Triumph des Himmels - Andrea Schacht

  • Inhalt:
    1925 – Mitten in den ‚Goldenen Zwanzigern‘ begleiten wir eine illustre Gesellschaft bei einer Rallye von Paris nach Berlin.


    Alaistair MacAlan benötigt einen Sieg mit seiner Tin Lizzie, damit er einen guten Job bekommt, ein Oberst benötigt den Sieg um aus finanziellen Nöten zu entkommen, eine Crew scheint sich nur aus Spaß an der Freude zu beteiligen, verschiedenste Motive bewegen die Beteiligten an dieser Fahrt teilzunehmen.


    Mittendrin auch die fliegende Journalistin Emmalou, die so versucht endlich der Frauenecke des ‚Bunten Blatts‘ zu entkommen. Endlich mal ein lohnender Bericht, so träumt sie.


    Die Fahrt bringt viele Erinnerungen an die Oberfläche und nicht alle sind gut oder freundlich.


    Meine Meinung:


    Andrea Schacht schreibt neben den Mittelalter-Romanen immer wieder andere, die ich noch viel faszinierender finde. Die Themen und Zeiten, die sie sich dafür aussucht, waren immer wieder überraschend für mich - so auch diesmal.


    Hier ist es das Thema Auto, Automobilindustrie, Nachkriegsverarbeitung (1. Weltkrieg), Alltag und Lebensgefühl in den 1920gern, welches wir mit vielen Helden miterleben dürfen.


    Diesmal fällt es mir besonders schwer mich auf einen Liebling festzulegen. Natürlich sind Emma um Mac die Helden, aber was wäre dieses Buch ohne die kesse Schnauze von Fritz? Wenn ich mich für einen Liebling entscheiden müsste, dann für ihn und seine Sprache. Was für ein Held, der sich langsam mausert? Aber ohne ChiChi und ChouChou oder Hans, den Oberst oder Sarah … - Wieder einmal ist die Freundschaft über die gesellschaftlichen Schranken hinweg als Thema für mich erkennbar. So liebe ich ihre Bücher und Geschichten. Sogar Köln ist mit dabei, aber selbstverständlich – und nicht zwanghaft eingebaut.


    Natürlich gibt es auch die undurchsichtigen, die Schurken, die bösen oder fiesen Personen in dem Buch, sonst fehlte ja das Salz in der Suppe.


    Die Worte und Empfindungen fühlen sich so echt an, und trotz vieler böser Erinnerungen ist der Tenor wie gewohnt freundlich und mit einer guten Portion Humor ausgestattet.


    Normalerweise bin ich kein Freund von lyrischen Einsprengseln, aber auch diese gehören bei Andrea Schacht dazu – und auch diesmal hat sie mich damit wieder überrascht – was sind die Liedtexte passend! So habe ich mich diesmal immer wieder auf die neuen Abschnitte, die damit gekennzeichnet werden, gefreut, wie bisher noch nie.


    Rundherum ein Wochenendschmöker, der mich begeistert hat.
    Wer die Kindle-Ausgabe liest, wie ich, der sollte vielleicht auch schon vorher einen Blick auf das Personenregister werfen … - ist wie immer aufschlussreich …


    (c) Binchen, März 2014 10 von 10 Punkten

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Eine Ralley als Aufhänger für eine so umfangreiche Geschichte war mal etwas Neues. Bisher kannte ich mich wenig mit Autos aus dieser Zeit 1925 aus, doch jetzt kann ich zumindest mit rudimentären Wissen glänzen. Die Autorin lässt die Ralley in Paris starten und stellt auf den ersten Seiten die ganzen wichtigen Teilnehmer der Ralley vor. Ich fand den Einstieg etwas langatmig und manchmal etwas zu sprunghaft, aber wenn man sich etwas eingelesen hatte, konnte man ihr besser folgen. Sie beschreibt ihre Figuren teilweise sehr detailiert, so dass man sich die Charaktere gut vorstellen kann. Natürlich hat sie auch tief in die Klischeekiste gegriffen, aber wer macht dies nicht?
    Zum Beispiel wirkte Alastair MacAlan wie ein Superheld. Macht fast alles richtig, sieht gut aus, ist höflich und zuvorkommend und immer auf der richtigen Seite. Auch Emmalou ist eine von den Guten in diesem Buch und auch sie benimmt sich häufig sehr ehrenhaft. Manchmal waren mir die Charaktere zu glatt und vorhersehbar. Fritz und Charlie dagegen haben mir gut gefallen. Berliner Schnauze und viel Herz. Fritz ist mit seiner Unbeholfenheit und seinem Straßenjungencharme gut gelungen. Sein Leben ist bisher nicht so glatt verlaufen, er leistet sich immer wieder kleine Schnitzer und schafft es mit seiner direkten, aber herzlichen Art den Leser zu packen. Er war in dieser Geschichte mein "Liebling". Fast jeder Charakter hat eine Vergangenheit, die noch Fragen offen hat. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr werden die Verbindungen der einzelnen Teilnehmer untereinander aufgedeckt. Für mich waren dies aber zuviele Zufälle, dass sie nun alle ausgerechnet an dieser Ralley teilnahmen. Interessant waren dagegen die Verstrickungen und verborgenen Probleme, die nun langsam an die Oberfläche kamen. Der erste Weltkrieg spielt hier eine wichtige Rolle. Jedoch fand ich den geschichtlichen Einsatz noch zu oberflächlich.
    Andrea Schacht hat ihre Geschichte in große und kleine Kapitel eingeteilt. Sie startet mit der Ausschreibung und geht dann die einzelnen Etappen durch. Jedes große Kapitel hat noch einmal viele kleinere Kapitel, die nicht sehr lang sind. Mit jedem Kapitel wird eine kleine Geschichte abgeschlossen und so liest sich das Buch sehr zügig. Es ist sehr gut geschrieben und schafft durch die vielen Details gut vorstellbare Bilder. Gelungen fand ich die Karte im Buch auf der man die einzelnen Etappen der Ralley verfolgen konnte. Auch die Covergestaltung ist schön, da schlicht und aussagekräftig. Insgesamt ist es eine gut zu lesende Geschichte mit ein paar geschichtlichen Elementen, die jedoch nur oberflächlich sind. Die Figuren sind teilweise sehr gut gelungen, andere leider nicht so sehr. Wer schon immer mal eine lange Geschichte rund um Autos, Liebe und Vergangenheit lesen möchte, kann bei diesem Buch gut zugreifen. Wer jedoch etwas mehr Tiefgang oder Geschichte erwarten, den wird das Buch etwas enttäuschen.
    Mir hat das Buch, trotz der obengenannten Kritikpunkte, gefallen. Für mich war es ein schöner Schmöker, der mir ein paar entspannte Stunden beschert hat.

  • ENDLICH Als TB ERSCHIENEN, habe es mir gerade gekauft :wave


    Zur Inhaltsangabe: entnommen von Blanvalet-Verlag




    Einer gewinnt, die anderen verlieren – die Liebe siegt


    1925: Die Rallye »Von Triumph zu Triumph« von Paris nach Berlin verspricht, das Ereignis des Jahres zu werden, und zieht eine illustre Fahrerschaft an. Für den Abenteurer Alastair MacAlan ist ein Sieg die letzte Hoffnung vor dem endgültigen Abstieg, doch einige andere Teilnehmer haben weit dunklere Motive.


    Als die junge Berliner Journalistin Emmalou von der abenteuerlichen Unternehmung erfährt, ist sie wie elektrisiert – sie will das Rennen mit dem Flugzeug begleiten, um mit einem sensationellen Bericht Anerkennung zu finden. Doch bei einem Blick auf die Teilnehmerliste entdeckt sie einen Namen, der alte Erinnerungen in ihr weckt, die sie längst begraben glaubte ...


    "Andrea Schacht hat einmal mehr eine Figur geschaffen, die ihrer Zeit voraus ist. Eine tollkühne Frau in einer tollen Geschichte."


    :lesend


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