Verlag: Argon Verlag; 2013
Originaltitel: Et puis, Paulette
Aus dem Französischen von Ina Kronenberger
Kurzbeschreibung:
Fast zwei Monate ist es her, dass Ferdinands Sohn mit Frau und Kindern ausgezogen ist. Seitdem lebt Ferdinand mit seinem Kater allein auf dem großen Bauernhof. An manchen Tagen fragt er sich, wie er dieses einschneidende Erlebnis ohne das Tier verkraftet hätte. Marceline lebt seit vielen Jahren in dem Ort, wo Ferdinand seinen Bauernhof hat. Ein tragisches Ereignis hat sie dazu veranlasst, ihren Beruf als Cellistin an den Nagel zu hängen und ihre Heimat Polen zu verlassen. Doch nun droht ihr im wörtlichen Sinne die Decke auf den Kopf zu fallen, und sie muss noch einmal von vorne beginnen. Und wenn Ferdinand und Marceline sich einfach zusammentäten? Eine WG gründeten, um der Einsamkeit zu trotzen? Es ist ein Experiment, und es glückt. Nach und nach kommen immer mehr Bewohner dazu. Alle haben ihr Päckchen zu tragen, aber alle wollen auch die schönen Seiten des Lebens genießen und finden heraus: Zusammen wohnt man besser als allein.
Über die Autorin:
Barbara Constantine ist Drehbuchautorin, Töpferin und Schriftstellerin. Sie lebt in der Nähe von Paris, fährt aber so oft wie möglich ins Berry, um dort Bäume zu pflanzen, alte Scheunen wiederherzurichten, dem Gesang der Nachtigall in warmen Sommernächten zu lauschen. "Und dann kam Paulette" ist ihr dritter Roman und wurde in Frankreich ein Nummer-eins-Bestseller.
Über die Übersetzerin:
Ina Kronenberger, geboren 1965 in der Pfalz, übersetzt aus dem Norwegischen und Französischen, u.a. Per Petterson, Linn Ullmann, Ketil Björnstad, Anna Gavalda, Amin Maalouf und Thomas Gunzig.
Über den Sprecher:
Johannes Steck, als Theater und Fernsehschauspieler sehr erfolgreich, widmet sich heute vorrangig seiner vielgelobten Sprechertätigkeit. Seine tiefe, ausdrucksstarke Stimme zieht die Hörer »bis zum Schluss in den Bann«
Mein Eindruck:
Die Geschichte ist zuckersüß, aber nett. Sehr nett!
Ferdinand, ein Witwer, dessen Kinder und Enkel vor kurzen den Hof in Frankreich verlassen haben, fühlt sich einsam. Als zufälligerweise seine Nachbarin in Not gerät, da das Dach ihres Hauses eingefallen ist, nimmt er sie bei sich auf. Auch ein alter Freund, dessen Frau gestorben ist, zieht zu ihm. Dann noch zwei alte Frauen, die zum Auszug aus ihrem Haus gezwungen waren. Dann gibt es noch die junge Muriel und am Schluß noch der Student Kim. Zusammen bilden sie eine geschlossene Gemeinschaft, die eng aneinanderrücken und sich gegenseitig unterstützen.
Ergänzt wird diese Wohngemeinschaft durch Ferdinands kleine Enkel, deren Eltern sich scheiden lassen wollen.
Neben vielen lustigen Momenten gibt es auch tragisches, zum Beispiel Marceline, die in der Vergangenheit einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen musste. Oder auch die Schilderungen der schwierigen Vater-Sohn-Beziehungen.
Der Roman ist für ein Publikum geschrieben, dass sich rühren und unterhalten lassen will. Das ist meiner Meinung nach in Ordnung. Dafür muss man Abstriche an den Realitätsgehalt machen. So einfach ist kein plötzliches Zusammenleben praktisch Fremder möglich und so hilfsbereit und gütig ist der durchschnittliche Mensch in der Regel nicht. Eine Heile Welt wie hier ist nicht mehr denkbar.
Dafür überzeugt Babara Constantine mit ihrer Leichtigkeit im Stil.
Was das Hörbuch zu einem wirklichen Volltreffer macht, ist der Sprecher Johannes Steck, der wirklich zu einem der besten Sprecher für mich geworden ist. Seine Stimme ist markant, aber unaufdringlich. Er spricht jederzeit vollkommen angemessen und trägt den Text auch über zu süßliche Momente hinweg. Durch Johannes Stecks Stimme wird man tief in das Buch hineingesogen.
Lange Zeit rätselt man, wer nun eigentlich Paulette ist. Das wird erst ganz am Ende verraten, als es noch eine Überraschung gibt.
Die 5 CDs sind schnell gehört und am Ende träumt man davon, sich einen Bauernhof in der Provence zu kaufen.