Mini-Klassik-LR: Richard III - William Shakespeare

  • Hier nun der Thread für die Mini-LR zu Richard III.


    Teilnehmer:
    Mia08
    Vickie
    Saiya
    Susannah
    Zwergin
    Juuhuu


    Einteilung:
    Act I.
    Act II.
    Act III.
    Act IV.
    Act V.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Ich lese die Online-Ausgabe vom Gutenberg-Projekt, weil meine Reclam-Ausgabe verschollen ist.


    Akt I


    Und gleich in seinem ersten Auftritt lesen wir von Richards Missbildungen ...


    Ich, um dies schöne Ebenmaß verkürzt,
    Von der Natur um Bildung falsch betrogen,
    Entstellt, verwahrlost, vor der Zeit gesandt


    Da musste ich doch gleich Schmunzeln, nachdem ja vor Kurzem das Skelett von König Richard gefunden wurde und die übelst gekrümmte Wirbelsäule zu sehen war. In Zeiten, in denen Behinderung eher als Strafe Gottes angesehen wurde, war das natürlich für Richard denkbar schlecht.
    Wir lernen ihn bereits jetzt als jemanden kennen, der sich selbst als fies und hinterhältig sieht, seine Brüder gegeneinander ausspielen will. Als jüngster Bruder bleibt ihm seiner Ansicht nach keine andere Möglichkeit. George schmort im Tower.


    Ich persönlich glaube ja eher, dass Richard III. nicht übler war als andere Könige seiner Zeit.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Act I.
    Ich musste bei dem Satz auch gleich an die Entdeckung der Leiche denken. Scheint ja wirklich zu stimmen was Shakespeare da geschrieben hat.


    Herrlich fand ich die Auseinandersetzung zwischen Anne und Richard. Er hat ihr ja ganz schnell den Wind aus den Segeln genommen. Er ist schon ein witziger und vorallem sehr intelligenter Bösewicht.


    Die Flüche der alten Königin Magret waren schon hart. Bei den Herren kann ich es ja noch verstehen, aber wie fies sie zu Elizabeth Woodville war. :wow Als Mutter sollte man keiner anderen Mutter einen solchen Verlust wünschen!


    Ich bin sehr froh von Rebecca Gable das Spiel der Könige schon gelesen zu haben, ohne Hintergrundwissen wer wer ist und was wer getan hat ist es denke ich schwierig dem Stück zu folgen.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Ja, das stimmt. Und zumindest in ihrer Abneigung gegen Richard sind sich Shakespeare und Frau Gablé ja einig.


    Anne verflucht den Mörder ihres Mannes (Prinz Edward) und ihres Schwiegervaters (König Heinrich VI.), und zwar wirklich übel. Den anschließenden Zank mit Richard fand ich auch sehr unterhaltsam. Vor allem als Richard zwischendrin immer wieder munter gesteht, dass er Anne am liebsten sofort vom Fleck weg heiraten würde. :wow

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    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Irgendwie tut mir der arme Richard immer ein bisschen leid, ich habe das Gefühl, dass niemand, der Romane über ihn schreibt auch nur ein gutes Haar an ihm lässt. :lache Zumindest ist mir noch keiner begegnet.


    Ich denke auch, dass Richrad nicht virl schlimmer war als andere Könige auch.

  • Ich glaube auch das Shakespeare übertreibt, schließlich war zu seiner Zeit Elizabeth Königin und bekanntlich schreiben die Sieger die Geschichte.
    Er ist zwar hier ein Fiesling, aber ich mag ihn. :grin
    Seine Mutter ist ja auch nicht gerade nett zu ihm. :wow Der Mann hätte einfach mal in den Arm genommen gehört.


    Clarences Tod war unterhaltsam geschildert, die Mörder die diskutieren wollen sahen in meinem Kopf gleich wie Tarantino typische Killer aus. :lache

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  • Lili : Ja, ich fzehlte mich auch latent an "Pulp Fiction" erinnert.


    Zwergin : Dann musst du mal Josephine Teys "Alibi fuer einen Koenig" lesen, da wird stark fuer Richard plaediert.


    Mir faellt mal wieder auf, wie sehr ich Shakespeares Sprache mag, geht direkt wieder ins Blut.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Wie Richard mit der Hilfe von Buckingham an die Macht kommt, ist schon hart. :wow
    Die Menschen sind ja so leicht zu manipulieren! Wie er den Bürgermeister mit zwei Bischöfen begrüßt. :rolleyes Leute können so dumm sein.

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  • Akt II


    Mir tut ja der arme König Eduard leid, wie er krampfhaft versucht, Frieden in seiner Umgebung zu stiften. Und dann noch Richards demütiger Auftritt, dass er ja niemanden verärgern wollte. :lache


    Dabei sollte doch speziell an Königshöfen niemand dem eigenen Schatten trauen, soviel Intrigen, wie da ständig gesponnen werden.


    Fies dann, wie Richard von Clarence Tod erzählt und die Schuld dem armen Boten in die Schuhe schiebt. Sogar den Kindern träufelt er Gift ins Ohr.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Der Mord an den Prinzen ist zwar nicht live geschildert, aber trotzdem erschütternd.
    Mich würde die Antwort von Buckingham interessieren ob er hinter dem Mord steht oder nicht, schade das Richard ihn nicht antworten lässt.


    Das Gespräch zwischen Magarete und Elisabeth empfand ich unglaublich intensiv. Magarete mit ihrem Hass und Elisabeth mit ihrer Trauer. Das würde ich gerne auf der Bühne sehen.


    Als Elisabeth Richard so intelligent Konter gibt, war ich ganz begeistert von ihr. Sie hat ihn fertig gemacht. :grin


    Die Nacht vor der Schlacht zwischen Richmond und Richard war mit den vielen Geistern eine Gänsehautszene und Richards Monolog danach. Zumindest hat er etwas Selbsterkenntnis gewonnen.


    Blöd fand ich nur, das Richards Tod so kurz abgehandelt wurde und es überhaupt keinen Wortwechsel zwischen ihm und Richmond gab. Das ging mir dann zu schnell.


    Aber ansonsten bin ich begeistert von dem Stück.

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