Ambrose Bierce - Horrorgeschichten

  • Titel: Horrorgeschichten
    Autor: Ambrose Bierce
    Verlag: Insel Taschenbuch
    Erschienen: Januar 2014
    Seitenzahl: 153
    ISBN-10: 3458359850
    ISBN-13: 978-3458359852
    Preis: 9.00 EUR


    Irgendwie ist der Titel „Horrorgeschichten“ nicht so sehr glücklich gewählt. Denn es sind eigentlich keine Horrorgeschichten die Ambrose Bierce erzählt. Es sind eher Kurzgeschichten mit einem leichten Gruseleffekt. Im Gegensatz zu vielen Horrorstories erzählt Bierce nicht plump oder blutig – es ist mehr das unterschwellig Gruselige was den ganz besonderen Reiz seiner Geschichten ausmacht.


    Es sind Geschichten die etwas Alptraumhaftes haben, die aber auch teilweise durch hintergründigen schwarzen Humor bestechen. Manches ist grotesk, manches bleibt aber auch rätselhaft.


    Die Geschichten von Ambrose Bierce würden heute wohl so nicht mehr geschrieben werden. Heute muss alles actionreicher sein, heute kommt man ohne die schnellen Schnitte zudem auch nicht mehr aus. In diesen Geschichten von Bierce aber ist nichts überhastet oder hektisch. Ganz im Gegenteil. Die erzählerische Kraft liegt wohl auch in der Ruhe des Erzählenden.


    Bierce wurde 1842 in Ohio geboren und verschwand 1913 in Mexiko unter rätselhaften Umständen.


    Ein lesenswertes Buch. Eine Sammlung kleiner literarischer Kostbarkeiten. 7 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Bierce habe ich eine Zeitlang auch sehr interessiert gelesen. Muß mal schauen, ob ich von meinen alten Schätzchen noch etwas aus der Erinnerung rezensieren kann...

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Auch wenn die Geschichten altmodisch erscheinen mögen, sie haben ihren eigenen Reiz. Ich erinnere mich gut an diese Kurzgeschichte: Ein Zwischenfall auf der Eulenfluss Brücke. Eine der ersten Kurzgeschichten, die ich freiwillig gelesen habe, also nicht im Rahmen des Unterrichts.
    Voltaire, weißt du, ob die Geschichten schon in den Fantastischen Fabeln enthalten sind, oder sind es neue, in Deutschland unbekannte?

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen


    Voltaire, weißt du, ob die Geschichten schon in den Fantastischen Fabeln enthalten sind, oder sind es neue, in Deutschland unbekannte?


    Keine Ahnung. :-(

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Es gibt ja immer wieder Neuveröffentlichungen, wo der Inhalt neu gemischt wird, neuer Titel drauf - und der Leser denkt, oh - Neu! Pustekuchen.


    Ich hab z.B. 4 Bücher von Bierce aus 4 verschiedenen Verlagen, die überschneiden sich inhaltlich auch teilweise.


    Bei mir heißen die Veröffentlichungen z.B. Der Mönch und die Henkerstochter und andere Schauererzählungen (Insel TB) und Der Gnadenstoß. Geschichten des Grauens (rororo).
    Dann gibts noch Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen. Erzählungen aus dem amerikanischen Bürgerkrieg (Claassen Verlag).


    Aber mein Lieblingsschätzchen ist meine kleine Ausgabe vom Teufels kleines Wörterbuch (Dausien). :-]

  • Rumpelstilzchen


    in den Fantastischen Fabeln ist die Eulenflußgeschichte nicht enthalten, sie ist ja keine Fabel.
    In dem Band, den Voltaire vorgestellt hat, ist sie meines Wissens aber drin.


    Die deutsche Fassung der Fantastischen Fabeln enthält aber auch nicht alle Fabeln, irgendjemand hat dekretiert, daß einige davon für LeserInnen hierzulande nicht verständlich seien.
    :help


    2001 hatte mal eine Gesamtausgabe auf deutsch.


    Die 'Horrorgeschichten' sind auf jeden Fall eine gute Wahl für alle, die
    a) Bierce schon ein bißchen kennen und mögen
    b) Bierce nicht kennen und dem abhelfen möchten.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus