"Tod eines Lehrers" von Andreas Franz

  • Meine Meinung :write
    Peter Brandt, alleinerziehender Vater zweier pubertierender Töchter ist Hauptkommissar bei der Offenbacher Kriminalpolizei und wird an einem Mittwochmorgen um 6.24 Uhr zu einem Einsatz gerufen: im Wald liegt eine bestialisch zugerichtete Leiche, die nicht nur mit mehreren Messerstichen getötet wurde, sondern der auch noch die Genitalien entfernt wurden.


    Die Identifizierung der Leiche bringt einen Mann um die 50 Jahre ans Tageslicht, verheiratet, zwei Kinder und Lehrer. Brandt beginnt am Elite-Gymnasium zu ermitteln und bekommt von Schülern und auch Lehrern dieselben Lobhymnen auf den ermordeten Lehrer Schirner zu hören. Doch Brandt kann diese weiße Weste, die dem toten Lehrer angezogen worden ist, nicht ganz glauben. Kein Mensch ist perfekt, ohne Ecken und Kanten, und ehe er sich versieht kniet er neben der zweiten Leiche: ebenfalls Lehrer.


    Brandt und sein Team tappen erstmal im Dunkeln, weil niemand so wirklich mit der Sprache herausrücken will, bis ihm anonym ein perveses Video zugeschickt wird, auf dem ein junges Mädchen von zwei Männern verhüllt in Kutten, auf grausamste Art und Weise misshandelt und vergewaltigt wird. Das Mädchen wird nach kurzer Zeit als eine ehemalige Schülerin des Gymnasiums identifiziert, die sich vor kurzem das Leben genommen hat. Schließt sich hier für Brandt der Kreis?



    „Tod eines Lehrers“ ist der erste Teil der „Offenbach-Serie“ und ich als bekennender Julia Durant-Fan stand dem neuen Ermittler erst skeptisch gegenüber. Peter Brandt ist seit einigen Jahren alleinerziehender Vater und hat sich mit dem Alltag, den er mit seinen Töchtern teilt, inzwischen gut arrangiert.


    Er händelt seinen Job mit ungeregelten Arbeitszeiten gut mit seinem Privatleben und steht scheinbar in jeder Lebenslage seinen Mann. Er scheint teamfähig zu sein und auch sonst legt er ein kollegiales Verhalten an den Tag – dennoch ist er nicht Julia Durant.


    Trotzdem konnte ich mich mit ihm ganz gut arrangieren, ich hoffe, dass Andreas Franz ihm in den Folgebänden noch ein wenig mehr Charakter auf den Leib schreibt, denn bislang ist mir Peter Brandt doch ein wenig zu glatt und ein wenig uninteressant.


    Der Plot war im gewohnten Franz-Stil, da hab ich auch nichts anderes erwartet. Die Story und dieser kleine Hauch organisiertes Verbrechen am Rande der eigentlichen Story kennt man von ihm und hat inzwischen für mich schon einen gewissen Wiedererkennungswert.


    Ich bin gespannt wie die Offenbach-Serie weitergeht und vergebe für den Auftakt 10 Punkte!!

  • Endlich aus dem SUB befreit konnte ich den Krimi schnell lesen. Mir hat er wie die anderen Krimis von Andreas Franz sehr gut gefallen. Und am Ende stellt sich letztendlich die Opfer - Täter - Schuld - Frage..., die sich irgendwie ja doch nicht so eindeutig beantworten lässt, oder?


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Ein typischer Andreas Franz. Ich hab das Buch wie immer sehr genossen. Die Geschichte ist nichts für schwache Nerven. Details sind sehr blutig und grausam. Aber sehr spannend und das Ende war für mich auch nicht vorhersehbar.


    Auch die Nebenhandlung um Peter Brandt und Dr. Andrea Sievers hat mir sehr gut gefallen.


    Von mir gibt es wieder 10 Punkte für einen Andreas Franz.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • das Buch hat mir sehr gut gefallen! Flüssig und spannend geschrieben, eine stimmige Geschichte mit interessanten Einblicken in das Privatleben des ermittelnden Kommissars.....
    Es ist nicht das erste Buch von Andreas Franz, es wird auch nicht das letzte sein.... :-)
    Von mir gibt es 9 von 10 Punkten

  • Ich habe einen neuen Krimi-Schriftsteller für mich entdeckt. :-]


    Es hatte für mich einfach alles, was einen guten Krimi ausmacht ... Spannung, gut zu lesen, Verwirrung über Motiv und Täter und schlicht und einfach gute Unterhaltung.


    10 von 10 Punkte

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)