Titel: Aminas Briefe
OT: Aminas Breve
Autor: Jonas T. Bengtsson
Übersetzt aus dem Dänischen von: Günther Frauenlob
Verlag: Kein und Aber
Erschienen: Oktober 2013
Seitenzahl: 288
ISBN-10: 3036959114
ISBN-13: 978-3036959115
Preis: 9.90 EUR
Janus ist schizophren und die letzten vier Jahre in einer psychiatrischen Klinik verbracht. Die einzige Verbindung die er zur Außenwelt hatte, waren die Briefe seiner Schulfreundin Amina. Doch plötzlich brach der Kontakt ab.
Nach seiner Entlassung machte sich Janus auf, seine Freundin zu suchen.
Sie zu finden – und am Ende sie vielleicht sogar zu retten, wird für ihn fast zur Obsession. Amina ist Türkin und die Gerüchte sagen, sie sei gegen ihren Willen verheiratet worden.
Janus stösst immer wieder an Grenzen, hat Schwierigkeiten sich im „normalen“ Leben zurechtzufinden. Aber nichts scheint ihn aufhalten zu können. Und als er brutal zusammengeschlagen wird, da schlägt er gnadenlos und „kalt lächelnd“ zurück.
Dieses Buch ist fast ein Roadmovie. Es ist sehr realistisch und authentisch, beschönigt wird nichts, vielmehr besticht dieser Roman durch seine klare und manchmal sehr harte Sprache. Der Deutschlandfunk bemerkte zu diesem Buch: „Ein furioses Debüt. Ein Roman, bei dessen Lektüre man sich anschnallen sollte.“
Bengtsson fordert kein Mitleid für seine Hauptperson, er driftet nicht ins Sentimentale ab und wird auch glücklicherweise nicht weinerlich. Er schreibt so wie die Dinge eben sind – und die sind nur sehr selten wirklich schön und anheimelnd. Die FAZ nannte das einen „durch trocknen Witz gewürzten Sozialrealismus“.
Dieser Roman überzeugt und zeigt, dass es sicher nicht schaden würde, sich einmal mit der zeitgenössichen dänischen Literatur zu beschäftigen. Jonas T. Bengtsson, geboren 1976 und lebt in Kopenhagen, muss sich hinter nichts und niemand verstecken. 8 Eulenpunkte.