John Grisham - Touchdown

  • Verlag: Heyne Verlag (2. März 2009)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453406281
    ISBN-13: 978-3453406285
    Originaltitel: Playing for Pizza



    Über den Autor:
    Kurz und knapp sind die meisten von John Grishams Buchtiteln: "Der Gefangene", "Das Urteil", "Der Anwalt", "Das Testament". Sie lassen bereits erahnen, dass der 1955 geborene Autor Jurist ist. John Grisham lebte in den 80er-Jahren als niedergelassener Anwalt in Southaven, Mississippi, und genau diese Tätigkeit brachte ihn schließlich zum Schreiben. Ein Vergewaltigungsfall mit einem minderjährigen Opfer ließ ihn nicht mehr los. So entstand sein erster Roman, "Die Jury", den er neben einem 12- bis 14-stündigen Arbeitstag vorwiegend in der Nacht verfasste. Diesem ersten Bestseller sind seither weitere Thriller gefolgt, die ebenfalls die Bestsellerlisten stürmten.



    Inhaltsangabe:
    John Grisham einmal anders – ein Amerikaner entdeckt seine italienische Seele


    Einst umjubelter Football-Star steht Rick Dockery plötzlich vor dem Aus. Ein Angebot aus dem fernen Italien kommt wie gelegen: Die Parma Panthers suchen einen neuen Spielmacher. Rick zögert nicht, und aus der Reise ins Ungewisse wird die Reise in ein neues Leben.



    Meine Kritik:
    Normalerweise bin ich kein großer Sportfan und mit Football kenne ich mich überhaupt nicht aus. Aber ich kenne etliche Grisham-Romane und von denen war keiner wirklich schlecht. Was auch "Touchdown" nicht ändern wird. Die Handlung ist schnell erzählt: Der im Heimatland grandios gescheiterte NFL-Quarterback Rick Dockery versucht bei einem italienischen Provinzverein noch einmal durchzustarten und lernt zwischen den Spielen Land und Leute kennen. Im Grunde genommen war das die ganze Geschichte. Doch dank Grishams Gespür für die Menschen hinter den Schlagzeilen entwickelt sich trotzdem ein interessanter Roman über Freundschaft, gutes Essen und den Willen, nicht aufzugeben, ganz gleich wie mühsam der vor einem liegende Weg auch ist. "Touchdown" bietet zwar keine großen Überraschungen, enttäuscht aber auch nicht und kann sogar Sportmuffel begeistern. Es fallen zwar viele Football-Fachbegriffe, aber auch ohne die zu kennen, kann man der Handlung mühelos folgen.

  • John Grishams Justizthriller wurden mir rasch langweilig, da ich nach dem ersten einfach nichts Neues oder Originelles an den nächsten finden konnte. Er schien für mich immer wieder dieselbe Geschichte mit anderen Protagonisten zu erzählen.


    Aber er kann auch anders: In Touchdown zeigt John Grisham, dass er ein genialer Erzähler ist. Er schreibt witzig, einfühlsam, anrührend.
    Die Geschichte des Quarterbacks, der in seiner Heimat in der NFL alles vermasselt, verhöhnt und verspottet wird, ist einfach wunderbar zu lesen. In Parma erfährt Rick Dockery, dass Football nicht überall ein hartes Dollargeschäft ist. Man spielt in Parma um des Spielens willen, und um das Abendessen danach (Originaltitel: Playing for Pizza).

    Man erfährt, wie sich Rick in Italien einlebt, wie er das Autofahren und Einparken ohne Automatik lernt, er erfährt echte Kameradschaft, Liebe, und eine ihm neue Esskultur. Kurz: es gibt auch ein Leben außerhalb von Football...
    Und die Leserschaft erfährt ganz nebenbei alles über Football. Ich kann zwar nicht behaupten, all die komplizierten Regeln verstanden zu haben, aber einen Einblick und erste Aha-Erlebnisse habe ich bekommen.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde