Die Verstummten - Stephanie Fey

  • Kurzbeschreibung
    Erscheinungstermin: 11. Februar 2013
    Die Toten reden nicht


    Die Rechtsmedizinerin Carina Kyreleis entgeht nur knapp einem Unfall. Im letzten Augenblick kann sie dem jugendlichen Geisterfahrer ausweichen. Als sie wenig später dessen Eltern benachrichtigen will, findet sie das Ehepaar tot auf – in bizarrer Hochzeitstracht gemeinsam auf dem Ehebett liegend. Carinas Vater, Kriminalhauptkommissar Matte Kyreleis, übernimmt die Ermittlungen. Zunächst deutet alles auf Selbstmord hin, doch zunehmend gerät der junge Geisterfahrer in Verdacht.


    Über den Autor
    Stephanie Fey, geboren 1967, arbeitete viele Jahre als Illustratorin und Malerin, bevor sie Schriftstellerin wurde. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt mit ihrer Familie am Starnberger See.


    Meine Meinung
    Die Verstummten ist der zweite Band aus der Reihe um Gerichtsmedizinerin Carina Kyreleis und ihrn Vater Matte.
    Der Klappentext verrät eigentlich nur den Auftakt eines deutlich vielschichtigeren Falls. Im weiteren Buch geht es um den BND, das BKA und um die RAF, insbesondere den Fall Rohwedder.
    Außerdem versucht Carina von ihrem Vater Informationen zu ihrer leiblichen Mutter zu bekommen.
    Parallel zu Carinas Geschichte wird noch die Geschichte der Bestatterin Gloria und des kleinen Mädchens Flora erzählt. Erst ganz am Ende laufen all diese Geschichten zusammen und lösen den mysteriösen Doppelmord auf.
    Am Anfang fand ich es schwierig zwischen den Handlungssträngen, die teilweise auch noch in der Vergangenheit liegen, zu folgen, aber im Laufe der Zeit hat sich das dann auch gelegt, als erstmals klar wird, wie die Fäden zusammenpassen.
    Ich muss allerdings sagen, es waren mir der Zufälle fast zu viel, was da alles auf einmal zusammenkommt. Zusätzlich zu ihrer Rechtsmedizinertätigkeit übernimmt Carina noch den Job eines Gutachters für Kindesmissbrauch und wie der Zufall es will, hängt auch ein Fall aus dieser Tätigkeit noch mit dem aktuellen Fall ihres Vaters zusammen.
    Gut gefallen hat mir Peter Schuster, ein junger Kollege ihres Vaters, der Carina auch privat näher kommt.
    Die Geschichte um Carinas leibliche Mutter ist mit diesem Band wohl noch nicht beendet und bleibt als kleiner Cliffhanger am Ende noch stehen.
    Alles in allem ist es ein solider Krimi mit viel Lokalkolorit, der durchaus Spaß macht. Allerdings überschreitet Carina auch dieses Mal ihre Kompetenzen weit, was manchmal durchaus unglaubwürdig klingt. So klingt es doch sehr unwahrscheinlich, daß eine Rechtsmedizinerin an Zeugenbefragungen der Polizei teilnimmt.
    Aber was soll‘s, alles in allem war es spannend und gut zu lesen.
    Den nächsten Band werde ich sicherlich auch noch lesen.


    Von mir 7 von 10 Punkte

  • Ich kannte den ersten Band nicht und der Klappentext des zweiten Bandes ließ einen „normalen“ Krimi vermuten. Das trifft bei dem vorliegenden Buch allerdings nicht zu.


    Enrico, ein jugendlicher Geisterfahrer, überlebt einen Unfall und wird ins Krankenhaus gebracht. Im Wagen findet man eine Pistole und einen Laptop. Als man die Eltern verständigen will, findet man diese in ihren Hochzeitskleidern ermordet im Ehebett. Im ersten Moment wird natürlich angenommen, Enrico hat sie umgebracht, ist mit dem Auto geflüchtet und die Pistole ist die Tatwaffe.


    In einem anderen Handlungsstrang erfahren wir von einem entführten Mädchen und von einer Gruppe, die sich töten zum Beruf gemacht hat.


    Als Ermittler fungieren vor allem Matte Kyreleis und Peter Schuster. Zur Seite steht ihnen die Tochter von Matte Carina, Gerichtsmedizinerin. Matte und Carina haben privat einiges aufzuarbeiten, denn Carina möchte wissen, wer ihre leibliche Mutter ist. Vielleicht hat sich dies im ersten Band bereits angedeutet, das weiß ich natürlich nicht.



    Ganz so klar und einfach wie es zu vermuten war, stellt sich der Fall dann allerdings nicht heraus. Die Autorin hat eine sehr facettenreichere Geschichte geschrieben. Es geht auch um BKA, BND und RAF – hierzu möchte ich nicht mehr verraten.





    Für mich hat sich das Buch spannend gelesen. Meine Kritikpunkte sind aber erstens, daß die Kapitel äußerst kurz waren, die Schauplätze und die Zeiten quasi alle 3 Seiten verändert waren und so für mich kein richtiger Lesefluß aufkam. Zweiter Kritikpunkt ist auch bei mir, daß Carina über ihren Beruf als Gerichtsmedizinerin hinaus zuviel bei den Ermittlungen „mitgemischt“ hat und das erscheint mir unrealistisch. Das zusammen hat meine Lesefreude doch sehr getrübt. Den jungen Peter Schuster empfand ich als erfrischend.


    Von mir 7 Eulenpunkte

  • 10 Monate sind seit den dramatischen Ereignissen um Carina Kyreleis vergangen (Band 1: Die Gesichtslosen). Trotz der langen Zeit hat ihr Vater noch immer mit den Nachwirkungen zu kämpfen, doch er wäre nicht Matthias Kyreleis, wenn er so leicht aufgeben würde. Doch so leicht, wie Matthias denkt, lässt ihn seine Tochter nicht vom Haken, denn nun weiß sie, was mit ihr nicht stimmt, sie weiß, dass Silvia, die Frau ihres Vaters und Mutter ihrer Schwester, nicht ihre Mutter ist, doch wer ist es? Immer wieder versucht sie, das Thema um ihre leibliche Mutter anzuschneiden, doch bis dato weicht ihr Vater ihr immer wieder aus und die Erkenntnis, dass es anscheinend alle in ihrem Umfeld wussten, trifft sie zudem tief. Bei einer gemeinsamen Autofahrt jedoch will sie endlich Antworten auf ihre Fragen, doch bevor es soweit kommt, kommt ihnen ein Geisterfahrer entgegen. In letzter Sekunde kann Matthias das Lenkrad umreißen, sodass es nicht zu einem Unfall mit ihrem Auto kommt, doch nur wenige Meter weiter verunglückt der Geisterfahrer. Durch das schnelle Eingreifen von Carina und Matthias, überlebt der junge Mann schwerverletzt.


    Im Krankenhaus kommt heraus, dass es sich bei dem Geisterfahrer um den 17-jährigen Enrico Loos handelt. Als Carina und Matthias die Eltern verständigen wollen, finden sie in deren Haus nur die Leichen von Olivia und Jakob Loos vor - in ihrer Hochzeitskleidung. Gleich auf den ersten Blick ist klar, dass die beiden ermordet wurden, doch warum? War es Enrico, der daraufhin die Flucht ergriff und als Geisterfahrer endete? Auch Jakobs Bruder, der gleich im Haus nebenan wohnt, weiß nicht, was passiert sein könnte, zumal er gerade mit seiner eigenen Familie zu tun hat, da er erst vor wenigen Tagen Vater eines Sohnes geworden ist. Somit sind Carina und Matthias nach ahnungslos, was passiert sein könnte. Das Blatt scheint sich zu wenden, als Carina erfährt, dass Familie Loos noch ein weiteres Kind hatte - Tochter Flora, die seit diesen Ereignissen nicht mehr aufzufinden ist.


    Während Carina es wieder nicht lassen kann und selbstständig ermittelt, steht Matthias nach wie vor vor einem Rätsel, das er nicht wird lösen können, bevor Enrico nicht wieder bei Bewusstsein ist. Derweil jedoch kann ihm Carina immer mehr Details aus dem Leben ihrer Mutter entlocken - auch dass diese starb, als sie 12 Jahre alt war. Doch was hat es mit der ominösen Geburtstagskarte auf sich, die ihre Mutter ihr zur ihrem 12. Geburtstag schickte und die ihr Vater zurückbehalten hat? Carina übergibt die Karte einem Sprachexperten und tatsächlich beinhaltet diese einen Code, dessen Entschlüsselung ihre ganze Welt auf den Kopf stellt ...


    Eine gelungene Fortsetzung! Den Plot fand ich wieder sehr ansprechend ausgearbeitet, nach wie vor bin ich von der Vater-Tochter-Beziehung fasziniert und dann die Geheimnisse, die Carinas Herkunft umgeben ... einfach toll umgesetzt. Genial fand ich die Plotaufteilung, in denen der Leser das Geschehen um Carina und Matthias verfolgen kann, jedoch auch, im zweiten Handlungsstrang des Buches, das Geschehen um Carinas Mutter. Die Charaktere wurden wieder sehr facettenreich und tiefgründig erarbeitet und nach wie vor faszinieren mich vor allem Carina und ihr Vater und ihr Verhältnis miteinander bzw. wie sie miteinander umgehen. Den Schreibstil empfand ich wieder als angenehm zu lesen, jedoch fehlte mir auch hier etwas die Aktion. Abschließend kann ich sagen, dass es sich um einen gelungen 2. Band handelt und ich mich bereits jetzt auf weitere Bücher um Carina und Matthias freue.

  • Auch ich kam nun in den Genuss dieses Buch zu lesen.
    Und, auch wenn ich unter seinem Titel etwas anderes, viel krasseres vermutet habe, hat es mir sehr gefallen.
    Ein wenig anstrengend fand ich es hin und wieder, das so viele Handlungen oder Orte auf einmal drin vor kamen. Es wurde so zu sagen immer von einem Ort zum nächsten mit jedem neuen Kapitel geschwenkt. Im Endeffekt war man schon schnell wieder drin, aber so was muss man mögen...
    Peter und Carina habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Sie geben ein gutes Team ab. :-)
    Über die anderen möcht ich mich jetzt lieber nicht äußern, da ich mich nicht verplappern möchte. Jedoch war für mich der/die Täter(in) schon vorhersehbar.
    Und das passiert mir nicht oft. Was mich aber in keinster Weise irgendwie gestört hat.
    Ich finde es gut an dem Buch, das es sehr viel Spannung enthält und sehr flüssig zu lesen war, auch ohne das all zu viel Blut floss. Das war mal ganz angenehm.
    Da der stetige Ortswechsel mich schon ab und an etwas genervt hat, möchte ich dem Buch dennoch gute 9 von 10 Punkten geben. :-)