Der Nachtwandler - Sebastian Fitzek. Gelesen von Simon Jäger

  • Klappentext:
    In seiner Jugend litt Leon Nader an Schlafstörungen. Als Schlafwandler wurde er während seiner nächtlichen Ausflüge sogar gewalttätig und deswegen psychiatrisch behandelt. Eigentlich glaubte er geheilt zu sein – doch eines Tages, Jahre später, verschwindet Leons Frau unter unerklärlichen Umständen aus der gemeinsamen Wohnung. Ist seine Krankheit etwa wieder ausgebrochen? Um zu erfahren, wie er sich im Schlaf verhält, befestigt Leon eine bewegungsaktive Kamera an seiner Stirn. Als er sich am nächsten Morgen das Video ansieht, macht er eine Entdeckung, die die Grenzen seiner Vorstellungskraft sprengt: Sein nächtliches Ich steigt durch eine ihm völlig unbekannte Tür hinab in die Dunkelheit …


    Der Autor:
    Sebastian Fitzek, Jahrgang 1971, geboren in Berlin, entschied sich nach dem Studium der Rechtswissenschaften und der Promotion zum Dr. jur. gegen einen juristischen Beruf und für eine kreative Tätigkeit in den Medien. Nach dem Volontariat bei einem privaten Hörfunksender wechselte er als Unterhaltungschef und später als Chefredakteur zur Konkurrenz und machte sich danach als Unternehmensberater und Formatentwickler für zahlreiche Medienunternehmen in Europa selbständig. Er lebt in Berlin, wo er derzeit in der Programmdirektion eines großen Hauptstadtsenders tätig ist.
    [Bastei Lübbe]


    Meine Meinung:
    Ach, was soll ich sagen? Ich werd mit Fitzek nicht mehr warm. Den Augensammler fand ich noch sehr unterhaltsam, wenn auch etwas arm an Substanz. Hier nun, im Nachtwandler, wird ein Effekt an den nächsten gereiht und zu Gunsten der anhaltenden Spannung eine absolut absurde Geschichte zusammenkonstruiert, die nach der Hälfte der CDs nicht mal mehr Spaß macht. Wenn der Zuhörer nur um des billigen Effektes wegen mit jeder neuen Wendung quasi bei Null anfängt, was das Verstehen der eigentlichen Geschichte angeht, dann leidet zumindest mein Hörgenuß sehr darunter. Spannung ist kein Selbstzweck, es sollte schon irgendeine sinnvolle Geschichte dahinter stehen. Die Romane von Fitzek, die ich kenne, wirkten schon immer etwas arg konstruiert, aber mit dem Nachtwandler toppt der Autor wirklich alles.
    Obwohl Simon Jäger wirklich sehr gut liest, war dies definitiv das letzte Hörbuch von Fitzek, das ich mir antun werde.

  • Hallo
    Danke für Rezi.
    Das ist nicht das Beste von Fitzek. Ich kenne die meisten..
    Es ist arg chaotisch.
    Habt Ihr eigentlich mal hinter Euren Schrank gekiekt :-) ;-)


    War aber auch auf dem Hörbuch das Nachwort?
    Fitzek beschreibt darin, dass er selber Nachtwandler ist.


    Dann finde ich das Buch deshalb doch ganz aufklärerisch.

    Tilmann Lahme Die Manns Geschichte einer Familie
    Byron Tanja Das Gehirn meiner Großmutter








    Bei tauschticket: wallilanda
    Bei tauschgnom: evalitera

  • Im „Nachtwandler“ beschäftigt sich Sebastian Fitzek einmal mehr mit dem Thema Schlafproblemen. Es geht um den Architekten Leon Nader, der seit der Jugend am Schlafwandeln leidet und irgendwann vor lauter Übermüdung nicht mehr weiß, was real und was Fiktion ist. Ist seine Frau tatsächlich verschwunden? Was ist mit der Geheimtür im Schlafzimmer? Warum verhalten sich seine Nachbarn so bizarr? Je mehr Leon herauszufinden versucht, desto verwirrender wird alles. Es ist eine Geschichte wie ein Drogenrausch - beklemmend, surreal, extrem, stellenweise fast pervers.

    Die Handlung mutet diesmal schon fast wie ein Kammerspiel an. Ein Großteil der Geschichte verbringt der Protagonist innerhalb der Mauern seines Wohnhauses, mit dem mitleidenden Leser immer direkt an seiner Seite.

    Alles in allem ist „Der Nachtwandler“ ein typischer Fitzek-Roman mit den üblichen Zutaten wie (jemand mit Schlafproblemen), einem Psychiater, vermissten Personen, Schuldgefühlen, brutalen Überfällen und einem Ende, das einen mal wieder völlig überraschen soll. Letzteres ist dem Autor meiner Meinung diesmal allerdings nicht so gelungen. Eben weil man sich als Fitzek-Leser ein wenig denken kann, wohin die Reise noch gehen wird.

    Nichtsdestrotz kann ich die verschachtelte und absichtlich verwirrende Geschichte bedenkenlos weiterempfehlen. Eine gute (solide) Arbeit war es allemal.

    Auch Fitzeks Stammsprecher Simon Jäger hat gewohnt hervorragende Arbeit geleistet.