• Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
• Verlag: Ullstein Hardcover (13. September 2013)
• Sprache: Deutsch
• ISBN-10: 3550080379
• ISBN-13: 978-3550080371
Über die Autorin
Sabine Thomas, Jahrgang 1955, ist seit 1984 als Rechtsanwältin tätig. Sie ist Fachanwältin für Familienrecht und lebt und arbeitet in Duisburg. Und konnten es einfach nicht fassen ist ihre erste Prosaveröffentlichung.
Kurzbeschreibung/Klappentext
Eine junge Frau wird durch einen tragischen Unfall für immer entstellt, ihr Mann kann sich ein Eheleben mit ihr nicht mehr vorstellen, will sie in dieser Situation aber auch nicht im Stich lassen. Nach der Trennung von seiner alkoholkranken Frau darf ein Vater seine Tochter nicht mehr sehen, doch dem Kind gelingt es schließlich, eine Brücke zu ihm zu schlagen.
Eindringlich und mitfühlend erzählt die Anwältin Sabine Thomas in sechzehn berührenden Geschichten von Menschen, die verkraften müssen, dass ihre Träume zerbrochen, ihre Lebensentwürfe gescheitert sind. Die aber auch erfahren, dass ein Ende ein neuer Anfang sein kann und das Schicksal manchmal unerwartete Pointen setzt.
Meine Eindrücke
Bücher, die aus einzelnen Geschichten bestehen, lege ich meist gleich wieder beiseite, weil ich einfach lieber Romane lese. Doch wenn ein Buch den Weg zu mir gefunden hat, schaue ich auf jeden Fall hinein – man könnte ja auch etwas versäumen ;-).
Und hier hat mich gleich die erste Geschichte gefangen genommen. Die Nächste, so ganz andere, war auf ihre Weise ähnlich fesselnd, so dass sich meine Absicht, das Buch nur kurz anzulesen, rasch verflüchtigt hat.
Sabine Thomas erzählt wirklich gekonnt! Mich hat es mit jeder Geschichte aufs Neue fasziniert, wie geschickt und präzise sie Situation, Sachverhalt und Personen so anschaulich darstellt, dass ich sofort „drin“ war. Dazu gelingt es ihr nahezu perfekt mit wenigen Worten die jeweils besondere Atmosphäre intensiv spürbar zu machen. Sie bedient sich dabei einer klaren und verständlichen Sprache, was bei Juristen durchaus nicht selbstverständlich ist :grin, ausdrucksstark und einfühlsam zugleich in ihrer Beschränkung auf das Wesentliche.
Die „Fälle“ spiegeln sehr verschiedene Bereiche aus Leben und Gesellschaft wider und es ist anzunehmen, dass Frau Thomas sie so oder so ähnlich erlebt hat. Ihr Beruf als Fachanwältin für Familienrecht lässt darauf schließen, obwohl es, glaube ich, nirgendwo ausdrücklich erwähnt wird. Letztlich erzählt sie aus ihrer Sicht als Anwältin, denn irgendwann und in irgendeiner Form hat einer der Beteiligten ihre Hilfe gesucht. Und wie im es im Leben nun mal ist, kann sie dem einen helfen, dem anderen nicht.
Ihr Engagement und die Liebe zu ihrem Beruf, das Mitgefühl und die Achtung, die sie ihren Mandanten entgegenbringt, sind in jeder Geschichte zu spüren. Manche sind traurig, manche tragisch, manche enden erwartungsgemäß, andere verblüffend. Meine Lieblingsgeschichte sprüht vor Witz und Ironie, zumindest habe ich es so empfunden, obwohl man auch diese nicht wirklich als „heiter“ bezeichnen kann.
Nicht alle Geschichten haben mich gleichermaßen berührt und/oder bewegt, aber alle habe ich gern und mit Interesse gelesen.