'Der Wolf am Fenster' - Seiten 001 - 052

  • Da ich mal wieder nur 4 Stunden schlafen konnte, dachte ich ich fang mal an.
    Der Perspektivenwechsel gefällt mir sehr gut, macht die Handlung auch spannender. Dieser Anwalt ist mir ja schon von Anfang an unsympathisch. Dass sich Lindsay auf den eingelassen hat. :pille


    Die Erzählung des schwarzen Wolfes, macht ganz schön traurig, ich kann das nicht nachvollziehen, dass man diese wunderbaren Tiere einfach so erschießt. Geht mir übrigens mit allen andren auch so. Aber Wölfe haben etwas an sich, das mich wiederum anzieht.

  • Ich bin mit dem ersten Abschnitt auch schon durch. Die Handlung wird auf drei Pfaden erzählen. Lindsay in New York, die Wölfe und Ranger Brian in Montana. Alle haben schwere Schicksalschläge hinter sich, Verlust der Eltern oder der Freundin und alle drei haben gleich reagiert, mit Flucht.


    Der Wechsel zwischen den Protagonisten macht die Geschichte zwar sehr kurzweilig, aber da man aufgrund der Kürze der Abschnitte immer wieder aprupt aus den jeweiligen Lebenswelten heraus gerissen wird, kann ich mich nirgends richtig einfühlen.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

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  • Auch ich habe auf meinem sturzbedingten "Schmerzenslager" (ich sollte viel liegen und das Bein erhöht lagern und kühlen) bereits in diesem entzückenden Büchlein gelesen.
    Eigentlich mag ich Tiere generell gern, aber neben Bären gehören Wölfe zu meinen ganz besonderen Lieblingen. Deshalb machte mich die Geschichte des schwarzen Wolfes ebenfalls sehr traurig.
    Auch mir kam der Herr Anwalt unsympathisch vor und ich hoffe, dass Lindsay recht bald erkennt , dass sie mit der Trennung keinen wirklichen Verlust erlitt.
    Ranger Brian hat gleichfalls sein Päckchen zu tragen.
    Die Perspektivwechsel störten mich hier überhaupt nicht, denn die Handlung bleibt überschaubar.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Da es sich nicht mehr lohnte, noch ein anderes Buch anzufangen, habe ich gestern Abend bereits einen Teil des ersten Abschnitts gelesen. Es ist bisher sehr vielversprechend!


    Es werden geschickt die Ausgangspositionen für die Figuren vorbereitet. Jeden von ihnen hat einen Verlust erlitten. Lindsay ihre Beziehung, Brian eine Freundin durch Feuertod und der Schwarze sogar seine ganze Familie. Wie sie alle damit fertig werden, ist das Interessante an der Geschichte. Der Plot ist tatsächlich für eine Weihnachtsgeschichte geeignet und wird vermutlich auch nicht zu süsslich.


    Am besten gefällt mir bisher der Handlungsstrang um den Wolf, dann Brian und zuletzt Lindsay.
    Entscheidend wird sein, wie sich die Handlungsstränge gegenseitig ergänzen und irgendwann möglicherweise zusammenlaufen.


    Ich habe auch gleich schon Fragen: Wie alt ist der Jungwolf und wie alt muss ein allein zurückgebliebener Wolf sein, um alleine zu überleben? Ein Welpe hätte vermutlich keine Chance!

  • Ich habe heute morgen begonnen, bin aber noch nicht sehr weit gekommen. Ich habe mich nur gewundert, daß der Wolf Richtung Mensch läuft, um Hilfe zu holen. Wie will er sich verständlich machen? Man merkt, so ganz bin ich noch nicht auf Weihnachtsbücher eingestellt; "Der Wolf am Fenster" ist mein erstes dieses Jahr, und der Orient-Expreß wirkt immer noch nach.


    Da ich mich aber sehr auf das Buch gefreut habe, wird das noch. :-) Mehr, wenn ich weiter bin.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Si Collier: Das Jahr 2013 war auf dem estnischen Naturschutzboard "Looduskalender" als Jahr des Wolfes ausgerufen worden. Es gab viele Berichte, Fotos und Filme zum Thema. Auch alte Menschen konnten aus den früheren Zeiten erzählen. Eine alte Frau erinnerte sich daran, dass sie in ihrer Schulzeit öfter durch ein einsames Wäldchen gehen musste und sich beobachtet fühlte. Sie erfuhr, dass Wölfe öfter Menschen auf ihren Wegen begleiten, meist ohne sich zu zeigen oder gar auf sie zuzugehen.
    Weil unsere Geschichte ein Märchen sein soll, fand ich diese Vorstellung des Hilfe suchenden Wolfes sehr faszinierend. Die römische Wölfin soll ja dem Mythos nach sogar die Zwillinge Romulus und Remus genährt und sie so vor dem Tode bewahrt haben. Ich mag Geschichten.

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Ich habe heute morgen begonnen, bin aber noch nicht sehr weit gekommen. Ich habe mich nur gewundert, daß der Wolf Richtung Mensch läuft, um Hilfe zu holen. Wie will er sich verständlich machen? Man merkt, so ganz bin ich noch nicht auf Weihnachtsbücher eingestellt; "Der Wolf am Fenster" ist mein erstes dieses Jahr, und der Orient-Expreß wirkt immer noch nach.


    Da ich mich aber sehr auf das Buch gefreut habe, wird das noch. :-) Mehr, wenn ich weiter bin.


    Vielleicht war sein Rudel eine von Menschen ausgewilderte Gruppe, die wo angesiedelt werden sollte, wo die Einheimischen sie gleich wieder erschießen, so wie in Brians alten Projekt? :gruebel

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  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Es werden geschickt die Ausgangspositionen für die Figuren vorbereitet. Jeden von ihnen hat einen Verlust erlitten. Lindsay ihre Beziehung, Brian eine Freundin durch Feuertod und der Schwarze sogar seine ganze Familie. Wie sie alle damit fertig werden, ist das Interessante an der Geschichte. Der Plot ist tatsächlich für eine Weihnachtsgeschichte geeignet und wird vermutlich auch nicht zu süsslich.


    Lindsay hat vor wenigen Jahren sogar ihre ganze Familie verloren. Kam sie nicht vom Land und ist nach New York geflüchtet, um Abstand von dieser Katastrophe zu bekommen?

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  • Zitat

    Ich habe auch gleich schon Fragen: Wie alt ist der Jungwolf und wie alt muss ein allein zurückgebliebener Wolf sein, um alleine zu überleben? Ein Welpe hätte vermutlich keine Chance!


    So, ihr Lieben. Die Handwerker sind fort. Nun kann ich angworten.
    Du hast recht. Ein Welpe könnte allein nicht überleben. Ein Jungwolf hätte es auch schwer, also bis zum Alter von ca. 1 Jahr. Es kommt darauf an (den Satz werdet ihr noch öfter hören, weil man bei Wölfen eigentlich nichts allgemein sagen kann). Wetter, Nahrungsangebot etc. Der "Schwarze" lebt ja im Norden von Montana mit harten Wintern. Er kann sich aber durchaus für kurze Zeit von Hasen, Mäusen etc. ernähren. Nur nicht auf Dauer. Da braucht er ein größeres Beutetier - und hat als Jungwolf kaum die Erfahrung, es allein zu erlegen.

  • Zur Frage: Ein Wolf der Hilfe beim Menschen sucht ...


    Ich erforsche seit über 20 Jahren wild lebende Wölfe. Diese Tiere sind extrem scheu und würden niiiiiiiiiiiemals Hilfe beim Menschen suchen. Darauf weise ich auch immer wieder hin. Im Text (später) und extra nochmal im Anhang.
    Selbst im Roman lasse ich den Wolf trotz allem Abstand halten, weil es mir wichtig ist, Wölfe real darzustellen.
    Beim "Wolf am Fenster" ist ein wenig die Weihnachtsstimmung mit mir durchgegangen. :grin Im Märchen ist halt alles möglich.


    Wölfe, die von Menschen aufgezogen und später wieder ausgesiedelt werden, werden sehr viel weniger Scheu vor Menschen haben, als wilde Wölfe.
    Zum Glück haben wir in Deutschland nur echte wilde Wölfe, die auch nicht angesiedelt wurden, sondern vom Osten eingewandert sind.

  • Ich bin auch fertig mit dem ersten Abschnitt und mir gefällt die Geschichte richtig gut. Sie passt gerade perfekt zu meiner beginnenden Weihnachtsstimmung. :-)
    Dass der Weihnachtsmann Lindsay Namen kannte, fand ich sehr süß.


    Der Wolf verliert seine Familie, ebenso wie Lindsay und auch Ben scheint keine Angehörigen zu haben, zumindest keine, die in seiner Nähe wohnen. Der Wolf hat bereits eine Gefährtin gefunden, droht sie aber gleich wieder zu verlieren. Kommt es mir nur so vor oder sucht er gezielt bei Ben nach Hilfe? Und was für ein geheimes Leben führt dieser. Er scheint ja weiterhin Wölfen zu helfen, im Gedenken an seine verstorbene Freundin. :gruebel


    Ich bin gespannt, wie diese Drei zusammen finden und, ob die Wölfin noch gerettet werden kann. Wie lange kann ein Tier wohl in so einer Falle mit dieser schlimmen Verletzung überleben? Der Fallensteller wird sicherlich auch irgendwann auftauchen.


    Ich freue mich auf den nächsten Abschnitt.

  • Zitat

    Original von ehradinger
    Beim "Wolf am Fenster" ist ein wenig die Weihnachtsstimmung mit mir durchgegangen. :grin Im Märchen ist halt alles möglich.


    So etwa habe ich das vermutet. Und wegen der Stimmung und dem Märchen lese ich das Buch ja auch. :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von ehradinger
    Ich erforsche seit über 20 Jahren wild lebende Wölfe.


    Liebe Elli,
    ich lese zwar das Buch nicht mit, Fragen haben ich trotzdem. Wie stelle ich mir deine Wolf-Forschungen vor? Begibst du dich in Gebiete wo Wölfe leben und lebst unter ihnen oder in der Nähe und beobachtest sie über längere Zeiträume?
    Hast du auch einen oder mehrere Hunde um einen Vergleich vom Hund zum Wolf ziehen zu können?

    Zitat

    Wölfe, die von Menschen aufgezogen und später wieder ausgesiedelt werden, werden sehr viel weniger Scheu vor Menschen haben, als wilde Wölfe.
    Zum Glück haben wir in Deutschland nur echte wilde Wölfe, die auch nicht angesiedelt wurden, sondern vom Osten eingewandert sind.


    Es gibt in den letzten Jahren ja wieder vermehrte Wolfrudel in Deutschland, was viele Menschen mit großer Angst erfüllt. Wie stehst du dazu, muss man Angst haben und wie verhält man sich, wenn man tatsächlich auf freilebende Wölfe trifft?

  • Zitat

    Wie stelle ich mir deine Wolf-Forschungen vor? Begibst du dich in Gebiete wo Wölfe leben und lebst unter ihnen oder in der Nähe und beobachtest sie über längere Zeiträume?


    Da man in Deutschland die Wölfe kaum beobachten kann, weil sie viel zu scheu sind, um sich zu zeigen, fliege ich seit über 20 Jahren in den Yellowstone-Nationalpark, um dort die Wölfe zu beobachten. Ich arbeite als Freiwillige im Wolfsprojekt mit, d.h. ich beobachte sie täglich und notiere, was sie tun. Das alles gebe ich den Biologen vom Wolfsprojekt weiter. Ein wenig dazu kann man auf meiner Yellowstone-Wolf-Webseite sehen und dem dazu gehörigen Blog.

    Zitat

    Hast du auch einen oder mehrere Hunde um einen Vergleich vom Hund zum Wolf ziehen zu können?


    Ich habe eine Labrador-Hündin und kann natürlich Vergleiche ziehen. Dazu hab ich gemeinsam mit Günther Bloch das Buch "Wölfisch für Hundehalter geschrieben, das hierzu ganz tolle Tipps gibt. Wir als Hundehalter können sehr viel vom Verhalten der Wölfe für den Umgang mit unseren Hunden lernen.

    Zitat

    Es gibt in den letzten Jahren ja wieder vermehrte Wolfrudel in Deutschland, was viele Menschen mit großer Angst erfüllt. Wie stehst du dazu, muss man Angst haben und wie verhält man sich, wenn man tatsächlich auf freilebende Wölfe trifft?


    Nein, wir müssen keine Angst vor Wölfen haben. Die Wölfe haben viel mehr Angst vor uns. Wenn du einmal das Glück haben solltest, auf einen wilden Wolf in Deutschland zu treffen, dann genieß einfach nur den Anblick. Er wird sehr schnell vor dir flüchten.
    Dazu gibt es übrigens einen sehr schönen Film in der Mediathek vom MDR. Ich durfte auch einiges kommentieren :-]

  • Danke für den tipp in der mediathek Elli, letzte Woche kam erst in der Tageszeitung, dass in Bayern Wölfe ausgewildert werden sollen. Passt das dann mit denen die aus dem Osten kamen zusammen??


    Hast du davon gehört und wirst Du dabei auch so als Expertin zu Rate gezogen???


    Vertragen die sich??

  • Zitat

    in Bayern Wölfe ausgewildert werden sollen. Passt das dann mit denen die aus dem Osten kamen zusammen??


    Nein Findus, das mal wieder eine der typischen Meldungen von Journalisten, die ihren Job nicht machen und ordentlich recherchieren. Eine "Auswilderung" kann und wird es nicht geben, weil wir eine natürliche Zuwanderung nach Deutschland haben.


    Eine "Auswilderung" oder auch "Wideransiedlung" von Wölfen findet dann statt, wenn sie in einem Land ausgestorben waren und von außen wieder (mit Hilfe von Menschen) in das Land zurückgebracht werden. Typisch dafür: Yellowstone.
    In Deutschland haben wir eine natürliche Rückwanderung. Da findet keine Auswilderung statt. Darf auch nicht, weil das den strengen Artenschutz unterminieren würde. Wir brauchen in Europa keine An- oder Aussiedlung. Überall kommen die Wölfe auf natürlichem Weg zurück. Schweiz, Schwedern, Spanien etc.
    Ob sie es allerdings durch Bayern schaffen, ist eine andere Frage. Die Jäger dort sind ziemlich schießwütig. Siehe "Problembär" Bruno.


    Nö, ich werde nicht gefragt. Ich bin ja die Spezialistin für die Yellowstone-Wölfe. Die deutschen Vorreiter in Sachen Wolf sitzen in der Lausitz.

  • Sowohl der angenehme und einfühlsame Schreibstil der Autorin sowie die ausgesprochen sympathisch gezeichneten Charaktere von Lindsay und Brian sorgten bei mir für einen schnellen Einstieg in die Geschichte.
    Elli versteht es kleine Details von Landschaften, Charakteren und vor allem von den Wölfen derart zu schildern, dass ich das Gefühl habe, mitten im Geschehen zu stecken.
    Ich mag die eingestreuten Informationen zum Verhalten der Wölfe und durch die eindrucksvollen Naturbeschreibungen spürt man die Liebe und den Respekt der Autorin gegenüber den Tieren und der Natur.


    Die Beschreibung von Lindsays Weihnachtsvorbereitungen und die Beschreibung der Schneelandschaft von Montana zaubern eine weihnachtliche Stimmung in mein Wohnzimmer. Ich finde, diese Geschichte passt sehr gut in diese Jahreszeit.


    Zitat

    Original von maikaefer
    Auch mir kam der Herr Anwalt unsympathisch vor und ich hoffe, dass Lindsay recht bald erkennt , dass sie mit der Trennung keinen wirklichen Verlust erlitt.


    :write

    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. (Jean Paul)



  • Danke für den TV-Tip MDR! :anbet
    Ich wollte zuerst abschalten, da mich die kriminalistischen Untersuchungen weniger interessierten, aber danach wurde es wirklich interessant. Ich hoffe, viele Leute lernen aus den Hinweisen, was das Füttern und die Kreuzungen Wolf - Hund betrifft. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)