Wolfsschlucht – Andreas Föhr

  • Wolfsschlucht – Andreas Föhr


    Beschreibung
    Ende April am Tegernsee: Kommissar Clemens Wallner ermittelt in gleich zwei mysteriösen Fällen: Ein Bestattungsunternehmer versinkt mitsamt seinem Leichenwagen in der Mangfall, während gleichzeitig eine junge Frau verschwindet. Ihr Wagen wird kurz darauf im Gebirge gefunden – aufgespießt von einem Maibaum. Im Lauf der Ermittlungen stellt sich heraus, dass beide Ereignisse auf eigenartige Weise zusammenhängen – und dass bei beiden Wallners anarcho-bayerischer Kollege Leonhardt Kreuthner seine Finger im Spiel hat, dem diesmal ein genialer Plan für einen Maibaumklau aus dem Ruder gelaufen ist.


    Über den Autor
    Andreas Föhr, Jahrgang 1958, gelernter Jurist, arbeitete einige Jahre bei der Rundfunkaufsicht und als Anwalt. Seit 1991 verfasst er erfolgreich Drehbücher für das Fernsehen, mit Schwerpunkt im Bereich Krimi. Zusammen mit Thomas Letocha schrieb er u.a. für "SOKO 5113", "Ein Fall für zwei" und "Der Bulle von Tölz". Für seinen Debütroman "Der Prinzessinnenmörder" ist Andreas Föhr mit dem begehrten Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet worden. Mit "Schwarze Piste" stand Föhr monatelang unter den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste. Andreas Föhr lebt bei Wasserburg.


    Meine Meinung
    Es beginnt mit einem alkoholbedingten Spaß, dass der Bestattungsunternehmer total betrunken mit seinem Leichenwagen in die Mangfall verfrachtet wird. Doch aus diesem Spaß wird bitterer Ernst, denn am anderen Morgen wird er tot aufgefunden. Zur gleichen Zeit wird eine junge Frau entführt und nun hat Wallner und sein Team alle Hände voll zu tun. Sogar mit einer Hexe macht er Bekanntschaft.


    Wieder erwartet uns ein Kriminalfall, der mit einigen Überraschungen aufwartet und der auch diesmal eine gewisse Portion Humor mitbringt. Denn was wäre ein Wallner-Krimi ohne den Polizisten Kreuthner, der sich diesmal wieder den ein oder anderen Fehltritt erlaubt, aber dann doch auch wieder einen richtigen Riecher zu haben scheint.


    Auch Wallners Privatleben mit Opa Manfred kommt nicht zu kurz, diesmal mit einer überraschenden Wendung am Ende.


    Mir persönlich haben die anderen Teile ein klein wenig besser gefallen, aber das Lesen lohnt sich auf jeden Fall, ich wurde sehr gut unterhalten.

  • Ich finde das Buch ganz nett, aber die bisherigen Krimis von Andreas Föhr haben mir viel besser gefallen. Mit einem Krimi hat Wolfsschlucht vergleichsweise wenig zu tun, denn das Hauptaugenmerk liegt eigentlich fast schon im Bereich Comedy. Gerade für Leo Kreuthner gilt das. Die Handlung wird immer abstruser und Spannung kam bei mir nur begrenzt auf, die Auflösung des Falls fand ich nur mäßig überzeugend, dafür fühlte ich mich humoristisch gut unterhalten. Es kommt nach meiner Meinung also sehr darauf an, unter welcher Prämisse man das Buch kauft. Krimi: na ja. Humor: oh ja! Trotzdem werde ich natürlich auch die Fortsetzung der Serie lesen, wenn es soweit ist.
    ELB

  • Ein toter Bestatter, eine verschwundene Frau, ein vermisster Maibaum der den Wagen der verschwundenen Frau aufspießt, eine Clique junger Hacker und natürlich der ewig frierende Kommissar Wallner mitsamt seinem Team und der Polizist Leo Kreuthner. Das sind die Zutaten für diesen Provinzkrimi.


    Ein Provinzkrimi punktet normalerweise nicht unbedingt mit Realitätsnähe, sondern mit Humor, Ironie, schrulligen Figuren und landestypischen Dialekten, natürlich darf auch die Spannung nicht fehlen.
    Mit diesem Anspruch bin ich bisher auch an die Reihe um Wallner und Kreuthner heran gegangen und wurde nie enttäuscht.
    „Wolfsschlucht“ allerdings ist die berühmte Ausnahme von der Regel.


    Die Handlung ist für meinen Geschmack recht überzogen und Spannung kam auch erst im letzten Drittel des Buches auf. Der Humor war mir zu platt, Ironie oder Witz habe ich gar nicht gefunden, einzig an bayerischem Dialekt hat’s nicht gemangelt.
    Auch den Bogen, den der Autor vom Kriminalfall zum Familienleben Wallners schlägt, fand ich sehr gewagt in seiner Konstruiertheit. Es war schlicht zu unglaubwürdig.
    Nichtsdestotrotz werde ich beim nächsten Fall wieder dabei sein – in der Hoffnung, dass der Autor wieder zu seiner alten Form findet.


    Hier reicht‘s allerdings nur für 4 Punkte

  • Es war mein erstes Buch von Andreas Föhr und ich bin enttäuscht.


    Sorry, aber die Krimihandlung mußte man quasi suchen, alles war derart überzogen mit ulkigen bayerischen Beamten und viel Comedy. Zum Ende hat zwar das Tempo etwas angezogen, aber das konnte nichts mehr retten. Für mich alles unrealistisch, ebenso die privaten Verwicklungen von Wallner. Regionalkrimis können auch anspruchsvoller sein!


    Jetzt habe ich auch noch Totensonntag auf dem SUB, aber der muß noch längere Zeit schmoren.


    Von mir 4 Eulenpunkte