Sandra Girod - Nenn mich nicht Hasi!

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  • Informationen zum Buch:


    • Broschiert: 320 Seiten
    • Verlag: Blanvalet Verlag (24. März 2014)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3764505133
    • ISBN-13: 978-3764505134
    • Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 13,4 x 3 cm
    • Preis: 14,99 EUR



    Zum Autor:


    Sandra Girod, geboren 1963 und aufgewachsen in Schleswig-Holstein, ist Journalistin und arbeitete unter anderem für die BZ, Petra, Für Sie und als Leitende Redakteurin bei Laura. Nenn mich nicht Hasi! ist ihr erster Roman. Sandra Girod lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Hamburg.



    Kurzbeschreibung des Buches:


    Angela wohnt mit ihrem Mann Jan-Rudi und den beiden Kindern Knöpfchen und Luca in der Hamburger Vorstadt. Alles verläuft in geordneten Bahnen – bis die spießigen Nachbarn einen Luxus-Kaninchenstall in ihrem Garten errichten und Angela klar wird: Ihr Leben ist stinklangweilig! Eine Affäre scheint die Lösung zu sein, und wer würde sich dafür besser anbieten als Arwid, der flirtende Fleischer vom Wochenmarkt, der auch noch wie ein hanseatischer Brad Pitt aussieht? Doch einen romantikfreien Kurztrip mit der Norwegen-Fähre und eine verwirrende Nacht am Elbstrand später muss Angela erkennen: In der Liebe hat meistens das Chaos das letzte Wort …



    Leseprobe:


    http://www.randomhouse.de/cont…ition/excerpts/420770.pdf



    Inhalt des Buches:


    Angela, die großen Wert darauf legt, dass man ihren Namen wie Anjela ausspricht und nicht wie Angäla Merkel, lebt zusammen mit ihrem Mann und den beiden Kindern in einer Doppelhaushälfte in der Hamburger Vorstadt.


    Während ihre zweijährige Tochter Knöpfchen sich mit einer Musikorgel beschäftigt, schaut Angela zu, wie im Garten ihrer Nachbarn ein Hasenstall errichtet wird. Veränderung steht wohl im Nachbarhaus an und auch Angela spürt, dass eine Veränderung in ihrem Leben dringend notwendig wäre. Der Alltag erdrückt Angela, der geliebte Gatte mäkelt an Angelas Kleidung herum und gibt sich auch sonst nur noch wenig romantisch.


    Was wäre also näher als eine kleine Affäre mit dem netten Fleischer vom Wochenmarkt? Oder soll es doch lieber eine alte Jugendliebe sein? Vielleicht doch eher ein One-Night-Stand auf der Norwegen-Fähre? Angela kann sich nicht entscheiden und ehe sie es sich versieht, droht sie im Chaos der Gefühle zu versinken…



    Meinung zu dem Buch:


    Mit ihrem Debütroman legt die Autorin Sanda Girod eine witzige, spritzige und dabei spannende Unterhaltungslektüre vor. Die Geschichte beginnt zunächst langsam, so dass man deutlich die Stagnation und den tristen Trott von Angela spüren und ihren Wunsch, aus allem einfach auszubrechen nachvollziehen kann. Die Situationskomik trägt hier zu einem schnellen Lesefluss bei.


    Ein wenig erstaunt hat mich das Verhalten von Angelas Freunden. Statt ihr Mut zu machen und sie am Festhalten ihrer Ehe zu überreden, sie vielleicht sogar von dem Gedanken an eine Affäre abzubringen, erfährt Angela sogar Ermunterung und Bestätigung. Sie wird sogar regelrecht in diesen Gedanken reingeschoben. Vielleicht mag es daran liegen, dass auch ihre beste Freundin Paula sich mit einer Affäre trägt und Isy sowieso Dauersingle ist.


    Angela wird dem Leser schnell sympathisch mit ihrer Tollpatschigkeit und ihrer Art. In manchen Situationen reagiert sie mir persönlich etwas zu unbedarft und überstürzt. Aber in gewisser Hinsicht konnte ich es dann doch wieder verstehen.


    Interessant fand ich noch den Einblick in die Welt, aus der Angela ausbrechen will. Sowohl die Kinder wie auch der Gatte haben sich im Laufe der Zeit einige Dinge angewöhnt, die Angela mehr und mehr auf die Nerven gehen. Als Angela einige Tage auf eine Norwegen-Fähre verschwindet und der Mann alleine ist – zusammen mit den Kindern – stellen alle fest, wo und an welchen Stellen die Mutter fehlt. Alleine die Fragen nach der Bedienung der Waschmaschine lockten bei mir schon mehr als ein Grinsen hervor.


    Der Schreibstil ist angenehm locker, flüssig und spritzig. Der Humor lag genau auf meiner Wellenlänge und hat mich von Beginn des Buches bis zum Ende unterhalten. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Bücher von Sandra Girod und hoffe natürlich auf ein Wiedersehen mit Angela Winter, ihrer Familie und ihren Freundinnen.



    Fazit:


    Ein Sonnenscheinbuch für alle gestressten Hausfrauen und Mütter oder für jene, die einfach einmal abschalten und sich grinsend und lachend unterhalten wollen.

  • Angela lebt mit ihrem Mann Jan-Rudi und den beiden Kindern in Hamburg. Ihr Alltag ist mit Haushalt, Einkaufen und Kinderbetreuung mehr als ausgelastet. Abends ist sie meist erschöpft und ärgert sich immer mal wieder darüber, dass Jan-Rudi offenbar keine Kenntnis über die offensichtlichsten Handgriffe beim Saubermachen hat. Immer öfter stellt sie andere Bedürfnisse in ihrem Leben fest, als sie tatsächlich befriedigt bekommt. Es wird Zeit, dass sich Angela mal in der Umgebung umschaut. Vielleicht ergeben sich ja gleich vor der Haustür Abenteuer. Der attraktive Metzger scheint das genau so zu sehen.


    Welche Ehefrau und Mutter kennt die Situation nicht, dass ihre Arbeit zu Hause nicht genügend gewürdigt wird? Wie selbstverständlich erwartet jeder, dass die Hausfrau für das Wohl der Familie in Form von kochen, putzen und waschen sorgt. Die klassische Rollenverteilung ist vielerorts zu finden. Daher ist nachzuvollziehen, dass sich die akademisch ausgebildete Angela langweilt, während sich Jan-Rudi seinem Job und Treffen mit Freunden widmet. Sandra Gidot beschreibt nachfühlbar, wie sich die Situation verändert und in Angela der Wunsch nach Abwechslung reift. Ermuntert durch ihre Freundinnen wagt sie sich daran, mit dem Hamburger Brad Pitt zu flirten, der ihr eigentlich nur die Bärchenwurst für ihre Tochter verkauft. Als eine ihrer Freundinnen obendrein eine Affäre mit einem verheirateten Mann hat, kommt sie von dem Gedanken nicht mehr los und kann die Gelegenheiten bald nicht mehr zählen.


    Das Thema ist nicht neu. Glaubt man den jährlich veröffentlichten Statistiken, begehen rund ein Drittel der Partner Ehebruch. Die Autorin versucht auf humorvolle Weise den eingefahrenen Alltag einer langjährigen Beziehung darzustellen. Ohne den Ausbruch von Angela bewerten zu wollen, hätte ich mir eine umfassendere Annäherung an das Thema gewünscht. Sie reduziert die Qualität ihrer Ehe auf die Häufigkeit, in denen ihr Mann den Putzlappen in die Hand nimmt. Sie hat zwar ein abgeschlossenes Studium, misst aber dennoch ihre Attraktivität an der Anzahl an Männern, die ihr zu Füßen liegen sollen.


    Immerhin war die seichte Geschichte äußerst witzig formuliert. Darin liegt auch die Stärke dieses Buches. In lockerem Erzählstil kalauern die Figuren in ihren Aktionen, die obendrein recht viel Situationskomik enthalten. Angela ist keineswegs perfekt, weiß diesen Umstand aber zu nutzen, um sympathisch zu wirken. Sie zickt nicht, ist liebenswert und für ihre Kinder eine ideale Mutter. Die Nebenfiguren drängen sich zu keiner Zeit in den Vordergrund und unterstreichen eher Angelas Eintönigkeit. Diese Kriterien zusammen genommen, machen das Buch zu einer unterhaltenden Lektüre. Das Debüt Nenn mich nicht Hasi! sollte auf jeden Fall genauer betrachtet werden. (7/10)

  • Mir hat der Roman ausgesprochen gut gefallen. Wenn man bedenkt, dass ich solche Frauenromane normalerweise nicht lese ist das ein großes Lob. Hasi hat mich von Anfang an in seinen Bahn gezogen und das Buch wurde an nur einem Urlaubstag verschlungen.
    Ein gelungener kurzweiliger Roman, der mich zeitweise an mein eigenes Leben erinnert hat. Der ganz normale Alltag oder aber auch der ganz normale Wahnsinn.

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)