Lindsay Ribar - Wunderbare Wünsche

  • Inhalt:
    Als Margo zufällig einen Ring findet, ahnt sie nicht, dass sie damit einen Flaschengeist der besonderen Art an sich gebunden hat: Oliver. Er ist weder aus blauem Nebel noch trägt er einen Turban. Stattdessen ist er überaus stofflich - und gut aussehend! - und verwirrt Margo völlig. Es scheint, als könne er mit seinen wundervollen Augen direkt in ihr Innerstes sehen - was Margo um jeden Preis vermeiden will! Auch drei Wünsche können sie nicht davon abhalten, sich ständig Gedanken über ihn zu machen. Aber dann taucht Olivers Erzfeind Xavier auf, der Jagd auf Dschinn macht, und auch Margo bedroht. Langsam wird ihr klar, dass es mehr als drei Wünsche braucht, um Oliver zu retten. Viel mehr ...


    Rezension:
    Wenn du drei Wünsche frei hättest, was würdest du dir wünschen?
    Vor dieser Frage steht Margo, als ihr der Ring von Dschinn Oliver in die Hände fällt. Wünsche hat Margo viele, doch welche sind es wert erfüllt zu werden? Während Margo noch an ihren Wünsche feilt, taucht Olivers Erzfeind auf und die Situation spitzt sich zu..


    "Wunderbare Wünsche" von Lindsay Ribar ist der Auftakt zu einer Trilogie und konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur begeistern! Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen.


    Erzählt wird das Buch aus der Ich-Perspektive der achtzehn Jahre alten Margo McKenna, die man kennenlernt, als sie gerade für die Rolle ihres Lebens vorsingt: Mrs. Lovett aus Sweeney Todd, dem Frühjahrs-Musical an Margos High School. Doch obwohl Margo ein perfektes Vorsingen abliefert, bekommt sie ihre Traumrolle nicht. Diese bekommt die talentlose Vicky, die plötzlich, wie durch ein Wunder, überaus beliebt ist..


    Margo hatte ich auf Anhieb gern. Ihre große Leidenschaft ist das Singen, in das sie auch ihre gesamte Kraft steckt. Als sie dann nur mit einer unbedeutenden Nebenrolle abgespeist wird, ist sie natürlich wütend, aber sie versucht das Beste daraus zu machen. Während sie im Theater heraussticht, ist Margo sonst eher zurückhaltend und ruhig. Mit Magie hat sie überhaupt nichts am Hut, dass soll sich jedoch ändern, als sie einen alten Ring findet und Oliver kennenlernt.


    Oliver ist nämlich ein Wünsche erfüllender Dschinn und Margo nun seine Meisterin. Über Dschinns habe ich bis jetzt nicht wirklich viel gelesen, sodass mich Lindsay Ribars Interpretation wirklich begeistern konnte, weil sie ganz anders war, als ich vermutet hatte. Wenn ich an Dschinns denke, dann sehe ich eine berechnende und leicht hinterhältige Person vor mir. Oliver ist allerdings das genaue Gegenteil! Er ist freundlich, süß und liebt seinen Job, aber er ist auch ein wenig rätselhaft und ich war mir lange Zeit unschlüssig, ob er vieles nicht nur spielt.


    Fazit:
    "Wunderbare Wünsche" ist ein ganz wunderbarer Auftakt! Lindsay Ribar hat einen tollen leichten Schreibstil und erzählt die Geschichte von Margo und Oliver so spannend, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Die Autorin schaffte es außerdem mich mit ihrer Interpretation von Dschinns zu fesseln, denn in der Form habe ich noch nicht von ihnen gelesen.
    Ich bin wirklich begeistert von dem Buch und vergebe verdiente fünf Kleeblätter!
    10/10

  • Muss ich das so verstehen, dass nach Vampiren, Werwölfen, Engeln und Dämonen jetzt die Dschinn als nicht menschliche Liebesziele für Teenager entdeckt werden oder geht es wirklich hauptsächlich um Margo und ihrer Singerei?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Es gibt kaum etwas, für das Margo keinen Plan hat. Sei es die Rolle in dem neuen Musical oder auch wie sie ihr Privatleben eingerichtet hat. Doch als sie dann plötzlich den Ring eines Dschinns findet, ist sie mit den drei Wünschen, die sie frei hat, total überfordert. Im Gegensatz zu ihr weiß der Dschinn Oliver jedoch ganz genau, was sie sich wünscht.


    Während Margo noch mit der neuen Situation hadert, gefällt ihr dieser Dschinn mit seinen schönen Augen und seiner unvorstellbare Magie immer mehr. Aber die Zeit wird knapp, denn Oliver ist auf der Flucht und Margo gerät unerwartet in Gefahr. Sie muss sich entscheiden. Wird sie Oliver helfen?


    Meine Meinung:


    Bücher mit Dschinns hatte ich noch nicht oft gelesen und so hatte mich der Roman von Lindsay Ribar mit seinem wunderschönen Cover schnell für sich gewonnen. Vom Aufbau her eher einfach gehalten, war der Zugang zur Story sehr leicht und für die empfohlene Altersgruppe mit Sicherheit richtig.


    Margo McKenna ist eine ungeheuer zielgerichtete Person. Nach der Trennung ihrer Eltern hat sie ihr Leben neu eingerichtet, in dem die Musik schon immer eine große Rolle gespielt hat. Sie hat eine wundervolle Stimme und rechnet sich zurecht eine gute Rolle in dem geplanten Musical ihrer Schule aus. Sie ist ein liebenswerter, kleiner Kontrollfreak und kommt mit dem erneuten Zusammenkommen ihrer Eltern, die sich wie zwei verliebte Teenager benehmen und ihre Tochter dabei regelmäßig ausschließen, immer noch nicht so richtig klar.


    Dem Dschinn Oliver merkt man sein eigentliches Alter kaum an. Er passt sich seinem jeweiligen Meister immer hunderprozentig an und hat einen sehr sympathischen Charakter. Er wirkt ruhig und besonnen, doch die Erfahrungen eines Mannes seines Alters kommen bei ihm eher selten zum Ausdruck.


    Gut gefallen hat mir, dass neben dem eigentlichen Thema auch viel Zeit für die Erklärung von Margos familiärer Situation blieb. Zwar wäre es auch schön gewesen, wenn ihr weiteres Umfeld öfter Teil der Handlung gewesen wäre, aber da Margo ja, wie sie selbst erklärt, praktisch keine Freunde hat und auch nicht die Zeit dafür findet, erklärt sich dieses Manko von selbst. Ich hoffe, dass in der Fortsetzung etwas mehr auf die familäre Lage eingegangen wird.


    Margo macht sich sehr viele Gedanken wegen ihrer Wünsche und stürzt sich nicht gleich kopflos in die Sache hinein. Das fand ich sehr bewundernswert an ihr. Leider führt sie ihre Überlegungen nicht zu Ende, denn ansonsten wäre sie vielleicht auf den ein oder anderen Lösungsansatz zu ihrer Situation gekommen.


    Viele Dinge blieben ungeklärt oder wurden nur angerissen. Die Idee zur Geschichte finde ich toll, aber ich habe gelegentlich die Tiefe und die gefühlsmäßige Anbindung an die Charaktere ein wenig vermisst, die meiner Meinung nach auch in einem Jugendroman im gewissen Maße vorhanden sein sollte. Nichtsdestotrotz bin ich angesichts des Endes dennoch neugierig, wie das Leben für Oliver und Margo nun weitergehen wird und werde bestimmt auch die Fortsetzung des Romans zu lesen.


    Fazit:


    "Wunderbare Wünsche" ist ein Jugendfantasyroman, dessen Handlung nicht immer überraschen, aber dafür umso mehr unterhalten kann. Der schöne Schreibstil der Autorin sorgt für ein kurzweiliges Lesevergnügen und hilft über die von mir empfundene, mangelnde Tiefe der Figuren und der Handlung gekonnt hinweg. Die vielen offenen Fragen lassen mich darauf hoffen, bald zur Fortsetzung greifen zu dürfen.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Klappentext:
    Margo McKenna hat so ziemlich alles im Griff, doch als Oliver auftaucht, ändert sich das schlagartig, denn Oliver ist nicht bloß irgendein gut aussehender Junge, sondern ein Flaschengeist. Trotz der drei Wünsche, die Margo nun frei hat, gerät sie schnell in ernste Bedrängnis: Olivers Erzfeind hat es plötzlich auch auf sie abgesehen. Als Margo zufällig einen Ring findet, ahnt sie nicht, dass sie damit einen Flaschengeist der besonderen Art an sich gebunden hat: Oliver. Er ist weder aus blauem Nebel noch trägt er einen Turban. Stattdessen ist er überaus stofflich - und gut aussehend! - und verwirrt Margo völlig. Es scheint, als könne er mit seinen wundervollen Augen direkt in ihr Innerstes sehen - was Margo um jeden Preis vermeiden will!


    Die Autorin:
    Lindsay Ribar wurde 1982 im Süden Kaliforniens geboren. Schon als Kind war sie begeistert vom Theater, später entdeckte sie ihre Liebe zum Musical und studierte Musical-Theatre in New York. Sie arbeitet als Literaturagentin und schreibt abends ihre eigenen Geschichten.


    Meine Meinung:
    Margo ist ein Mädchen, das ungern die Zügel ihres Lebens aus der Hand gibt. Sie ist ein kleiner Kontrollfreak, will unbedingt die Hauptrolle im neuen Schul-Musical und träumt davon, eigene, richtig gute Songs zu schreiben.
    Mit dem Auftauchen von Oliver ändert sich ihr Dasein schlagartig. Er ist ein gutaussehender Dschinn, der Wünsche erfüllen kann. Das mag sehr magisch klingen, doch mit ihm taucht auch sein Erzfeind auf, und ab diesem Zeitpunkt ist nichts mehr so wie es vorher war...


    "Wunderbare Wünsche" ist ein locker-leichtes Fantasybuch, das zu unterhalten weiß und mit viel Witz und frechen Dialogen aufwartet.


    "Also gibt es Dschinn wirklich. Du bist ein Dschinn. Ich habe drei Wünsche frei. Okay. Was sonst noch? Lebst du in einer Flasche?"
    "Nein", erwiderte er beinahe beleidigt. "Ich wohne in einem Apartment."
    "Ach so. Tut mir leid."


    Margo gefiel mir. Sie wusste, was sie wollte und nahm kein Blatt vor den Mund. Und Oliver lässt so manche märchenhafte Flaschengeist-Überlieferung vor ihr entstehen: Buntes Gemach mit vielen Kissen, dazu ein passendes Outfit und voilà, fertig ist der Traum aus 1001 Nacht.


    Die Geschichte spielt in einem kurzen Zeitraum und hätte durchaus etwas mehr Dynamik vertragen. Dennoch habe ich gern verfolgt, wie sich Margo und Oliver näher kamen und warum ein Feind sich auf die Socken gemacht hat, um die beiden zu verfolgen.


    Interessant fand ich die Interpretation der Geschichte der Dschinn und die Aussage, dass selbst der bestdurchdachteste Wunsch sich als Fehltritt herausstellen kann.


    7 wunderbare Punkte.

  • Zitat

    Original von Suzann
    Muss ich das so verstehen, dass nach Vampiren, Werwölfen, Engeln und Dämonen jetzt die Dschinn als nicht menschliche Liebesziele für Teenager entdeckt werden oder geht es wirklich hauptsächlich um Margo und ihrer Singerei?


    Die Singerei rückt immer mehr an den Rand, es geht hauptsächlich und die Liebesgeschichte und diese Erzfeindschaft. ;-)

  • Margo ist ein typisches Highschool-Mädchen. Als sie eines Tages auf der Schultoilette einen Ring findet, taucht plötzlich ihr Mitschüler Oliver vor ihr auf und erzählt ihr, dass er ein Dschinn sei und sie nun drei Wünsche frei hätte. Natürlich glaubt sie ihm zunächst einmal kein Wort, aber er kann sie davon überzeugen, dass es der Wahrheit entspricht. Nachdem sie sich langsam mit dem Gedanken angefreundet hat, glaubt sie ihm schließlich und macht sich Gedanken über ihre drei Wünsche. Zeit, die Oliver eigentlich nicht hat, denn er wird verfolgt …


    Ich konnte mir zunächst nicht vorstellen, dass eine solche Geschichte wie Aladdin und 1001 Nacht heute noch funktioniert, aber die Autorin Lindsay Ribar hat die Geschichte um den Dschinn in eine modernes Setting gepackt und es passte perfekt!


    Die Protagonistin Margo fand ich von Beginn an recht sympathisch. Sie ist nicht wie viele andere Mädchen in heutigen Jugendbüchern, über die sie sich selbst im Buch auch ein wenig lustig macht, sondern eher sehr selbstbewusst und voller Energie. Sie weiß genau was sie will, ist aber trotzdem nicht respektlos oder egoistisch, sondern immer noch recht einfühlsam und das hat mir gefallen.
    Oliver kommt ein wenig distanziert rüber, was aber okay ist, denn sonst wäre wohl schon vor dem Ende der Geschichte zu viel vorweg genommen worden.


    Obwohl es einige Elemente in diesem Buch gab, die ich nicht ganz so glaubhaft fand, hat es mir im Prinzip gut gefallen.
    Ich fand es nicht so überzeugend, dass junge Mädchen sich wirklich tage- oder sogar wochenlang Zeit lassen um sich ihre Wünsche erfüllen zu lassen. Und nicht nur Mädchen, generell finde ich das beim Menschen ungewöhnlich. So fand ich auch die Umstände, wie Margo an den Ring gekommen ist, nicht so wirklich gut nachvollziehbar, ohne hier viel spoilern zu wollen.


    Die Geschichte selbst ist eigentlich recht einfach, aber schon spannend. Sie hat einfach Spaß gemacht. Dass Oliver etwas verbirgt, das wird schon recht früh klar, aber erst im Laufe der Geschichte wird deutlich, worum es wirklich geht und wie tief er wirklich in der Sache drin steckt.
    Ich war auch recht gespannt darauf, wie sich die Sache auflösen wird und zum Schluss schien die Sache total klar, es war irgendwie logisch, was das beste Ende sein würde (für die Protagonisten, nicht für den Leser) und war dann doch ganz überrascht, dass es anders kam. Und zwar wieder so, dass ich es zwar nicht unbedingt schlecht fand, aber doch nicht so recht nachvollziehen konnte.


    Fazit
    Insgesamt hat mir “Wunderbare Wünsche” gut gefallen. Ich war sehr überrascht, so eine Art von Geschichte auch heute noch gut funktionieren kann und habe mich auch gut unterhalten gefühlt. Wären die Handlungen vielleicht etwas besser durchdacht und etwas ausgefeilter gewesen, hätte ich hier gut und gerne auch besser bewerten können, so reicht es lediglich für 3 1/2 Sterne, die ich hier auf volle vier aufrunde.