'Der rote Schal' - Seiten 707 - 767

  • Erst mal danke für eure Wünsche und Pusten, hat anscheinend geholfen - es ist alles weitgehend verheilt, nur beim linken Mittelfinger spüre ich beim Schreiben noch ein bißchen. Aber das sollte sich in ein, zwei Tagen auch geben. :-)


    Zitat

    Original von SiCollier
    Ich werde es wohl auf jeden Fall zu Ende lesen, und dann vermutlich die Finger von weiteren Collins-Büchern lassen.


    Also Ersteres habe ich heute früh getan, und Letzteres würde ich jetzt nicht mehr so behaupten wollen. Der Schreibstil von Wilkie Collins hat mir ausnehmend gut gefallen. Allerdings weiß ich nicht so recht, wie ich mich jetzt nach Abschluß des Buches fühlen soll. Irgendwie fehlt der "große Knall", die Befriedigung, die Ruhe - die innere Bewegung, am Ende angelangt zu sein. "Das war's - oder wie jetzt?" beschreibt am Besten meine Gefühlslage. Mir fehlt etwas für solch ein umfangreiches Buch Wesentliches, wenngleich ich momentan nicht definieren kann, was das ist.


    Wenn ich solch einen Wälzer lese und am Ende nichts weiter als "das war's" denke, ist mir das zu wenig. Allerdings kann ich feststellen, daß das derzeit vermutlich das "falsche Buch zur falschen Zeit" für mich war. Durch den näher rückenden Umzugstermin und den darob wachsenden Druck, mit den Renovierungsarbeiten fertig zu werden, bei gleichzeitigem Wissen, daß ich dieser Tage mit dem Umziehen beginnen muß, soll alles wenigstens einigermaßen gut klappen, bin ich körperlich wie mental ziemlich beansprucht und brauche derzeit vermutlich eher etwas "einfachere Kost".


    Ich schreibe später auf jeden Fall nochmals in den Threads sowie hier zum Gesamteindruck.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier


    So wie dir ging es mir nach Abschluss des Buches auch.
    Mir hat das Buch gut gefallen, aber am Ende hat mir auch einfach was gefehlt.
    Ich habe das Gefühl, dass der Ator mir über die geschichte hinaus noch etwas wesentliches mitteilen will, was bei mir aber überhaupt nicht ankam.
    Wahrscheinlich wirklich einfach kein Buch für stressige Zeiten, die herrschen bei mir mit zwei kleinen Kindern auch.

  • @ Rumpelstilzchen
    Na ja, das hatte Lipperin ja quasi vorausgesagt!


    Mich stört zum Beispiel, daß der Doktor völlig ungeschoren davon kommt, im Gegenteil noch profitiert. Und Mrs Oldershaw lebt auch munter weiter, während Lydia eigentlich als einzige büßen muß.


    Und die Entfremdung zwischen Lydia und Midwinter habe ich auch nicht nachvollziehen können, das paßte nicht zu dem, was wir vorher über die beiden gelesen haben.


    Wie gesagt, ich melde mich noch ausführlicher, wenn ich etwas Ruhe zum Schreiben habe.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    @ Rumpelstilzchen
    Na ja, das hatte Lipperin ja quasi vorausgesagt!


    Nun ja, es war aus meiner Sicht die einzig mögliche logische Entwicklung.
    Andererseits hätte es ja auch Lydia "treffen" können, sie wäre dann nach meiner Meinung ebenso allein geblieben und hätte vielleicht eine Parallele zu Mrs. Oldershaw nehmen können, nur das die dann eben "echt" gewesen wäre.



    Zitat

    Mich stört zum Beispiel, daß der Doktor völlig ungeschoren davon kommt, im Gegenteil noch profitiert. Und Mrs Oldershaw lebt auch munter weiter, während Lydia eigentlich als einzige büßen muß.


    Ja, so etwas stört immer, ob im 19. Jahrhundert, im 21. oder wer weiß wann, ob im Roman oder ... wo auch immer.

  • Zitat

    Original von Lipperin
    Ja, so etwas stört immer, ob im 19. Jahrhundert, im 21. oder wer weiß wann, ob im Roman oder ... wo auch immer.


    :write - "wo auch immer" - eben, das isses.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")