Lesenlernen - erinnert ihr Euch, wie das für Euch war?

Ich weiß noch, dass ich schon vor der Einschulung lesen konnte. Meine Mutter hat mit mir das Alphabet ganz oft durchgenommen und beim "Q" haben wir immer gelacht, weil es wie "Kuh" klingt
In der Schule habe ich mich in der ersten Klasse oft gelangweilt, weil ich die ewigen Leseübungen einfach nervig fand.
In manchen Texten zB waren Substantive, in denen Buchstaben vorkamen, die wir noch nicht durchgenommen hatten, als Bildchen dargestellt, was ich extreeem albern fand

Lesne und Schreiben sind mir schon immer leicht gefallen.
Ich habe mir später auf dem Gymnasium immer gewünscht, nochmal ein Diktat schreiben zu können ... dann hätte ich meine Einsen gehabt

ohhhh, ja! Ulli, der Fehlerteufel in der Lesefibel. Ich habe mich schwer getan mit s, sch, ts allgemein. Da gab es glaube ich in der Fibel eine Geschichte in der es zischte mit Wunderkerzen und Schlangen und ich habe meine Eltern erst zur Verzweifelung gebracht, weil ich es nicht aussprechen konnte.

Meine Geschichte:

Ich habe mich immer für Bücher intressiert, und meine arme Mutter musste mir ständig vorlesen.
Als ich dann eingeschult wurde, kam der große Schock, ich konnte einfach nicht lesen lernen.
Das war in den frühen siebzigern, und meine Lehrerin sah Legasthenie als neumodischen Unfug an.
Zum Glück haben meine Eltern sich nicht verunsichern lassen, und den Kampf mit der Schule aufgenommen. Ich bekam jeden Menge Förderung.
Und ich kann mich noch gut daran erinnern, das auf einmal der Knoten geplatzt ist, und ich lesen konnte! Das war einer der schönsten Momente meines Lebens!
Das Buch war eine Noddy Geschichte, und ich konnte es dann sofort sehr flüssig!

Ich arbeite seit einiger Zeit als Betreuerin in einer OGS. An dieser Schule gibt es zu 95% Kinder aus Migrantefamilien. Es ist traurig zu sehen wie wenig diese Kinder sich für Bücher intressieren, und wie schlecht sie lesen.
Aber es macht mir Spaß mit diesen Kindern zu arbeiten, und es ist toll im Einzelfall ihnen die Freude am lesen zu lehren.

Lesen lernen? Das liegt lange zurück

Ich weiß nur noch, da wurde ich 5 und bekam einen Holzbuchstabenkasten zum Geburtstag. Da habe ich dann mit Mamas Hilfe immer Briefe an Oma geschrieben. So habe ich die Buchstaben schon vor der Schule gelernt und mich entsprechend in der Schule erstmal gelangweilt.

Wir haben alles gelesen, Comics, Mark Twain, Huckelberry Finn - daran erinnere ich mich. Später, ich war wohl so 12 - kam Nancy Drew auf. Die Highschooldetektivin und später Journalistin. Was liebte ich diese Bücher Mein ganzes Taschengeld ging dafür drauf.

Ich war schon immer gut in Deutsch und in Lesen. In der Schule hatte ich keine Schwierigkeiten damit. Deshalb lese ich glaube ich auch so gerne :-).
Wie ich mit dem Lesen lernen angefangen habe, weis ich jetzt nich mehr, doch es waren die Stoffpuppen "Fu" und "Fara" oder wie sie hießen in der Grundschule :grin.

Leider habe ich keine so tollen Erinnerungen an das Lesenlernen. Habe mich einzeln Buchstabe für Buchstabe durchgequält.

Habe viele Hörspiele gehört, aber irgendwann habe ich dann die Hanni und Nanni Bücher meiner Mom gefunden und da hatte es mich dann endgültig gepackt.

Gott sei dank...ich hätte echt viel verpasst, wenn ich das Lesen nicht für mich endeckt hätte.

Geht es noch anderen so, da sie er spät ihre Leseleidenschaft endeckt haben?