Handwerk und/oder Kreativität

  • Evelyne_Marti


    ich glaube, daß das daran liegt, daß man 'Regel' sehr eng faßt.
    Es geht nicht um das, was eine Gruppe aus Konvention gerade als 'erlaubt' ansieht, das kann sich ändern, wenn jemand entdeckt, daß hinter den bekannten (und erlaubten) Regeln noch weitere Möglichkeiten stecken, die ihrerseits Regeln sind. Oft sogar bereits bekannte, aber eben selten angewendete.


    Nimm die atonale Musik. Das gilt als Regelbruch und Revolution. Chromatik war aber schon viele Jahrhunderte vorher bekannt, sie hat sich nur nicht durchgesetzt, sie mußte neu entdeckt werden. Auch Dinge wie Collagentechnik, endloses Mäandern im Erzählen, 'geformte' Gedichte, waren da, haben sich eben nicht verbreitet.
    Zuweilen machen technische Entwicklungen einen 'Regelbruch' erst möglich. Neuentwicklung von Instrumenten, Maltechniken, der Film hat unsere Art zu sehen verändert und auch Einfluß aufs Schreiben genommen.


    Regel versus Regelbruch kann ein wenig einengend sein als Ausgangsfrage, weil sie Kunst als statisch ansieht. Das ist sie nicht.
    Schön und gut, was man in der Schule lernt, aber das muß nicht stimmen. Oder nicht richtig bleiben, so viele Jahre lang.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Nadja Quint
    Ganz kurz noch zu magalis letzter Zeile:


    Damit wir uns nicht missverstehen: Was meinst Du damit, wenn Du schreibst, die, die ich im Blick habe, seien längst weg?


    Ich dachte, Du meinst die, die hier Veröffentlichungen vorgestellt haben in den letzten Monaten und eins aufs Dach bekommen? Die sind weg.
    Die kommen doch nicht wieder und lesen, was Du über Schreibhandwerk schreibst.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Schon?


    Wir können das Gespräch gern beenden, wir beide, meine ich.
    Den Thread zu 'schließen' ist Dir nicht möglich, das kann nur Wolke.
    In diesem Forum ist es normal, daß Threads frei sind für jede, die sich irgendwann, irgendwie zu Wort melden möchte. Das ist auch das Schöne hier.
    :-]



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Liebe Nadja


    Ein bisschen Schattenboxen machen wir schon hier, wär einfacher, wenn klar wäre, welche Schreibregeln konkret gemeint sind. Ohne Rechtschreibung geht´s nicht. Lektorat ist wichtig. Ein Text muss auch stilistisch überzeugen. Aber das sollte doch eigentlich klar sein. Wir sind hier ja keine Analphabeten oder Erstklässler, die den Bildungsort Schule anzweifeln. Worum geht es also denn nun? Und warum eröffnest Du laufend Threads und beendest sie, wenn Du keine Lust mehr hast?


    Normalerweise wird ein solches Schreibverhalten in Foren als Regelverstoß angesehen, seine Beiträge so sehr auf neueröffnete Threads zu streuen, obwohl es auch in einem einzigen Strang möglich wäre. Du hast zum Thema Schreibregeln nun schon mehr als einen Thread eröffnet, manche sogar ohne Antwortbeiträge. So regelkonform kommst Du mir deshalb nicht vor. Warum paukst Du so zwanghaft auf Regeln? Hast Du da irgendwelche Normen internalisiert?


    Das Ganze scheint mehr mit Dir zu tun zu haben und Du projizierst das jetzt auf andere Autoren, denen Du Deine Schreibdogmen aufdrängst, dies übrigens recht rüde (es gibt auch Höflichkeitsregeln). Es wäre doch sicherlich sinnvoller, wenn Du bei Dir selbst bleibst und diese Gedankengänge für Dich selbst verwertest und ausarbeitest. Ich denke, manche Autorenwerkstatt-Gespräche gehören ins interne Tagebuch, weil es niemanden sonst interessiert. Oder dann gib Kurse und such Dir Schüler, freiwillige, wenn Dein Belehrungsdrang so groß ist.

  • Zitat

    Original von Nadja Quint
    Bleibt aber m. E. die Frage: Wie erreiche ich das? Vor allem, wenn ich kein solches Naturtalent bin?


    Einfach nicht schreiben. Es gibt so viele andere schöne Sachen, um sich "selbst zu verwirklichen". Der Jahreszeit entsprechend z. B. Basteln mit Kastanien.


    Uns bliebe so viel erspart ... :-)