Schauplatz Südamerika

  • Hallo ihr Lieben,
    passend zur WM und den vielen Reportagen, die ich jetzt über den beeindruckenden Kontinent Südamerika gesehen habe, wende ich mich mit der Bitte um Buchtipps an euch.


    Mich interessieren belletristische, zeitgenössische und historische Romane und gute Sachbücher rund um Südamerika.


    Dabei hat es mir vor allem Kolumbien und alles was mit dem bewaffneten Konflikt des 20. Jahrhundert zu tun hat besonders angetan, aber bitte nennt einfach alles, was euch so einfällt.
    In der Themensammlung habe ich jetzt keinen passenden Thread gefunden, sollte es schon eine Anfrage in die Richtung gegeben haben, freue ich mich über die Verlinkung.
    Danke!

  • Tomás González ist der aufregendste Autor Kolumbiens - ein würdiger Nachfolger Gabriel García Márquez'. J. und seine Freundin Elena sind das oberflächliche Leben Bogotás satt. Fern jeglicher Zivilisation beginnen sie ein neues Leben an der karibischen Küste Kolumbiens. Doch schon bald zerrinnt ihr Traum einer einfachen Existenz. Die Aussteiger scheitern nicht nur an den Gesetzen des Landlebens, sondern auch an sich selbst. Statt des erhofften Glücks ernten sie nur Alkohol und Elend. Und eines Tages verschwindet Elena zurück in die Stadt.

  • Rosario Tijeras will raus aus den Slums von Medellín. Sie ist schön, sie ist stark und sie ist eine Killerin im Dienst der Kartelle. Aber sie ist auch verletzlich. Und sie liebt zwei junge Männer aus reichem Haus - Emilio und Antonio. Mit Emilio hat sie Sex, mit Antonio kann sie reden. Antonio durchwacht die Nacht, in der Rosario schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht wird. Er versucht sich darüber klarzuwerden, wer diese gefährliche Venus von Medellín wirklich ist. So entsteht der Roman einer amour fou noir, eine Halluzination auf festem, realem Grund.
    Jorge Franco erhielt für »Rosario Tijeras« in Kolumbien das Nationale Literaturstipendium und wurde 2000 in Spanien mit dem renommierten Hammett-Krimipreis ausgezeichnet.

  • Weltweit stürzen Dutzende Passagierflugzeuge zeitgleich ab. Ein Computervirus legt das Internet lahm. In Kolumbien wird ein Drogenbaron bestialisch ermordet. Die CIA-Agentin Aurelia Fernandéz findet heraus, dass die drei Ereignisse miteinander in Verbindung stehen. Sie stößt auf ein geheimes Forschungsprojekt, das sich mit der Entwicklung einer neuartigen, künstlichen Intelligenz befasst. Demselben Projekt ist auch Profi-Hacker Lars Hendriksson auf der Spur. Schon bald ahnen beide, dass das Experiment außer Kontrolle geraten ist und mit den schrecklichen Vorfällen in Verbindung steht. Die Welt versinkt im Chaos. Und jeder, der versucht, die Katastrophe zu verhindern, begibt sich in tödliche Gefahr. Ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Tom Nestor entwirft eine beängstigende Vision, was geschieht, wenn wir die Kontrolle über das Internet verlieren. Beklemmend real!

  • Nach einem Mord, und nachdem der Geist des Ermordeten ihn und seine Frau nicht mehr in Ruhe gelassen hatte, machen sich José Arcadio Buendía, seine Frau Ursula und einige andere auf den Weg, um ein neues Dorf zu gründen. Macondo liegt irgendwo im Urwald, keine Straße führt dorthin, und nur die Zigeuner finden immer wieder ihren Weg zu ihnen, um ihnen die neuesten Erfindungen zu präsentieren -- die von José Arcadio jeweils mit Begeisterung gekauft und ausprobiert werden, ob es sich nun um Magneten oder um Chemikalien handelt. Melchíades, der Weise, der diese Erfindungen jeweils präsentiert, unterweist ihn im Gebrauch dieser Neuerungen.


    Zwei Söhne werden ihnen geboren; José Arcadio und Aureliano. Das Haus füllt sich auch sonst mit Menschen; immer mehr werden es, die Kinder der Gespielinnen der Söhne werden ebenso im Haus deponiert wie entfernte Verwandte, von denen keiner weiß, wer sie eigentlich sind. Über Generationen hinweg wird nun von dieser Familie erzählt; vom General, der 32 Aufstände anzettelt und jedesmal scheitert, der unzählige Attentate überlebt, der siebzehn Söhne zeugt und alle in einer einzigen Nacht wieder verliert; von Eifersüchteleien, von unerfüllter Liebe und Leidenschaft, von Inzest, vom Leben und vom Sterben. Mit der Familie wächst auch das Dorf, wird immer weiter an die Errungenschaften der Technik angeschlossen, eine Eisenbahn verkehrt, eine Bananengesellschaft wird gegründet; bis das Rad sich wieder dreht und das Dorf wieder zu seinem Ursprung zurückkehrt. Naturkatastrophen verhindern das Bleiben der Bananengesellschaft, auch sonst passiert hier nicht mehr viel, und zum Schluss soll sich auch noch die alte Prophezeiung erfüllen, dass zu viel Inzucht zu Söhnen mit Schweineschwänzchen führt.


    Zu diesem Buch eine Inhaltsangabe abzugeben, ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Viel zu viel passiert auf diesen beinahe 500 Seiten; und vor allem: Es ist ausgesprochen schwierig, bei diesen vielen sich überschneidenden Generationen mit den ewig gleichen Namen den Überblick nicht zu verlieren. Wobei der Autor mit dieser Unsicherheit ja auch ganz bewusst arbeitet; es gibt ein Zwillingspärchen, das sich bis zum Tod immer wieder vertauscht und selber nicht mehr weiß, wer nun wer ist.


    Vor zehn Jahren hatte ich dieses Buch ja schon einmal gelesen. Meine Erinnerung an den Inhalt war recht spärlich, aber woran ich mich noch genau erinnern konnte, war das Gefühl, ein höchst beeindruckendes Buch gelesen zu haben. Es lohnt sich sehr, sich für dieses Buch eine längere Zeitspanne zu reservieren, in der man ununterbrochen lesen kann; der in diesem Buch begründete magische Realismus kann so seine Wirkung am besten entfalten.


    Woran ich mich auch nicht erinnern konnte, oder was mir damals vielleicht auch noch gar nicht aufgefallen war, ist der unglaubliche Humor, der hier versteckt ist. Allerdings ist es ein tiefgründiger Humor, der seine Wirkung daraus bezieht, dass man die Figuren im Buch kennt, und der sich schwerlich durch die Erzählung von Anekdoten wiedergeben lässt. Alles in allem bin ich wiederum schwer begeistert und freue mich schon auf den Genuss, den dieses Buch mir beim nächsten Lesen bieten wird. --Daniela Ecker --

  • Diese in den 40er Jahren auch verfilmte Story gehört zum Besten, was John Steinbeck je geschrieben hat.Die Geschichte eines armen Fischers und einer ungewöhnlich großen und schönen Perle ein alter mexikanischer Sagenstoff, von John Steinbeck eindringlich und spannend in die Gegenwart übertragen.Nahe der mexikanischen Stadt La Paz, am Golf von Kalifornien, führen die Menschen ein armseliges, aber glückliches Leben. Sie glauben den Worten der Priester, die seit vierhundert Jahren predigen, »daß jeder Mensch wie ein Soldat ist, den Gott sandte, um einen Teil des Schlosses, das unsere Erde im Weltenraum darstellt, zu bewachen. Manche stehen auf den Zinnen, manche aber tief unten in der Dunkelheit der Gewölbe. Jeder muß jedoch gläubig auf seinem Posten bleiben ...« Es ist klar, wo der arme Fischer Keno und seine Frau Juana stehen. Doch als es um das Leben seines kleinen Sohnes Coyotito geht, beschließt Keno, sich gegen uralte Gesetze aufzulehnen und für sein Lebensglück zu kämpfen. Seine Waffe ist eine ungewöhnlich große und schöne Perle ...

  • „Wenn es einen deutschen Reiseschriftsteller vom Kaliber eines Bruce Chatwin gibt, ist dies Andreas Altmann“ (Die Welt) Ob Señora Botero de Mejía, eine Greisin, die durch die Straßen von Bogota zieht und Nahrungsmittel an die Ärmsten verteilt, ob der Schuhputer Xavier in Ecuador, der sich für die Geheimnisse der Sprache interessiert, ob eifersüchtige Rentner oder strenggläubige 16-jährige Mütter: Andreas Altmann destilliert aus ihren Lebensgeschichten ein unsentimentales Porträt des heutigen Südamerika und zeigt, dass Gier und Zerstörung nur eine Handbreit von Barmherzigkeit und Liebe entfernt sind. „Reise durch einen einsamen Kontinent“ wurde mit dem REISEBUCH-PREIS 2008 ausgezeichnet.

  • In Mariquita sind die Frauen auf sich gestellt. Seit Guerillakämpfer mit den Männern davonzogen, versinkt das kolumbianische Dorf in den Tränen der Frauen. Bis Doña Rosalba das Heft in die Hand nimmt und eine kleine Welt entsteht, die friedlicher nicht sein könnte. Ein Roman voller Wunder über die Absurdität des Krieges, erzählt in der Tradition der großen südamerikanischen Literatur. Staunend folgt man dem Autor in seine Heimat, an einen Ort, an dem die Zeit einfach stehenbleibt, als die Männer im Krieg endlich zu weinen beginnen.

  • Der Esstisch der vielköpfigen sepahrdischen Familie im kolumbianischen Medellin ist sozusagen der nabel der Welt. Hier wird verhandelt, was wichtig ist im Leben. Un wie schon in "Das meschuggene Jahr" berichtet der 13-jährige Erzähöer die Dinge so, wie er sie sieht. Mit eindringlicher und von feinem Humor geprägten Erzählweise entführt uns Memo Anjel in den Mikrokosmos einer faszinierenden jüdischen Lebenswelt, deren liebevoll gezeichnete Figuren dem Leser unvergesslich bleiben. Der vorliegende Band entstand während seines einjährigen Aufenthalts in Berlin.

  • Im Medellín der Fünfzigerjahre erleben wir durch die Augen eines dreizehnjährigen Jungen die Glücksmomente und häuslichen Katastrophen einer weit verzweigten sephardischen Familie, in der geträumt, geliebt, erzählt, erfunden, gefeiert, gesündigt, verstoßen und vergeben wird. Ein Jahr lang dreht sich alles um die Erfüllung eines großen Traums: einer Reise in die Stadt aus Gold, Jerusalem. »In diesem Jahr wurde wieder nichts aus unserer Reise nach Jerusalem, wir hatten kein Geld. Aber mein Vater, der sich den Geheimnissen der Mechanik verschrieben hatte, war überzeugt, dass es sich nur um eine technische Verzögerung handelte: Er sei gerade dabei, auf der Grundlage des Zweiten Newton’schen Gesetzes eine Wundermaschine zu konstruieren, die alle Vorgänge einer Brotfabrik in sich vereinigte. Während wir ihm mit glühenden Wangen zuhörten, sahen wir uns schon mit seiner Erfindung durch das Rote Meer ziehen.«

  • Augustina ist eines von drei Kindern einer glanzvollen Familie im kolumbianischen Bogotá. Doch ist dieser Glanz nur noch Fassade, längst ist auch Augustinas Familie verstrickt in die gewalttätige Geschichte Kolumbiens und abhängig von den Geschäften des Drogenzars Escobar. Eines Tages findet ihr Mann Aguilar sie völlig verstört in einem Hotelzimmer. Was ist geschehen? In seinen verzweifelten Bemühungen, Augustina zu helfen, deckt Aguilar Stück für Stück eines mächtigen Familiengeheimnisses auf. Und steigt hinab in die Abgründe einer untergehenden Gesellschaft.

  • Die Stadt Buenaventura an der kolumbianischen Pazifikküste, inmitten der blutigen 90er Jahre. Längst sind hier Drogenhandel, Schmuggel und Gewalt zu etwas Alltäglichem geworden. An diesen Ort verschlägt es den Erzähler, der lieber ein kühles Bier trinkt, als dass er sich allzu intensiv um die Geschäfte der lokalen Postagentur kümmern würde, deren Leitung er eben übernommen hat. Hier begegnet er Saide, einer ebenso geheimnisvollen wie attraktiven Frau mit libanesischen Wurzeln. Er möchte mehr über sie wissen, ein geplantes Rendezvous kommt aber nicht mehr zustande, da sie auf offener Strasse erschossen wird. Rund um ihren Tod webt sich eine feine und wilde Geschichte um Gewalt, Liebe und Sex.

  • Ende des 19. Jahrhunderts scheint die Welt einen neuen Mittelpunkt zu bekommen, weit weg von ihren bisherigen Zentren: In Panama, dem äußersten Zipfel Kolumbiens, wird ein Kanal gebaut, der die Weltmeere verbinden soll. Frankreich und die Vereinigten Staaten stürzen sich auf diesen Ort, der bis dahin nur für sein entsetzliches Klima und unzählige Tropenkrankheiten bekannt war. Hier ringen Europa und die USA um Reichtum und Macht.


    Doch nicht nur die Weltpolitik, auch Joseph Conrad, der seefahrende Romancier, entdeckt diesen Ort für sich. Ließ er sich von der Geschichte Kolumbiens und dem Bau des Panamakanals zu seinem Roman Nostromo inspirieren? In Konkurrenz mit ihm tritt José Altamirano, gebürtiger Kolumbianer, dessen Leben inmitten von Katastrophen und politischen Umbrüchen einen tragikomischen Gegenpart zu dem des weltberühmten Schriftstellers bildet. Altamirano, der sich schuldig fühlt an der Niederlage seines Landes, zieht alle Register, um den großen Romancier zu überbieten. Eine Hommage an die Tradition des Abenteuerromans vom Autor von DIE INFORMANTEN.

  • Sie wollte Präsidentin von Kolumbien werden und ihr zerrissenes Land versöhnen. Auch im Ausland galt Ingrid Betancourt als Hoffnungsträgerin. Doch dann wurde sie von der linksgerichteten Rebellenarmee FARC entführt und tief in den Dschungel am Amazonas verschleppt. Sechseinhalb Jahre lang war sie der Willkür der Geiselnehmer ausgeliefert.
    Nach einer Zeit des Schweigens beschreibt Ingrid Betancourt in diesem Buch, was sie erleben musste. Sie setzt sich der Erinnerung an die Schreckensjahre ihrer Gefangenschaft aus, die sie an die Grenzen ihrer Leidensfähigkeit führten.

  • Als Véronica nach 25 Jahren ihrer früheren Klassenkameradin Rebeca wieder begegnet, ist ihr erster Impuls zu fliehen, denn Rebeca, »die Walfrau«, ist dicklich, einsam und eine Außenseiterin. Aber so sehr sich Véronica auch darum bemüht, wird sie ihre gemeinsame Geschichte doch nicht los - und Rebeca folgt ihr plötzlich überallhin ... Ein feinfühliges Porträt zweier Frauen, die durch Freundschaft und Hass miteinander verbunden sind.

  • Harold Robbins: Die Playboys Rezension
    Ferner div. historische Romane von Isabel Beto (Sabine W) und Carmen Lobato (Charlie)

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Dieser Roman hat mir gut gefallen. Er spielt aber nicht in Kolumbien sondern in Peru. :-)


    Tante Julia, ebenso attraktiv wie kapriziös, taucht nach ihrer Scheidung in Lima auf, wo sie einen neuen Ehemann zu finden hofft. Doch es kommt anders. Ihr Neffe Mario verliebt sich in sie, ein gerade 18-jähriger Student, der beim Radio jobbt und von einem Schriftstellerleben in Paris träumt. Aus dem unwahrscheinlichen Flirt wird die große Liebe, der Skandal ist perfekt: Um jeden Preis versucht der Familienclan, ihr Glück zu verhindern. Mario und Tante Julia fliehen, und auf einer irrwitzigen Fahrt durch das Land suchen sie einen bestechlichen Bürgermeister, der den Minderjährigen mit seiner Tante traut. Einer der berühmtesten Romane der lateinamerikanischen Literatur und der beliebteste Roman des Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa: eine rasante Liebes- und Gesellschaftskomödie voll lebensklugem Witz.