'Der Hexer und die Henkerstochter' - Prolog - Kapitel 03

  • Es ist ja wie immer: das Wetter ist total mies und es gießt in Strömen. Ich warte wirklich auf einen Histo-Krimi, bei dem am Anfang ja so was von die Sonne scheint …


    Was mir direkt auffällt: Oliver Pötzsch unterscheidet im Text nicht zwischen Medicus und Bader, direkt im zweiten Absatz auf seite 17 kommt schon "Der Medicus fasste die Hand seiner Frau …". Er bezeichnet Simon anfangs als Medicus, obwohl er ja "nur" Bader ist und auch im Personenverzeichnis so aufgeführt wird. Das ist doch wohl hoffentlich Hochachtung vor seinen Fähigkeiten und nicht nur Nachlässigkeit. :gruebel

  • Jetzt wollte ich - als Leseschnecke - mal die LR eröffnen. Hat sich doch schon wieder einer, der es eh schon kaum erwarten konnte, vorgedrängelt. :fetch


    Ich möchte mal noch anmerken, dass mir die Aufmachung des Taschenbuchs mit der Farbgestaltung sehr gut gefällt. Da freu ich mich, dass ich diesmal nicht zum farblosen eBook gegriffen habe. Aber die Henkerstochter steht nun mal hier komplett als TB, da darf der 4. Band kein eBook sein. :-]


    Zitat

    Original von Jupp
    Es ist ja wie immer: das Wetter ist total mies und es gießt in Strömen. Ich warte wirklich auf einen Histo-Krimi, bei dem am Anfang ja so was von die Sonne scheint …


    Ganz ehrlich? Lieber ist mießes Wetter im Roman und wir haben hier strahlenden Sonnenschein. :strahl :grin Mich stört das überhaupt nicht. Ich fand es interessant, dass im Buch das gleiche Wetter wie letztes Jahr herrschte! Bis Juni noch so kalt und so viel Regen - man denke an die ganzen Hochwasser im letzten Jahr... :wow



    Zitat

    Original von JuppWas mir direkt auffällt: Oliver Pötzsch unterscheidet im Text nicht zwischen Medicus und Bader, direkt im zweiten Absatz auf seite 17 kommt schon "Der Medicus fasste die Hand seiner Frau …". Er bezeichnet Simon anfangs als Medicus, obwohl er ja "nur" Bader ist und auch im Personenverzeichnis so aufgeführt wird. Das ist doch wohl hoffentlich Hochachtung vor seinen Fähigkeiten und nicht nur Nachlässigkeit. :gruebel


    Du bist aber wieder kleinlich. :lache Mir ist das natürlich gar nicht aufgefallen. :gruebel Ich denke mal, dass Herr Pötzsch das nicht als Nachlässigkeit sondern eher als Anerkennung, dass Simon ja eigentlich Medikus wäre, wenn er sich nicht die Henkerstochter geschnappt hätte. Nur dadurch darf er diesen Titel ja nicht tragen.


    Generell hatte ich etwas Probleme mich an die Handlung der Vorgängerbände zu erinnern - sprich: eigentlich ist fast alles weg! Nur so langsam kommen einige Erinnerungen.. :rolleyes Es lag eben doch etwas Zeit zwischen dem 3. Band und diesem.


    Ansonsten ist es wieder locker leicht geschireben. Magdalena ist wie immer frech und begibt sich natürlich wieder durch ihr eigenmächtiges Handeln unnötig in Gefahr.
    Frater Johannes hat zwar sicherlich was mit dem "Experiment" auf dem Turm zu tun, aber er war nicht "der mit dem schwarzen Mantel", den Magdalena da erwischt hat. Schließlich war er zu dieser Zeit mit Simon zusammen beim Abt. :gruebel
    Allerdings ist eben dieser Frater Johannes ein Kriegskammerad des Henkers (und wohl auch früherer Henker), was zumindest aufgrund der Andeutungen bezüglich seiner Vergangenheit zu vermuten ist.
    Was der Novize, der dann so kaltblütig ertränkt wurde, wohl geheimes beobachtet hat? :gruebel Da hab ich jedenfalls noch keine Idee...

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    Jetzt wollte ich - als Leseschnecke - mal die LR eröffnen. Hat sich doch schon wieder einer, der es eh schon kaum erwarten konnte, vorgedrängelt. :fetch


    Ich möchte mal noch anmerken, dass mir die Aufmachung des Taschenbuchs mit der Farbgestaltung sehr gut gefällt. Da freu ich mich, dass ich diesmal nicht zum farblosen eBook gegriffen habe. Aber die Henkerstochter steht nun mal hier komplett als TB, da darf der 4. Band kein eBook sein. :-]


    Ich lese die gebundene Ausgabe mit schwarzem Rand. Sieht schön aus, ist aber auch schwer, und nach Stichworten suchen kann man auch nicht :-)


    Zitat

    Original von Sonnschein


    Ganz ehrlich? Lieber ist mießes Wetter im Roman und wir haben hier strahlenden Sonnenschein. :strahl :grin Mich stört das überhaupt nicht. Ich fand es interessant, dass im Buch das gleiche Wetter wie letztes Jahr herrschte! Bis Juni noch so kalt und so viel Regen - man denke an die ganzen Hochwasser im letzten Jahr... :wow


    Du hast ja auch gut reden, wo du bist, ist Sonnschein. Ich fange dann immer an zu frieren.:lache


    Zitat

    Original von Sonnschein
    […]
    Ansonsten ist es wieder locker leicht geschireben. Magdalena ist wie immer frech und begibt sich natürlich wieder durch ihr eigenmächtiges Handeln unnötig in Gefahr.
    Frater Johannes hat zwar sicherlich was mit dem "Experiment" auf dem Turm zu tun, aber er war nicht "der mit dem schwarzen Mantel", den Magdalena da erwischt hat. Schließlich war er zu dieser Zeit mit Simon zusammen beim Abt. :gruebel
    Allerdings ist eben dieser Frater Johannes ein Kriegskammerad des Henkers (und wohl auch früherer Henker), was zumindest aufgrund der Andeutungen bezüglich seiner Vergangenheit zu vermuten ist.
    Was der Novize, der dann so kaltblütig ertränkt wurde, wohl geheimes beobachtet hat? :gruebel Da hab ich jedenfalls noch keine Idee...


    Die ersten drei Kapitel lassen sich wirklich flott lesen. Da stimme ich dir zu. Als fieser Pessimist glaube ich aber, dass die Episoden in Schongau mit dem Kuisl nur dazu dienen, auch Neu-Einsteigern in die Henkerstochter Reihe den Kuisl nahe zu bringen. Wer die vorangegangenen Bücher kennt, erfährt hier nix Neues über den Henker.


    Wohl aber über die damalige Zeit, z.B. auf Seite 87, wo Kuisl über seinen Sohn nachdenkt: "… als Dreizehnjähriger half er schon gelegentlich bei Hinrichtungen …". Puh, jetzt überlegt mal, was für Filme man heutzutage mit FSK 13 Angabe gucken darf.


    Die Figur im Turm hat mich an Belphégor aus dem Louvre erinnert. Kennt ihr die Fernsehserie noch?


    Zum Schluss will ich mal versuchen zusammen zu fassen, was wir jetzt über die Tat, die Hintergründe und die Täter wissen:

    • Es gehen abscheuliche Dinge vor, die der Novize glaubt melden zu müssen.
    • Der Mörder des Novizen ist stark, er hat ihn mit den Kescher unter Wasser gedrückt.
    • Bruder Johannes ist irgendwie in die Sache verwickelt. Er ist sehr stark, er war im Krieg, er ist traumatisiert. Der Novize war sein Lehrling, nach Aussage des Abt sind offenbar in letzter Zeit mehrere Leute in seiner Umgebung umgekommen.
    • Die Ereignisse haben mit dem Turm zu tun, wahrscheinlich auch mit dem Gewitter.


    Der zweiter Verdächtige ist für mich Bruder Virgilius. Der ist zwar sehr schmächtig, hat einen Buckel und zieht ein Bein nach, aber das kann ja gespielt sein. Und wenn er sich seiner Puppe widmet, vergisst er um sich die Welt.


    Das erinnert mich irgendwie an Frankenstein: der Turm, Gewitter, eine Bahre mit Eisenklammern, ein von oben runterhängender Eisendraht, Eisenstangen. Und es geht um etwas Abscheuliches, das der Novize gesehen hat und dafür sterben musste. Einen Hinweis gibt auch Magdalena in der Kneipe (S. 82): "Ein grausiger Gedanke, dass jemand einer Puppe Leben einhauchen will."


    Also ich wage ja jetzt fast die Prognose, dass da irgendeiner tatsächlich versucht, bei Gewitter mit Hilfe der Blitze Leben zu schaffen.

  • Zitat

    Original von Jupp


    Ich lese die gebundene Ausgabe mit schwarzem Rand. Sieht schön aus, ist aber auch schwer, und nach Stichworten suchen kann man auch nicht :-)


    Man ist schon regelrecht verwöhnt durch die Vorteile der eReader. :-) Wenigstens ist die Schrift sehr angenehm und durch das etwas zu dünne Papier der Seiten ist das TB ist auch nicht zu schwer..


    Zitat

    Original von Jupp
    Du hast ja auch gut reden, wo du bist, ist Sonnschein. Ich fange dann immer an zu frieren.:lache


    :-] Danke schön! Das ist heute gut für mein Gemüt! :-] Vor allem, da grad das Wetter in Regen umgeschlagen hat. :-(


    Zitat

    Original von Jupp
    Die ersten drei Kapitel lassen sich wirklich flott lesen. Da stimme ich dir zu. Als fieser Pessimist glaube ich aber, dass die Episoden in Schongau mit dem Kuisl nur dazu dienen, auch Neu-Einsteigern in die Henkerstochter Reihe den Kuisl nahe zu bringen. Wer die vorangegangenen Bücher kennt, erfährt hier nix Neues über den Henker.


    Hatten denn Simon und Magdalena im letzten Band schon Peter und Paul? :gruebel Ansonsten wäre das zumindest eine neue Information. Sonst bin ich - als vergesslicher Leser - dankbar für eine kleine Auffrischung. Mir war sogar kurzfristig entfallen, dass Magdalena noch Zwillinge als Geschwister hat... :rofl


    Zitat

    Original von JuppWohl aber über die damalige Zeit, z.B. auf Seite 87, wo Kuisl über seinen Sohn nachdenkt: "… als Dreizehnjähriger half er schon gelegentlich bei Hinrichtungen …". Puh, jetzt überlegt mal, was für Filme man heutzutage mit FSK 13 Angabe gucken darf.


    Das ist schon ganz schön krass. Und sein Vater war, als er in dem Alter war, im Krieg und "musste" dort morden... Da kann man echt froh sein, in einer anderen Zeit geboren zu sein.
    Heute "morden" die 13jährigen mit Vorliebe beim Playstation/PC-Spiel :wow


    Zitat

    Original von JuppDie Figur im Turm hat mich an Belphégor aus dem Louvre erinnert. Kennt ihr die Fernsehserie noch?


    Ähm .... nö! War etwas vor meiner Zeit. :lache Wer es nocht nicht kennt --> Belphégor



    Zitat

    Original von Jupp
    Das erinnert mich irgendwie an Frankenstein: der Turm, Gewitter, eine Bahre mit Eisenklammern, ein von oben runterhängender Eisendraht, Eisenstangen. Und es geht um etwas Abscheuliches, das der Novize gesehen hat und dafür sterben musste. Einen Hinweis gibt auch Magdalena in der Kneipe (S. 82): "Ein grausiger Gedanke, dass jemand einer Puppe Leben einhauchen will."


    Also ich wage ja jetzt fast die Prognose, dass da irgendeiner tatsächlich versucht, bei Gewitter mit Hilfe der Blitze Leben zu schaffen.


    Leben einhauchen? Leben erschaffen? Echt? :yikes


    So hatte ich das noch gar nicht gesehen. :gruebel


    Ich hatte eher vermutet, dass vielleicht so ein Kirchturmspiel entwickelt wird mit, diesem Puppen-Automaten. Gab es damals so Puppenspiele, wie es sie heute oft an Rathäusern gibt, eigentlich schon? :gruebel Ich glaube, dass alleine das Auftauchen eines solchen menschenähnlichen Automaten in der Öffentlichkeit, der sich für die anderen "unsichtbar" fortbewegt schon für Aufregung sorgen würde...

  • So ihr Lieben, jetzt bin ich bei euch. :-]


    Wow ... ihr zwei seid ja schon wieder wild am spekulieren. Ich gestehe, zum jetztigen Zeitpunkt nehme ich erst mal alle Personen auf und mache mir noch überhaupt keine Gedanken darüber, wer da die Guten und wer die Bösen sein könnten. Und welchen Verlauf die Geschichte noch nehmen wird ...


    Zitat

    Original von Sonnschein
    Du bist aber wieder kleinlich. :lache Mir ist das natürlich gar nicht aufgefallen. :gruebel Ich denke mal, dass Herr Pötzsch das nicht als Nachlässigkeit sondern eher als Anerkennung, dass Simon ja eigentlich Medikus wäre, wenn er sich nicht die Henkerstochter geschnappt hätte. Nur dadurch darf er diesen Titel ja nicht tragen.


    Nicht ganz. Simon hatte Spielschulden, konnte sich das Studium nicht mehr leisten und mußte abbrechen.


    Zitat

    Original von Jupp
    Wohl aber über die damalige Zeit, z.B. auf Seite 87, wo Kuisl über seinen Sohn nachdenkt: "… als Dreizehnjähriger half er schon gelegentlich bei Hinrichtungen …". Puh, jetzt überlegt mal, was für Filme man heutzutage mit FSK 13 Angabe gucken darf.


    Und der alte Kuisl war sogar mit 13 im Krieg. :wow


    Zitat

    Original von Jupp
    Die Figur im Turm hat mich an Belphégor aus dem Louvre erinnert. Kennt ihr die Fernsehserie noch?


    Äh ... nein. Liegt wohl daran, daß wir unterschiedlicher Generationen entstammen. :lache


    Zitat

    Original von Sonnschein
    Hatten denn Simon und Magdalena im letzten Band schon Peter und Paul? :gruebel Ansonsten wäre das zumindest eine neue Information. Sonst bin ich - als vergesslicher Leser - dankbar für eine kleine Auffrischung. Mir war sogar kurzfristig entfallen, dass Magdalena noch Zwillinge als Geschwister hat... :rofl


    Das Magdalena noch Geschwister, also das Zwillingspärchen, hatte, daran konnte ich mich noch erinnern. Nicht aber, daß sie und Simon geheiratet, geschweige denn Kinder hatten. Fehlen dir sonst noch Informationen ? :lache


    Zitat

    Original von Sonnschein
    Ich glaube, dass alleine das Auftauchen eines solchen menschenähnlichen Automaten in der Öffentlichkeit, der sich für die anderen "unsichtbar" fortbewegt schon für Aufregung sorgen würde...


    Die Puppe fand ich auch etwas merkwürdig. Wenn man bedenkt, daß Simon sie für eine Frau aus Fleisch und Blut gehalten hat, muß diese aber ganz schön echt ausgesehen haben. Eigentlich kann ich mir das für Mitte des 17. Jahrhundert nur sehr schwer vorstellen. :wow

  • So, als Leseschnecke bin ich jetzt auch mit dabei. Belphégor war auch vor meiner Zeit und sieht nicht gut aus. :lache


    Das Wetter stört mich normalerweise nicht in Büchern, aber als ich das Buch angefangen hatte, war gerade bei mir ein Gewitter und nach dem Blitzeinschlag im Kirchturm (im Buch) war mir doch etwas mulmig zumute.


    Zitat

    Original von Jupp:


    Also ich wage ja jetzt fast die Prognose, dass da irgendeiner tatsächlich versucht, bei Gewitter mit Hilfe der Blitze Leben zu schaffen.


    Auf so eine Idee bin ich gar nicht gekommen. Könnte aber möglich sein. :gruebel


    Zitat

    Original von Sonnschein:


    Allerdings ist eben dieser Frater Johannes ein Kriegskammerad des Henkers (und wohl auch früherer Henker), was zumindest aufgrund der Andeutungen bezüglich seiner Vergangenheit zu vermuten ist.


    Oh, so weit habe ich gar nicht gedacht. Ich glaube ich darf demnächst nicht mehr so spät lesen. ;-)

  • Zitat

    Original von Vivian
    […]
    Oh, so weit habe ich gar nicht gedacht. Ich glaube ich darf demnächst nicht mehr so spät lesen. ;-)


    Vivian, halt durch! :knuddel
    Ich finde die Seite jetzt nicht, aber ich meine mich zu erinnern, dass in einem Halbsatz steht, dass Bruder Johannes im Krieg war. Da er ja katholisch ist, liegt der Gedanke nahe, dass er ein Kriegskamerad vom Kuisl war.

    Sieben Stunden waren's immer - jetzt nimmer

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  • Zitat

    Original von Vivian
    Oh, da habe ich wohl tatsächlich etwas überlesen. Zum Glück habe ich ja Dich. :knuddel1


    :kiss


    Ich habe noch einmal nach den Stellen gesucht.

    • Auf Seite 85 wird beschrieben, wie Frater Johannes in einem Winkel vor der Klostergaststätte sitzt "… Der Mann fluchte derb, genau so, wie er es im Krieg gelernt hatte. …"
    • Auf Seite 90 erinnert sich Kuisl an eine Hinrichtung von Marodeuren im Krieg, besinnt sich auf den Henker und denkt an das Zittern, "… das durch seinen stämmigen, unförmigen Körper geht, der lautlos gemurmelten Flüche …"


    Daraus zu schließen, dass Kuisl und der Henker Kriegskameraden sind, finde ich voll krass.