'Das Elfenbeinzimmer' - Seiten 269 - Ende

  • Mir hat es auch gefallen. :grin


    Am Anfang war ich etwas Skeptisch da es doch so komplett anders waren als die anderen Bücher von Laila.
    Was mir besonders gefallen hat waren die Zeitsprünge. Immer so Dosiert das etwas aber nicht zu viel verraten wurde.


    Ich werde mich jetzt an meine erste Rezession wagen.


    Laila
    Vielen Dank für die spannenden Lesestunden. :wave

  • Mir gefiel es ebenfalls.


    Nichts Weltbewegendes, aber eine solide, nette, nachvollziehbare und spannende Unterhaltung.


    Joaquin wurde also nicht von seiner Mutter einfach verlassen, sondern diese wurde ermordet und zwar von Martin, dem Bruder Alejandros.
    Ausgesprochene Happy Ends gab es nicht, aber ich kann alle doch meine Zuneigung zu gewinnen in der Lage gewesenen Personen komplikationslos ihrem weiteren Schicksal überlassen, denn es deutet darauf hin, dass sie ihr künftiges Schicksal irgendwie meistern werden. Ich denke schon, dass Jana und Joaquin ihre Ehe fortsetzen und aus Marle und Raul ein Paar werden wird.
    Joaquin und sein Ziehvater werden rechtzeitig Freunde werden.


    Meine Rezension erfolgt zeitnah.


    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Wegen dem Haus, das mich ja sehr beschäftigt hat, nein es braucht keine Skizze.
    Eine Skizze hätte zu viel verraten. Wie was sich hinter der Tür im Elfenbeinzimmer verbirgt oder das Wendeltreppen- Zimmer.
    Ich mag es halt sehr wenn das Kopfkino angeht beim lesen. Das war dieses mal für mich sehr schwierig weil ich mich immer verirrte im Haus. Was ja auch der Zweck zu sein scheint. :-]

  • Zitat

    Original von spike
    Wegen dem Haus, das mich ja sehr beschäftigt hat, nein es braucht keine Skizze.
    Eine Skizze hätte zu viel verraten. Wie was sich hinter der Tür im Elfenbeinzimmer verbirgt oder das Wendeltreppen- Zimmer.
    Ich mag es halt sehr wenn das Kopfkino angeht beim lesen. Das war dieses mal für mich sehr schwierig weil ich mich immer verirrte im Haus. Was ja auch der Zweck zu sein scheint. :-]


    Ja, das hat Beo bereits vor eineinhalb Stunden im vorhergehenden Leseabschnitt geschrieben. Ich glaube, dass Skizzen nicht unbedingt zuviel verraten müssen. Aber ich schließe inzwischen nicht ganz aus, dass die Autorin uns bewusst nicht durchblicken lassen wollte.
    Vielleicht mag Laila ja etwas dazu sagen...
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ach so. Dann Sorry das ich es auch noch erwähnt habe. Da ich Unterwegs bin hab ich nicht alles durch gelesen.
    Mir war es einfach wichtig da ich das immer erwähnt habe das mich das Haus verwirrt, das ich es jetzt nachvollziehen kann. :wave

  • Nun klärt sich so langsam alles auf.


    Zunächst taucht die ganze Geschichte aus dem frühen 17. Jahrhundert auch in der Gegenwart auf. (Anm: für den Lesefluß wäre es mir fast lieber gewesen, die wäre hier erst auf einen Schlag zusammenhängend erzählt worden, quasi als „Geschichte in der Geschichte“. Im späteren Verlauf des Buches klappte es mit dem Verständnis zwar zusehends besser, aber in der ersten Hälte war es doch recht anstrengend, den Überblick zu behalten.)


    Jana erkundet das Haus und findet eine Leiche. Als sie dann mit Diego in den Keller ging, dachte ich, wie kann sie so leichtsinnig sein - der zählte für mich mit zu den Verdächtigen. Und irgendwie hat er auch eine Mitschuld. Und als Folge kommt dann auch auf, wie es zu dem Zerwürfnis zwischen Joaquin und seinem Vater kam.


    Durch die letzten Seiten erhalten wir Leser dann sogar noch ein größeres Wissen als die Figuren, weil für Jana und die anderen die Mordmotive auch weiterhin im Dunkeln bleiben werden.


    Insgesamt hat mir das Buch recht gut gefallen, abgesehen von dem schon Kritisierten. Nur eines gefällt mir nicht so gut: für die Vergangenheit wird alles aufgeklärt und aufgelöst, nicht aber für die Gegenwart. Da hört es einfach irgendwie mitten drin auf. Man kann zwar begründet vermuten, wie es weitergehen wird, aber eben nur vermuten. Das empfinde ich als in gewisser Hinsicht unbefriedigend.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Na ja, ich bin kein Jurist. Ich habe die Stelle nochmals nachgelesen. Er will sie unter allen Umständen und koste es, was es wolle, daran hindern zu gehen (so kam das bei mir an). Als er sieht, daß sie sich nicht beirren läßt, schlägt er ohne Vorwarnung erbarmungslos zu und nimmt alle möglichen Folgen in Kauf. Man mag darüber streiten, wie es weitergegangen wäre, wenn sie nicht mit dem Kopf so aufgeschlagen wäre. Dennoch ist es für mich ein Mord.


    Und die Sache mit dem offenen Ende: hier habe ich es als "halb offen" empfunden. Offenes Ende geht für mich gar nicht; wenn ich es als "richtig offen" empfinden würde, hätte ich ganz anders geschrieben. An anderer Stelle habe ich, als es diese Diskussion gab, sinngemäß geschrieben: ein Buch hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Ein offenes Ende ist für mich kein Ende. Damit "liefert" mir der Autor nicht das, was ich von einem Buch erwarte und ich bin entsprechend frustriert.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Gut, Position des Staatsanwalts- billigend in Kauf nehmen - dann wäre es tatsächlich Todschlag. Ich sehe Esso, er wollte sie am Gehen hindern, ans Umbringen hat er dabei nicht gedacht (aktuell Fall Tugce).

  • Da ich ein paar Dinge kritisiert, will ich aber noch nachtragen, was ich vergessen habe.


    Es ist mir in diesem Buch außerordentlich positiv aufgefallen, daß aktuelle (politische) Entwicklungen quasi nebenbei eingeflossen sind, also sachlich, ohne zu werten, als Bestandteil des täglichen Lebens. Ich meine z. B. die Flüchtlingsproblematik.


    In US-Unterhaltungsromanen und Filmen, bis hin zu Weihnachtsfilmen, tauchen die Ereignisse der letzten Jahre (Afghanistan Krieg, Irak Krieg etc.) immer wieder auf bzw. deren Folgen davon. Wenn ich das richtig überblicke, ist auch die Bundeswehr in Krisengebieten im Einsatz, das müßte hier (bei uns) also eigentlich auch ein Thema sein. Aber entweder wird es totgeschwiegen, oder es kommt so drastisch-dramatisch daher, daß man es nur noch als „deprimierend“ bezeichnen kann.


    Um so positiver fiel mir das hier auf.



    @ beowulf
    Den Fall Tugce habe ich nicht weiter verfolgt (bzw. tue das bei dem Prozeß nicht), das würde mich vermutlich zu sehr aufregen. Wenn ich eines ganz sicherlich nie werden könnte, dann ist das Jurist.


    Ob das hier im Buch Mord oder Totschlag oder irgendetwas dazwischen war, darüber habe ich - ehrlich gesagt - nicht nachgedacht. Es ist halt nicht mein (Fach-) oder Interessensgebiet. Vielleicht nicht im juristischen, im moralisch-ethischen Sinne haben Martin und Diego auf jeden Fall Schuld auf sich geladen.


    Was Martin letztlich für Absichten hatte, was er getan hätte, wenn Asali bei dem Sturz nicht gestorben wäre, geht aus dem Buch für meine Begriffe letztlich nicht hervor. Auch nicht seine Absichten; also ob er sie töten oder nur bewußtlos schlagen wollte, um die dann im Haus einzusperren. Insofern würde ein Prozeß zu dessen Gunsten ausgehen, der den besseren Anwalt hätte.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Aus dem Buch geht nicht hervor, dass er überhaupt Absichten hatte. Er hat schließlich aus reinem Zufall heraus den Ausbruchsversuch bemerkt. Gerade daher meine ich, Martin wollte sie am Gehen hindern, alles weitere hatte er noch nicht im Blick.

  • Zitat

    Original von maikaefer


    Ja, das hat Beo bereits vor eineinhalb Stunden im vorhergehenden Leseabschnitt geschrieben. Ich glaube, dass Skizzen nicht unbedingt zuviel verraten müssen. Aber ich schließe inzwischen nicht ganz aus, dass die Autorin uns bewusst nicht durchblicken lassen wollte.


    Das ist tatsächlich Absicht. :-) Ich finde, dass es spannender ist, das Haus mit Jana zusammen zu erkunden, eine Skizze hätte das Geheimnisvolle zerstört.


    LG
    Laila

  • Wenn ich Zeit habe, werde ich die politischen und historischen Hintergründe Ceutas auf meiner Homepage näher erläutern, da steht ohnehin noch ein ausführliches Update aus.


    LG
    Laila

  • Zitat

    Original von Laila
    Wenn ich Zeit habe, werde ich die politischen und historischen Hintergründe Ceutas auf meiner Homepage näher erläutern, da steht ohnehin noch ein ausführliches Update aus.


    Das wäre ganz praktisch. :-) Sinnigerweise kam einen Tag, nachdem ich im ersten Abschnitt geschrieben hatte, daß mir Ceuta kein Begriff ist, eben dieses Ceuta in den Nachrichten vor, da mußte ich dann gleich an das Buch denken.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Super spannender letzter Abschnitt!


    Nach und nach wurde mir schon vor der vollständigen Auflösung klar, dass Alejandro nicht Joaquins leiblicher Vater sein kann. Als Jana die Leiche fand, wartete ich nur noch darauf dass sie nun Diego in die Arme läuft, obwohl ich nicht dachte dass sie da so glimpflich wieder raus kommt. Der Gedanke dass er sie nun einsperren würde kam mir nämlich auch ;-)


    Zitat

    Original von SiCollier
    Zunächst taucht die ganze Geschichte aus dem frühen 17. Jahrhundert auch in der Gegenwart auf. (Anm: für den Lesefluß wäre es mir fast lieber gewesen, die wäre hier erst auf einen Schlag zusammenhängend erzählt worden, quasi als „Geschichte in der Geschichte“. Im späteren Verlauf des Buches klappte es mit dem Verständnis zwar zusehends besser, aber in der ersten Hälte war es doch recht anstrengend, den Überblick zu behalten.)


    Nur eines gefällt mir nicht so gut: für die Vergangenheit wird alles aufgeklärt und aufgelöst, nicht aber für die Gegenwart. Da hört es einfach irgendwie mitten drin auf. Man kann zwar begründet vermuten, wie es weitergehen wird, aber eben nur vermuten. Das empfinde ich als in gewisser Hinsicht unbefriedigend.


    Ja, die Abschnitte aus dem 17. Jahrhundert waren zu Beginn sehr kurz, daher auch ein bisschen verwirrend. Aber ich finde sie trotzdem absolut passend, da sie neugierig machen und man konnte dann nach und nach seine eigenen Vermutungen machen und Schlüsse ziehen.


    Für mich ist es auch kein offenes Ende. Zwischen Jana und Joaquin hat ja nur die belastende Vergangenheit und das daraus resultierende Schweigen Joaquins gestanden. Da sich sie sich nun ausgesprochen haben, werden sie sicher alles tun damit ihre Ehe funktioniert. Und der Moment in der Küche zwischen Marla und Raul spricht finde ich auch für sich ;-)
    Aber dies sieht natürlich jeder anders.


    Zitat

    Original von beowulf
    Gut, Position des Staatsanwalts- billigend in Kauf nehmen - dann wäre es tatsächlich Todschlag. Ich sehe Esso, er wollte sie am Gehen hindern, ans Umbringen hat er dabei nicht gedacht


    Ja so sehe ich das auch.


    Danke Laila, hat mich sehr gefreut mit Jana auf Erkundungstour zu gehen :-)

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Sinnigerweise kam einen Tag, nachdem ich im ersten Abschnitt geschrieben hatte, daß mir Ceuta kein Begriff ist, eben dieses Ceuta in den Nachrichten vor, da mußte ich dann gleich an das Buch denken.


    Ja habe ich auch in der Zeitung gelesen, es wurde auch erwähnt dass Ceuta eine spanische Exklave ist. Ohne das Buch wäre mir das vielleicht gar nicht so ins Auge gesprungen ;-)

  • Mir hat das Buch auch gut gefallen.


    Ich hatte schon vermutet, dass Alejandro nicht Joaquins leiblicher Vater ist und recht behalten.
    Für mich ist es auch kein offenes Ende. Die Vergangenheit wurde aufgeklärt und es wird deutlich, dass sich in der Gegenwart nun auch alles zum Besseren wendet.
    Vor allem bin ich froh, dass Joaquin seine Enttäuschung gegenüber Alejandro überwindet oder zumindest auf dem Weg dorthin ist.


    Anfangs fand ich die Passagen in der Vergangenheit auch zu kurz und verwirrend, aber jetzt wo ich das Buch ausgelesen habe, ist für mich alles rund und die kurzen Abschnitte machen Sinn. Sie sollten wohl tatsächlich Neugier wecken.

  • Zitat

    Original von Horizon
    Anfangs fand ich die Passagen in der Vergangenheit auch zu kurz und verwirrend, aber jetzt wo ich das Buch ausgelesen habe, ist für mich alles rund und die kurzen Abschnitte machen Sinn. Sie sollten wohl tatsächlich Neugier wecken.


    Das auch, und es ging auch darum, dass die Vergangenheit wie ein Schatten durch das Haus geistert, und das fand ich mit kurzen Passagen besser gelöst.