Inselsommer - Heike Fröhling

  • Titel: Inselsommer
    Autorin: Heike Fröhling
    Verlag: Aufbau
    Seiten 234



    Inhalt: (amazon)
    Karin Brahms, eine Journalistin aus Hamburg, will endlich ihren seit Jahren aufgeschobenen Traum verwirklichen: einen eigenen Roman schreiben. Mit ihrem verwitweten Vater und den beiden Söhnen Leon und Jonas fährt sie in den Sommerferien nach Borkum. Sie möchte Sonne und Strand genießen und endlich das Buch in Angriff nehmen, doch jedes Mal, wenn sie mit dem Roman beginnen will, kommt etwas dazwischen. Zuerst ist ihre Handtasche verschwunden – dann ihr Sohn. Ihre Wege führen sie immer wieder auf die Polizeistation, und da sitzt der Kriminalhauptkommissar Andreas Wegner, ein ziemlich attraktiver Mann. Doch Männer, so hat Karin sich geschworen, werden in ihrem Leben keinen Platz mehr haben. Die Nordsee als Kulisse für eine turbulente Liebesgeschichte.



    Meine Meinung:


    Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, da ich mich gerne an meinen Borkumurlaub zurückerinnere. Die leckeren Fischbuden und Restaurants, die Wanderungen durch Dünen und Salzwiesen, die Gässchen und die herrlichen Bauten an der Strandpromenade.
    All das vermisse ich hier in dem Buch.


    Karin Brahms, eine geschiedene Frau, Journalistin, Anfang 40 mit ihren beiden Söhnen Jonas und Leon und ihrem durchgeknallten Vater Walter verbringt ihre Tage auf der Insel vorrangig im Hotel, meist schlafend oder mit Worten für ihren Roman kämpfend.
    Ihre 'Söhne überlässt sie dem in ihren Augen chaotischen, egoistischen Vater, der sie umgehend zum Hasch rauchen animiert. Jonas der Ältere, der viel lieber mit einer Jugendgruppe nach Frankreich gereist wäre, beschäftigt sich hauptsächlich mit Computerspielen oder lädt Filme auf sein Ipad herunter.
    So kann Urlaub auch aussehen.


    Schon während der Überfahrt auf der Fähre, die Jungs bleiben im Auto um am Computer zu spielen, wusste gar nicht, dass das neuerdings erlaubt ist, wird ihr aus dem offenen Auto ihre Handtasche gestohlen. Ich muss sagen, das Verhalten dieser Frau erscheint mir nicht nur blauäugig sondern extrem leichtsinnig.
    Als sie dann auf der Insel angekommen ihre Meldung bei der Polizei macht, verwirrt ihr sofort der Ortspolizist KHK Andreas Wegener die Sinne. Was meines Erachtens nicht schwer zu sein scheint.


    Diese "Liebesgeschichte" wirft Karin nun vollends aus der Bahn. Anstatt an ihrem Roman zu schreiben führt sie Tagebuch was letztendlich wie nicht anders zu erwarten, ebenfalls zum Erfolg und in die Arme des Kommissars führt.


    Mit dieser Frau und der ganzen Erzählung werde ich einfach nicht warm. Die ganze Zeit räsoniert sie über ihren Vater, überlässt ihm aber die meiste Zeit die Kinder oder sie hängen am Computer. Dass es jeden Tag Pizza gibt ist hier schon voll normal. Was essen Jungs denn schon anderes. Wenn dann Leon oder Jonas eigene Wege gehen, oder verschwunden sind, wird gejammert.
    Ich kann das Buch nur jenen empfehlen, die Wert auf leichte, nichtssagende Urlaubslektüre legen.


    Zur Autorin:


    Heike Fröhling wurde 1971 in Unna geboren. Sie studierte Schulmusik, Germanistik und Musikwissenschaft. Als Autorin und Musiklehrerin lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern in Wiesbaden und Koblenz.


    edit sagt die Lehrerin hat ein e zuviel

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "

    :katze

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  • Borkum, was für eine tolle Insel, die ich im letzten Jahr kennen lernen durfte. ALso war ich sofort dabei, dieses Buch zu lesen, in der Hoffnung, einiges vom Flair der Insel hier wiederzuentdecken.


    Manches kommt auch vor: der neue Leuchtturm, die Inselbahn, DÜnen, Strand, Meer. Doch alles in allem war mir das zu wenig, denn es wird so beiläufig eingestreut, als hätte die Autorin immer mal wieder gedacht, dass es ja mal erwähnt werden muss, da der Untertitel sonst nicht stimmt.


    Zu Beginn der Buches dachte ich sofort an Dora Heldt und ihre Geschichten rund um "Papa". Die Grundidee ist die gleiche: Frau fährt mit ihrem Vater in den Urlaub und ständig passiert irgendetwas, was die Idylle stört.


    Die Protagonistin Karin ist Journalistin und hat nun die Zusage, dass ihr Romanvorschlag einen Verlag gefunden hat. Daher will sie auf Borkum die Geschichte ausarbeiten. Mit Karin wurde ich nicht so recht Freund, da sie mir zu oberflächlich war. Ständig mit Gedanken bei ihrem Ex-Mann, von dem sie schon seit langem getrennt ist, ständig in Sorge um ihre Söhne, die sie dann aber entweder ihrem Vater oder dem iPad überlässt. Außerdem ständig am schlafen oder am Sorgen machen, dass sie sich nicht in den Polizisten verlieben darf.


    Warum sie es dann doch tat, war mir nicht klar. Da fehlte irgendwie die Romantik.


    Der Roman plätscherte vor sich hin und ist schnell gelesen, aber wohl ebenso schnell vergessen.


    Für einen Nachmittag im Strandkorb ganz nett, aber leider nicht mehr. 5 Punkte von mir.

  • Zitat

    Original von streifi
    Danke für die Rezis, dann kann ich es ja von meiner "mal reinlesen"-Liste streichen ....


    kannst Du, lohnt sich nicht, schade um die Zeit

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "

    :katze

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