Die Besteigung des Rum Doodle - William E. Bowman

  • Originaltitel: The Ascent of Rum Doodle (1956)
    Der Hörverlag 2014 , vollständige Lesung, 4 CDs, 4 Std., 55 Min.


    Über den Inhalt:
    Die grandiose Bergsteigersatire aus den 50er Jahren erzählt die abenteuerliche Geschichte einer Expedition, bei der so gut wie alles schiefgeht. Der ehrgeizige Leiter rekrutiert nach bestem Wissen und Gewissen sechs sehr britische Gentlemen, doch der Navigator verfehlt den Ort der Vorbesprechung und der Übersetzer versteht die Sprache der Einheimischen nicht – schon sind versehentlich nicht 3000, sondern 30 000 Träger engagiert. Endlich unterwegs, ist der Arzt ständig krank und die Qualitäten des Kochs spotten jeder Beschreibung, der Hauptkletterer leidet an Antriebslosigkeit und immer wieder fällt einer von ihnen in eine Gletscherspalte. Ein Missgeschick jagt das nächste, bis dann am Ende – aber Moment mal – auf welchem Gipfel sind sie da eigentlich …?


    Über den Autor:
    William E. Bowman (1911 – 1985) war Ingenieur und begeisterter Bergsteiger, der sein Hobby aber auf die Hügel Großbritanniens beschränkte. Er schrieb in seiner Freizeit leidenschaftlich gern, vor allem Bücher zur Relativitätstheorie, die leider nie veröffentlicht wurden.


    Über den Sprecher:
    Jürgen von der Sippe, Jahrgang 1948, ist seit Jahrzehnten als erfolgreicher Comedian, Moderator und Autor auf Bühnen und im Fernsehen unterwegs. Er lebt in Berlin und ist u.a. Träger des Bambi, des Grimme-Preises und der Goldenen Kamera.


    Meine Meinung:
    Ein Team von sieben englischen Gentlemen macht sich auf, den Rum Doodle, den höchsten Berg der Welt zu erklimmen. Schnell stellen sich diverse Unzulänglichkeiten heraus, mit denen sich die Männer herumplagen müssen. Doch sie machen das Beste aus der jeweiligen Situation, schließlich ist genug Champagner im Reisegepäck …


    1956 erschien das Buch erstmals im Original als Persiflage auf die in den 1930er bis 1950er Jahren in England typischen, salbunsgvoll geschwollenen Berichte großer Erstbesteigungen im Himalaya wie die des Annapurna von Maurice Herzog und Louis Lachenal. Das Buch galt lange als Geheimtipp in Bergsteigerkreisen, wurde aber erstmals 2013 ins Deutsche übersetzt. In der Antarktis gibt es einen Hügel namens „Rum Doodle“ und im Touristenviertel von Kathmandu trägt ein Restaurant diesen Namen.
    Die Geschichte, die der britische Autor William E. Bowman hier erzählt, ist allerdings rein fiktiv und so unglaublich schräg, dass man wirklich kein Wort davon ernst nehmen darf. Britischer Humor eben, auf seine feinste und schwärzeste Art.


    Die Charaktere sind allesamt äußerst liebenswert und so durch und durch britisch, dass man ihnen jede Skurrilität zubilligt. Vom Inhalt möchte ich gar nicht mehr verraten, denn was es mit den unsäglichen Kochkünsten des angeheuerten Kochs Pong und der ständigen Gefahr, in eine Gletscherspalte zu fallen, auf sich hat, sollte jeder selbst lesen oder hören.


    Das ist eines jener Bücher, die durch einen tollen Sprecher noch besser werden, als sie es ohnehin schon sind. Und Jürgen von der Lippe präsentiert sich hier in absoluter Höchstform.
    Mit feiner Ironie trägt er die Geschichte gelassen vor, verleiht jedem Charakter Individualität und hat mich zu Lachsalven hingerissen, wenn die Expeditionsmitglieder zum Walki-talki greifen. Ich glaube, selbst Bowmans unveröffentlichte Bücher zur Relativitätstheorie hätte ich genossen, wären sie von Jürgen von der Lippe vorgelesen worden.


    Ich habe mich beim Hören großartig amüsiert und musste nicht nur ständig grinsen, sondern oftmals laut lachen. Wer Monty Python mag, wird an dieser Geschichte sicherlich auch seine Freude haben.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Schwarzen, britischen Humor mag ich sehr, aber Monty Python konnte ich bisher nichts abgewinnen.
    Was mach ich denn nu :gruebel :grin?
    Erst mal auf der Wunschliste parken am besten ;-).


    Genau das hab ich auch gedacht.
    Für Python konnte ich mich nie erwärmen, das HB hingegen klingt toll und ich habs einfach auf die WL gepackt :grin

  • Zitat

    Original von Lumos
    Schwarzen, britischen Humor mag ich sehr, aber Monty Python konnte ich bisher nichts abgewinnen.
    Was mach ich denn nu :gruebel :grin?
    Erst mal auf der Wunschliste parken am besten ;-).


    Unbedingt :wave
    Kennst du "Das Leben des Brian"? Ich habe mich schlapp gelacht.

  • Zitat

    Kennst du "Das Leben des Brian"? Ich habe mich schlapp gelacht.


    Nicht wirklich.
    Genau das ist mein Problem.
    Mir wurde dieser Film warm ans Herz gelegt und ich hab`s echt probiert, fand es aber überhaupt nicht lustig.
    Obwohl ich ein Faible für englischen, gern auch rabenschwarzen, Humor habe, kann ich mit Monty Python nix anfangen.


    Ähnlich ist es mit den Sch`tis. Alles um mich rum liebt diesen Film, aber ich hab eine Stunde ausgehalten, ohne dass mir nur ein Lächeln über die Lippen kam.
    Während ich Ziemlich beste Freunde und auch Monsieur Claude und seine Töchter großartig fand.
    Alles ist Geschmackssache, Humor aber wohl ganz besonders ;-).

  • Zitat

    Original von Lumos
    Alles ist Geschmackssache, Humor aber wohl ganz besonders ;-).


    Da hast du recht. Zu den Sch'tis (die musste ich erst mal googeln) kann ich nichts sagen, nicht gesehen. "Ziemlich beste Freunde" fand ich toll.
    Aber englischen Humor mochte ich immer schon, der ist so schön böse :grin

  • Ich muß ja leider gestehen, daß ich nicht mal die erste CD durchgehalten habe :schaem
    Ich hab mich so gefreut, als es in der Bücherhalle stand und mir dann gestern angemacht....


    Nun ja, ich mag aber eben auch keinen der Monthy Phyton Filme - vielleicht liegt es daran?


    Macht nix, gibt schlimmeres, und ich kann es ja zurückbringen.
    Eigentlich mag ich ja britischen Humor, aber hier, das war irgendwie leider nix für mich.