'Zertrennlich' - Seiten 255 - 341

  • Jetzt werden immer mehr Details bekannt, sowohl aus dem Leben mit der Mutter als auch aus der Zeit, als Viola und Issy nicht mehr im Suffolk wohnten. Die Geschichte geht nicht wirklich voran, doch es werden so viele unterschiedliche Facetten von Isolte und Viola bekannt, dass mich das wenig stört.


    Viola scheint auch in London immer noch anders sein zu wollen, während Issy einfach nur normal sein wollte. Ich glaube, das war der Punkt, an dem sich die beiden Schwestern verloren haben.


    Meine Vermutung, was diesen "Skandal" angeht: Polly ist in dem Turm gestorben und die Kinder wollten nicht rausrücken, was sie vorhatten.

  • Zitat

    Original von logan-lady
    Meine Vermutung, was diesen "Skandal" angeht: Polly ist in dem Turm gestorben und die Kinder wollten nicht rausrücken, was sie vorhatten.


    Ja, die Vermutung habe ich auch.
    Mich macht das richtig wütend und traurig, wie sie mit der kleinen Polly umgehen. Das Sprichwort, dass Kinder grausam sein können, bekommt hier seine volle Entfaltung.

  • Zitat

    Original von logan-lady
    Natürlich nicht. Es ist der Versuch einer Erklärung. Die beiden haben, denke ich, kaum sowas wie Empathie gelernt und waren immer nur von Erwachsenen umgeben, die sich selbst wie Kinder verhalten haben.


    Na klar, ich verstehe schon, wie du das meinst. Und als Kind sieht man die Dinge sowieso anders, man hat den Weitblick nicht, was alles passieren könnte.

  • Mir fehlt immer noch die rechte Begeisterung für das Buch.


    Das Verhalten der Zwillinge Polly gegenüber finde ich nicht ungewöhnlich. Immerhin kommt Polly als "Little Miss Perfect" in ihr Leben geplatzt samt ihrem Vater, den die Mädels auch nicht abkönnen. Sie sehen ihr Monopol auf die Mutter bedroht, ihre bislang alleinige Bezugsperson, und sehen alles in Gefahr, was bisher ihr Leben ausgemacht hat. Dann hindert Polly sie indirekt auch noch daran, sich mit den Jungs zu treffen (die ja von Frank auch nur schlecht gemacht werden) - da wundert es mich nicht, dass Issy und Viola nicht wirklich nett zu Polly sind.


    LG, Bella

  • Natürlich sind die Zwillinge eifersüchtig. Polly kommt mir eher so vor, also wolle sie aufmerksam auf sich machen, ohne dabei zu merken, dass dieses Verhalten es noch schlimmer macht. Als spüre sie die Abneigung der beiden und versucht es auf diese Weise.

  • Ich bin erst bei Seite 333. Ich verstehe nicht ganz, warum der ach so perfekte Vater Frank zulässt,mdass die Zwillinge auf seine Polly aufpassen. Die beiden sind selbst noch minderjährig und er hat selbst gesagt, sie und Michael und John seien zu wild. Und er muss doch gemerkt haben, dass Issy und Viola nicht besonders angetan von seiner Tochter sind.
    Also: warum hat er keinen Babysitter engagiert?


    Mal sehen, was in dieser Nacht passiert, ob die Kids ihr Ritual durchziehen. Ob sie Polly als Opfer nehmen. Irgendetwas muss ja noch passieren, das die Hochzeit platzen lässt und die Mutter in den alkohol und dann in den Selbstmord treibt. Wenn die Zwillinge Polly töten und Frank Rose dafür verantwortlich macht, wäre das ein sehr guter Grund.

  • Hm, jetzt fehlt nur noch ein Abschnitt, aber gepackt hat es mich immer noch nicht. Die Geschichte geht mir einfach nicht nahe und ich bekomme auch kein Bild von den Figuren. Sie werden in meinem Kopf nicht lebendig. Als Ben beispielsweise bei Dot in der Pension aufgetaucht ist, wusste ich mit dem Namen erst mal nichts anzufangen.


    Generell kann ich noch nicht sagen, in welche Richtung sich der letzte Abschnitt entwickelt. Machen die Mädchen endlich ihren Frieden mit der Vergangenheit? Stirbt Viola? Stirbt Isolte? Oder beide? Erkennt Isolte ihr Glück mit Ben oder trennt sie sich? Lassen sie Suffolk hinter sich oder kommen sie von diesem Ort nicht los? Wird der Grund für den Selbstmord noch erklärt oder bleibt dieses Geheimnis ungenannt?

  • Dass Frank sein Töchterlein mit den Zwillingen allein im Waldhaus lässt, finde ich auch merkwürdig, immerhin sind die Mädels auch erst zwölf. Babysitter stelle ich mir unter den damaligen Gegebenheiten schwierig vor, aber ich verstehe nicht, warum Frank und Rose den Trauzeugen nicht einfach zu Frank nach Hause bestellt haben oder das ganze tagsüber erledigt haben (zur Not mit Polly im Schlepptau). Das finde ich auch sehr merkwürdig.


    Dass die Kinder Polly in den Turm sperren, ist schon grausam, aber gut, die Kinder werden über mögliche Konsequenzen nicht nachgedacht haben. Und dass gerade die Jungs etwas härter im Nehmen sind, haben wir ja zur Genüge mitbekommen.


    Mittlerweile finde ich übrigens auch, dass es reicht mit Tierleichen! :rolleyes


    LG, Bella

  • Rose mag ich mittlwerweile kein bisschen mehr. Sie biedert sich völlig an Frank an und versucht alles um zu gefallen, verrät komplett ihre Identität und merkt nicht einmal wie sehr sie damit ihre Töchter verletzt. Zwölf Jahre lang als Freigeister erzogen und nun sollen sie sich einfach damit abfinden, das das Hippie-Dasein aus "Liebe" (da zweifle ich irgendwie dran) und Pragmatismus vorbei ist. Der andauernde Geld-Notstand, ständige Misserfolge und Bedürftigkeit nach einem Partner sind es wohl eher die Rose antreiben, sonst gäbe es nicht diese kleinen rebellischen Anwandlungen wie die Rede in der Küche oder das heimliche Rauchen.


    Ich denke nicht das Viola und Isolte Polly aus Hass etwas antun werden. Aus Violas Perspektive ist ja ersichtlich das sie teilweise Verständnis für Polly hat. Mit zwölf ist es aber auch klar, das Logik nicht wirklich über das Gefühl der Abneigung siegt, wenn die kleine Pestbeule Mamas neuer Liebling ist, den Kontakt zu den Jungs verhindert oder dabei stört, Judys Aufmerksamkeit stiehlt u.s.w.. Da hätte man ja selbst als Erwachsener schwer dran zu knabbern ;-)
    Rose und Frank machen alles falsch was man bei der Zusammenstellung einer neuen Familie falsch machen kann, und das in allen Fällen zu Lasten der Zwillinge.


    Ich vermute Polly hat im Turm einen Unfall, einen Sturz oder sowas, und das Vierergespann wird ihr aus einer Mischung aus Angst, Schuldgefühl und Mitleid den Gnadenstoß versetzen.


    Mit den Tierleichen kann ich langsam auch nicht mehr, ganz Suffolk scheint ja damit gepflastert zu sein :pille

    "Bücher haben eine Seele. Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer!" - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • Ich denke, es ist die schiere Verzweiflung, die Rose dazu bringt, sich so bei Frank anzubiedern! Kein Geld mehr, keine Ausbildung (sprich keine Aussicht auf einen Job), Lebenstraum geplatzt, dazu zwei Kinder, die sie durchbringen muss - da erscheint ihr Frank wohl als der letzte Strohhalm, um sich in ein halbwegs akzeptables Leben zu retten! Umso weniger ist es zu verstehen, dass sie nicht versucht, die Zwillinge mehr mit ins Boot zu nehmen, aber ich vermute, das entspricht nicht ihrem Naturell - letzten Endes ist ja ihr Selbstmord eine genauso egozentrische Handlung wie vorher das Anbändeln mit Frank!


    LG, Bella

  • In diesem Teil lernen wir die Zwillinge von damals besser kennen. Ich weiß nun, wie sie ihren Alltag gelebt haben. Wie wichtig für sie der Wald und die Jungs waren. Wahrscheinlich waren die beiden es sehr gewohnt, die meiste Zeit auf sich selbst angewiesen zu sein. Die Mutter hatte ständige Tiefs und seltenst gute Momente. Ich glaube Rose war so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass ihr nicht aufgefallen ist, wie sehr Viola und Isolte verwilderten. Es wundert mich daher nicht, dass Frank und Polly daher wie zwei Außerirdische von den Mädchen wahrgenommen werden. Sie stellen das Leben der beiden auf den Kopf. Rose steht wirklich nicht hinter ihren eigenen Werten und damit verleugnet sie sozusagen die Art ihres bisherigen Lebens mit ihren Töchtern, ich würde sagen, sie missbraucht das Vertrauen der beiden.
    Isolte und Viola sind nun außen vor, alles was sie machen, ist plötzlich ungezogen und fragwürdig.
    Rose hat am Ende vor lauter Verzweiflung und Resignation, den konservativen Weg probiert. Ich glaube auch, dass ihre Gefühle zu Frank nicht unbedingt romantische waren, ich glaube aber, dass sie dankbar war, eine neue Chance zu erhalten. Mir scheint, sie wurde aus der Notbheraus reifer und war auf dem Weg, erwachsen zu werden. Bestimmt hat sie ihren Kindern eine bessere Zukunft erhofft, weil sie sie bestimmt liebte. In ihrer unsicheren Art hat sie leider viele Fehler gemacht und es scheint, nein man ist sich fast sicher, dass diese Geschichte kein gutes Ende nimmt.
    Polly ist für mich ein kleines Mädchen, dass eine Mutter verzweifelt vermisst und in Viola und Isolte bewundernswerte große Schwestern sieht. Sie will unbedingt dazugehören.
    Mir tun alle Protagonisten jetzt schon unheimlich leid.
    Die Idee Polly mit in den Wald zu nehmen und sie mutterseelenallein im Turm zurückzulassen ist fatal und bricht mir fast das Herz.
    Michael und John sin zwei Jungs ohne Empathie und beeinflussen Viola und Isolte auf eine sehr negative Weise....
    Die Sprache, die bildhafte düstere Atmosphäre und die sich zuspitzenden Ereignisse halten mich in Atem. Mir sagt diese Geschichte nach wie vor zu, obwoh ich nicht sagen kann, dass ich das Buch schön oder toll finde...
    :lesend

  • Was mir auch auffällt: Viola und Isolte glauben vieles was die Jungs ihnen erzählen. Sie glauben an Black Shuck, sie glauben an die Hexen und an Opferrituale.
    Das Fatale ist, sie bekamen von Rose keine Fundamente mit, die sie in ihrem Selbstvertrauen und in ihrer Selbstwahrnehmung bekräftigen konnten.
    So waren sie beeinflussbar und biegbar für die Jungs wie flüssiges Blei.

  • Ich fürchte, Polly ist gesprungen oder hat sich sonst irgendwie schwer oder sogar tödlich verletzt.


    Daraufhin wollte Frank Rose nicht mehr heiraten und sie hat sich umgebracht.


    Somit fühlten sie sich wahrscheinlich mitschuldig und ich kann besser verstehen, dass der Tod ihrer Mutter, der Umzug, der Verlust der beiden Freunde sie, bzw. Viola, so aus der Bahn geworfen hat.


    Wieso hat John damals Isolte geküsst? Hat er sie aufgrund der getauschten Oberteile wirklich verwechselt?
    Aber vorher am Strand, legt er doch noch sein Bein über das von Viola. Ich hatte bei der Shirt-Tausch-Szene schon vermutet, dass es dann zu einer Verwechslung kommt, aber ich fand es nicht ganz logisch, dass das dann erst einige Zeit später passiert.
    Dass er wirklich Isolte küssen wollte, kann ich mir nicht vorstellen.
    Wo doch sogar der erwachsene John immer noch diesen Stein bei sich trägt...


    Und die Mädchen haben anscheinend nie über diesen Kuss gesprochen? Isolte wird erst jetzt nach der erneuten Begegnung mit John klar, dass damals etwas zwischen ihm und Viola gewesen sein muss?


    Gut fand ich, dass wir hier endlich einmal erfahren, wie Rose sich dieses Aussteiger-Leben überhaupt so lange leisten konnte, das hatte ich mich immer wieder gefragt, denn sie scheint ja nichts so wirklich zu können und hat die ganze Zeit mit nichts Geld verdient. Dass sie es nicht gerade üppig haben, kam schon rüber, aber irgendwie waren sie ja bisher durchgekommen.


    Positiv überrascht bin ich von Ben. Zwischendurch war ich mir nie sicher, ob er wirklich zu Isolte steht, aber er erweist sich als recht beharrlich, fährt sogar zu ihr, als sich eher erwartet hatte, dass er beleidigt ist, als sie nicht wie geplant zurückkommt. Ich wünsche ihr, dass sie sich ihm gegenüber öffnen kann und die Vergangenheit vielleicht endlich verarbeiten und zurücklassen kann.

  • Hmm über diese Liebesgeschichten bin ich eher oberflächlich drüber geflogen. Die interessiert mich ehrlicherweise nicht soo. Mir ist Ben relativ gleichgültig :keks
    Sein plötzliches Erscheinen überall empfinde ich fast schon als lästig.


    Die Autorin hat wohl einen 80er Jahre-Spleen :-]
    Grelle Nagellacke, Ohrringe, Rick Astley-Musik... Wasserstoffblonde Haare, Dauerwelle :)))

  • Naja, das ganze spielt doch auch in den Achtzigern, oder? 1972, als die Sache mit Polly passiert, sind die Zwillinge zwölf, und die andere Zeitebene, als Viola magersüchtig ist und Isolte ihren Job verliert, spielt ca. 15 Jahre später, oder erinnere ich mich da falsch? :gruebel


    LG, Bella

  • Zitat

    Original von belladonna
    Naja, das ganze spielt doch auch in den Achtzigern, oder? 1972, als die Sache mit Polly passiert, sind die Zwillinge zwölf, und die andere Zeitebene, als Viola magersüchtig ist und Isolte ihren Job verliert, spielt ca. 15 Jahre später, oder erinnere ich mich da falsch? :gruebel


    LG, Bella


    Also so habe ich das auch herausgelesen. Die beiden sind jetzt 27, und 1972 waren sie 12 Jahre alt.