kurz davor steht angegriffen zu werden. Die Menschen in der Stadt suchen Trost, den ihnen der Kopte bietet mit seinen Weisheiten. Fast wirkt sein Reden als eine Art Predigt.


    Ich finde, dass der Autor mit seiner zauberhaften Sprache den Leser einfängt und ihn mit seinem Werk verwebt. Zumindest spiegelt das geschriebene Wort hier für mich ganz klar meine Gedanken wider.


    Besonders hängen geblieben sind bei mir unter anderem die Sätze:
    "Besiegt ist nur wer aufgibt."
    "Wenn du nicht allein sein kannst, wird die Liebe nicht lange an deiner Seite verweilen."
    "Nein sagen ist kein Mangel an Großzügigkeit."
    "Eine Niederlage erleiden die Tapferen."


    Einziger Minuspunkt ist die Kürze des Werkes mit seinen 184 Seiten und der sehr großen Schrift, die sich zwar gut lesen lässt, der Roman aber auch dadurch viel zu schnell vorbei ist.


    Fazit: Ein gelungener Coelho, der sofort zu begeistern weiß. Empfehlenswert!


    Bewertung: 9/10 Eulenpunkte