Fragen an Lea Korte

  • Hallo Lea, ich bin mir zwar nicht sicher, ob du die Frage schon irgendwo beantwortet hast, aber ich würde gerne wissen, ob es möglicherweise eine Fortsetzung mit Zahra und Jaime geben wird?

  • Liebe Kirsten,


    nein, die wird es definitiv nicht geben. Mich hat die spanische Geschichte gereizt, die Reconquista und was ihr Ende für die Menschen zu bedeuten hat. Und damit ist die Geschichte für mich zu Ende erzählt.
    Ich arbeite jetzt an einem neuen Projekt, rd. 300 Jahre früher, und der Handlungsort wird kaum noch Spanien sein, sondern zu einem großen Teil Deutschland. Und es wird wieder eine Familiengeschichte sein. Aber: psst! :grin


    Liebe Grüße
    Lea

  • Zitat

    Original von Lea Korte
    Und es wird wieder eine Familiengeschichte sein.


    Dann vermutlich ohne mich. Zum einen ist das Mittelalter überhaupt nicht "meine Zeit" (wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel), zum anderen mache ich inzwischen einen großen Bogen um "Familiengeschichten". Ich habe kürzlich die zweibändige von Francine Rivers gelesen und mir vorgenommen: so schnell nie wieder. Zu spät habe ich bemerkt, daß auch "Das Geheimnis der Maurin" auf eine solche hinausläuft.


    Sehr positiv sind mir die Karten im Buch aufgefallen.


    Noch eine Frage: Hast du ein paar Hinweise zu Sachbüchern zum Thema? Diese sollten allerdings in deutscher Sprache sein; Englisch geht auch. Nur Spanisch kann ich nicht (und steht auch nicht auf meinen künftigen "Lernplan").
    :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Es wird nicht mehr und nicht weniger Familiengeschichte als "Die Maurin", also wiederum gibt es einen Prota, der im Zentrum steht, aber es gibt ein paar Nebenstränge - wie bei der Maurin. Allerdings sogar sogar weniger, weil die Familie kleiner ist. ;-) Es hört sich also "Schlimmer" an, als es ist. ;-)


    Die Literatur war überwiegend auf Spanisch. Zu dem Thema gibt es sehr, sehr wenig auf Deutsch, es ist überhaupt ein Thema, bei dem man sehr intensiv nach Literatur suchen muss. Manches konnte ich auch nur direkt über "meinen" Prof herausfinden.


    Bei den rein historischen Themen konnte ich auch auf die "alten" Bücher zurückgreifen (plus ein paar weitere, aber eben spanische); bei diesem Roman war für mich Recherche v.a. Recherche zu den religiösen Themen und Religionsvergleich.


    LG
    Lea

  • Bisher nicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
    Ins Spanische aber sicher eher nicht. Das ist, als wolle eine Ausländerin in Dtl. deutsche Geschichte "vermitteln", das findet man auch nur höchst selten. Dafür gibt es dann genug Muttersprachler, die dies tun.
    LG
    Lea

  • Zitat

    Original von Lea Korte
    Bisher nicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
    Ins Spanische aber sicher eher nicht. Das ist, als wolle eine Ausländerin in Dtl. deutsche Geschichte "vermitteln", das findet man auch nur höchst selten. Dafür gibt es dann genug Muttersprachler, die dies tun.
    LG
    Lea


    Auch wieder wahr... :lache


    Kennst Du lesenwerte Romane über diese Zeit von spanischen Autoren, die es auch auf deutsch gibt?

  • Danke für die Antwort. :-)


    "Familiengeschichte" ist für mir durch die zweibändige solche von Francine Rivers, in der sie die Geschichte ihrer eigenen Familie verarbeitete, etwas verleidet worden. 950 Seiten habe ich mit den Büchern hart gekämpft, um dann ein fünfzigseitiges grandioses Finale zu erleben. Aber mit Familiengeschichte verbinde ich seither, auch "Das Geheimnis der Maurin" hat das bestätigt, viel Leid und Schmerz, bevor es am Ende in irgendeiner Form gut ausgeht. Und das ist mir mental meist zu anstrengend. Mein Leben nervt mich genug, da suche ich nicht in Büchern einen Spiegel dazu.
    [Flüstermodus an]
    (Auf Lovelybooks gab es zu den Büchern Leserunden, da sind meine Probleme und dauernder Kampf mit dem Abbruch nachzulesen.)
    [/Flüstermodus aus]
    Die Sehnsucht ihrer Mutter - Francine Rivers
    Die Hoffnung ihrer Tochter - Francine Rivers


    Ob das jetzt hierher paßt, weiß ich nicht, aber ich habe mir dieser Tage für wenige Cent über Booklooker zwei Romane zu der Zeit besorgt, die ich im Laufe des Jahres lesen will:



    Die Handschrift von Granada - Antonio Gala


    Verlinkt habe ich das lieferbare Taschenbuch, ich selbst besitze nun eine fast neuwertige gebundene Ausgabe. Gerade die negativen Meinungen auf Amazon ließen mich vermuten, daß mir das Buch wahrscheinlich gefallen wird.


    Zum Inhalt (Quelle: Amazon)


    Granada 1492: Eine Epoche der Toleranz geht zu Ende, als Boabdil, der letzte maurische Herrscher, die Stadt dem katholischen Königspaar Isabel und Ferdinand übergeben muss. Auf dem karmesinroten Kanzleipapier der Alhambra schildert er den Untergang einer ganzen Dynastie, die im Kampf mit den katholischen Königen um die Herrschaft über Granada ihr tragisches Ende fand. Machtkämpfe und Intrigen stehen im Kontrast zu Farbenpracht und Sinnlichkeit des unbeschwerten höfischen Lebens auf der Alhambra. Boabdil lässt die verzauberte, orientalische Atmosphäre von 1001 Nacht lebendig werden, die durch die Vertreibung der Mauren für immer zerstört wurde.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Alhambra - Colin de Silva


    Und der Wälzer traf auch mit ein. Keine Ahnung, inwieweit das reine Fiktion ist, aber die Beschreibung las sich interessant.



    Zum Inhalt


    Spanien im 14. Jahrhundert. Das Land wird von Kriegen und Glaubenskämpfen zerrissen. Vier christliche Könige streiten sich um die Macht auf dem Thron. Vor dem Hintergrund von blutigen Schlachten und Intrigen entscheidet sich das Schicksal des jungen Prinzen Achmed, des Erben auf den maurischen Thron von Granada, von Prinzessin Beatrice, der schönen Tochter von Pedro dem Grausamen, und ihrem Bruder Prinz Juan. Über allem aber liegt der Fluch, mit dem Jusuf ibn Nagralla die Alhambra, das Meisterwerk der maurischen Baukunst, belegte.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von chiclana


    Auch wieder wahr... :lache


    Kennst Du lesenwerte Romane über diese Zeit von spanischen Autoren, die es auch auf deutsch gibt?


    Über diese Zeit nach der Reconquista - wenn auch ein bisschen später - gibt es einen Roman von Falcones "Die Pfeiler des Glaubens", wobei ich sagen muss, dass ich mit dem Prota erst auf den letzten 100 Seiten (eines sehr dicken Romans ;-)) warm wurde. Von der Recherche her aber ein sehr gutes Buch.
    Die von dir aufgeführten Romane kenne ich gar nicht.
    Auch, und von Tanja Kinkel gibt es Mondlaub, aber da ist viel Fantasie drin. Andere Romane von ihr fand ich besser.

  • Hallo Lea :knuddel1


    ich habe mal eine Frage zur rituellen Beschneidung.
    Zahra ist es sehr wichtig, dass ihre Söhne beschnitten werden,
    wie es im Judentum und Islam Tradition ist schon seit vielen Jahrhunderten.


    Wie stand es damals um die Beschneidung der Mädchen?
    Im Canon medicinae von Avicenna (980–1037), den du in deinem Roman
    erwähnst, wird weibliche Beschneidung beschrieben.
    Hat es diese Tradition
    also auch im maurischen Reich des 15. Jh. gegeben und betraf es somit auch Zahra und ihre Tochter Chalida?

  • Liebe Emmy,


    ganz ehrlich: Keine Ahnung. Aber soweit ich weiß, wird die weibliche Beschneidung nur in sehr wenigen Ländern ausgeführt und da mir das bei meinen Recherchen nirgends begegnet ist (und es - nehme ich an - schon immer eher die "Ausnahme" war), denke ich mal, es wurde nicht gemacht. Aber das ist eine reine Annahme.


    Wenn man so über die Hammans liest und die Liebesfeiern etc. habe ich eher den Eindruck, dass dies eine eher "lustbetonte" Gesellschaft war, zu der sicher auch die der Frau gehörte. Von daher würde das eher nicht passen. Auch das bestärkt mich in der Annahme, dass es das nicht gab.


    Liebe Grüße
    Lea

  • Liebe Lea :knuddel1


    ich hatte es auch gehofft, dass die Mauren damals "aufgeklärter" waren und ihren Mädchen diese Tortur erspart haben.
    Bei den Jungs ist es schon schlimm genug ... :-(


    Leider gab es das damals wie heute in vielen Ländern.

  • Es wird kontrovers diskutiert, gerade in letzter Zeit.
    Für mein Gefühl ist es Körperverletzung - zumindest wenn
    die Kinder klein sind und nicht selbst entscheiden können.


    Ich habe mal einen Film darüber gesehen und mir ist fast schlecht geworden...

  • Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt etwas schreiben soll.


    Zitat

    Original von Emmy
    Es wird kontrovers diskutiert, gerade in letzter Zeit.


    Diskutieren ist, so wie die Dinge hier liegen, eigentlich nicht mehr möglich.



    Zitat

    Original von Lea Korte
    ich denke, da ist auch viel Stimmungsmache dabei.


    Aber das trifft den Nagel auf den Kopf. Oder anders ausgedrückt: die Dokumentation wird genau das zum Ergebnis haben, was die Filmemacher wollen bzw. welcher Meinung sie sind.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")