Marcus Wächtler - Grüner Dresdner

  • Grüner Dresdner von Marcus Wächtler



    Am 07. Dezember 2015 erschien im Südwestbuch Verlag Stuttgart Dresdens erster richtiger Thriller (ISBN: 9783945769102) »Grüner Dresdner«. Angelehnt an den Großmeister der Unterhaltungsliteratur Dan Brown spielt die Handlung ähnlich actionreich, rätselhaft und voller Verschwörungen in der Dresdner Altstadt.


    Inhalt:
    Prof. Dr. Heinrich von Urach wird im Dresdner Stadtschloss innerhalb der Fürstengalerie brutal ermordet. Sein letztes Lebenszeichen weiß einzig die junge Geschichtswissenschaftlerin Tina zu deuten. Es ist der Hinweis auf einen lang verborgenen Schatz, dessen Existenz eine uralte sächsische Geheimgesellschaft um jeden Preis zu bewahren versucht.Zwei Spezialisten eines internationalen Konsortiums sind jedoch ebenso hinter dem Schatz her und heften sich an die Fersen der Historikerin. Es beginnt ein mörderischer Wettlauf mit Polizei, Geheimdiensten, Killern und Verschwörern.


    Erste Interviews in einem Blog:
    - Neustadtgeflüster
    - Morgenpost


    Der Autor:
    Als gebürtiger Freiberger studierte, lebt und arbeitet Marcus Wächtler seit sechzehn Jahren in der Dresdner Neustadt. Neben der Arbeit in seiner Eventagentur findet er genug Muse, um sich mit geschichtlichen, gesellschaftlichen und politikwissenschaftlichen Themen zu befassen. Als Kind dieses Studiums entstehen seine Geschichten voller Magie, Witz und Unterhaltung. Als Autor stehe ich euch sehr gern für Interviews, Besprechungen oder Artikel zur Verfügung.


    Informationen:
    Geschrieben habe ich an dem guten Stück acht Monate lang. Danach habe ich über vier Monate hinweg einen Verlag gesucht. Im Laufe der Zeit kamen über 75 Absagen ins Haus. Letztlich haben sich zwei Verlage und eine Agentur für mein Manuskript interessiert. Von denen wiederum wollte am Ende einzig ein Verlag mein Buch drucken. Bis es so weit war, dass es in den Läden lag, hat es erneut zehn Monate gedauert. Da fließt also schon eine Menge Wasser die Elbe hinab, bis es so weit ist und man das Baby in seinen Händen halten kann.


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  • Textauszug


    Viktor


    Mit der Umgebung des großen Gebüsches verschmelzend, betrachtete
    Viktor eingehend die schwarze Limousine deutscher Fabrikation. An
    diesem Morgen zahlten sich die vielen Stunden seiner Ausbildung mehr
    als nur aus. Seine Tarnung gliederte sich fast perfekt in die ihn umgebende
    Landschaft ein. Er hatte sich für seine Begriffe so gut in dem Strauch
    versteckt, dass er praktisch unsichtbar für die Augen Anderer war.
    Nicht umsonst hing die Urkunde für das Bestehen des Erweiterungskurses
    „Angewandte Tarnung“ über dem Schreibtisch in seiner Wohnung.
    Aus seiner Deckung heraus unbeobachtet, war er in der Lage, sich
    dem ominösen Fahrzeug in aller Ruhe zu widmen.
    Eigentlich war ein dunkler und schwerer Audi A8 noch kein Grund,
    der Situation mehr Bedeutung zu schenken, als diejenige, welche sie
    verdiente. Jedoch erkannte sein durch langjährige Erfahrung geschultes
    Auge, dass etwas mit dem Auto nicht zu stimmen schien.
    Schließlich hatte er einen ähnlichen Wagen erst vor wenigen Monaten
    in Berlin zu sehen bekommen. Damals war sein oberster Chef, der
    Leiter des Bundeskanzleramtes, aus eben so einem Fahrzeug ausgestiegen.
    Es war zu jener Zeit ein „Audi A8 L Security“ gewesen, den es zu
    bewachen galt. Viktor sah keinen Grund anzunehmen, dass es sich bei
    diesem Fahrzeug um etwas anderes handelte.
    Die Sonderschutzfahrzeuge aus Ingolstadt besaßen, abgesehen von
    dem Preis in Höhe eines kleinen Mehrfamilienhauses, eine der höchsten
    Widerstandsklassen für Automobile. Selbst dem Beschuss einer Panzerfaust
    hielt dieser fahrbare Bunker stand. Was machte also so ein Fahrzeug
    auf dem Campus einer mittleren Universität wie der TU, durchhämmerte
    es als Frage die Windungen seines Großhirns.
    Als sich der Wagen weiter näherte, sah Viktor die zweite Ungereimtheit
    an dem Automobil. Das Nummernschild konnte einfach nicht stimmen.
    Das griechische Kreuz auf rotem Grund, welches an der Seite des
    Schildes stand, war zwar eine Seltenheit in Sachsen, es stellte aber dennoch
    nichts Ungewöhnliches auf den hiesigen Straßen dar.
    Vielmehr versetzen die beiden Sonderbuchstaben am Anfang der
    Nummer seine Gedanken so in Unruhe. „CC“ in weißen Lettern auf
    blauem Grund entsprach einem Schweizer Diplomatenfahrzeug höchster
    Gattung. Per Definition galten diese Kraftfahrzeuge als unantastbares
    Hoheitsgebiet der Helvetier.
    Soweit er in der Lage war sich zu erinnern, gab es davon in Deutschland
    nur zwei Exemplare. Die beiden Limousinen standen in Berlin zur
    besonderen Verwendung des Botschafters der Schweizerischen Eidgenossenschaft.
    Was machte also eine dieser Staatskarossen unangemeldet
    in Dresden, fragte er sich.
    Seinen Kollegen in Gedanken Abbitte leistend für die Verwünschungen
    der letzten Minuten, zog Viktor sein altes aber sehr effektives
    Fernglas unter dem italienischen Mantel hervor. In einer hellbraunen
    Schutztasche aus Rindsleder befand sich das alte Prismenglas. Auf den
    schwarzen Okularen standen groß die Worte „VEB Carl Zeiss“ aufgedruckt.
    Für Viktor war dies nach wie vor eines der besten Ferngläser, das
    man je auf deutschem Boden produziert hatte. Modernste Digitaltechnik
    hin oder her betrachtet, sah er sich immer noch als einen Agenten
    der guten alten Schule. Deswegen nutzte er explizit vertraute „Lowtech“,
    statt des Technik-Schnickschnacks seiner jüngeren Kollegen.
    Trotz aller Bemühungen, die Augen zu engen Schlitzen zusammenzukneifen,
    war es für ihn unmöglich zu erkennen, wer da eigentlich in dem
    Auto saß. So blieb Viktor nichts anderes übrig, als dem Wagen hinterher
    zu spähen. Dabei notierte er sich eifrig das Nummernschild auf seinem
    Mobiltelefon.
    Automatisch sendete das Wunderwerk modernster Informationstechnik
    eine „who-is“ Abfrage an den Zentralrechner der Behörde in Pullach
    im Isartal. Damit sparte er sich zugleich auch die direkte Meldung
    über das Erscheinen dieses besonderen Diplomatenfahrzeugs bei seinen
    Vorgesetzten. Der Server war schließlich in der Lage, von sich aus den
    zuständigen Stellen ein Memo zuzustellen. In dieser Hinsicht hatte sich
    seine Behörde um Einiges weiterentwickelt. Wenn er an die Anfänge des
    Nachrichtendienstes in seiner Jugend zurückdachte, arbeitete er heutzutage
    in nahezu paradiesischen Zuständen.
    An der Kreuzung, die er gerade noch in der Lage war einzusehen,
    bog der Wagen nach links ab. Daraufhin suchte sich das Fahrzeug einen
    Parkplatz am rechten Fahrbahnrand. Die Fahrertür öffnete sich und einer
    der kräftigsten und größten Menschen, den er je in seinem Leben
    zu Gesicht bekommen hatte, stieg aus dem Fahrzeug aus. Der Mann sah
    wie eine wahrhaftig gewordene Fantasie eines Hollywoodautors für einen
    biblischen Goliath aus. Vor Kraft strotzend, marschierte der Hüne
    um das Fahrzeug herum. Viktor erwartete nahezu, den Boden unter sich
    bei jedem der einzelnen Schritte des Riesen erbeben zu spüren. Während
    des kurzen Weges um den Audi herum sondierte der Koloss wie ein alter
    Profi seine Umgebung.
    Irgendwie kam der Mann Viktor seltsam bekannt vor. Es bestand die
    Möglichkeit, dass einmal eine Akte auf seinem Tisch gelegen hatte, in
    welcher ein Foto dieses gigantischen Menschen enthalten war. So viele
    enorm große Geschöpfe gab es mit Sicherheit nicht auf diesem Planeten,
    als dass er seiner Behörde unbekannt war.
    Es fiel ihm aber partout nicht ein, wohin der Mann einzuordnen war.
    In einem maßgeschneiderten eleganten Anzug, der aller Wahrscheinlichkeit
    nach aus einer Londoner Fertigung stammte, umrundete der Mann
    seinen kleinen Panzerwagen. In Gedanken überschlug Viktor, was so ein
    übergroßer und handgefertigter Anzug wohl kosten mochte.
    Die hintere Tür auf der Beifahrerseite aufhaltend, wartete der Bodyguard,
    so seine Annahme, schließlich auf eine dort aussteigende Person.
    Als jedoch niemand dieser Aufforderung nachkam und sich die Tür wieder
    schloss, richtete sich Viktor verblüfft in seinem Versteck auf. In diesem
    Moment kam eine winzige Gestalt um den Audi herum gehumpelt.
    Dem Agenten war, als gefriere augenblicklich das Blut in seinen
    Adern.
    „Gideon van de Kramer ist in Europa, in Deutschland … van de Kramer
    ist in Dresden! De Kramer ist hier, keine fünfzig Meter von mir entfernt!“,
    überschlugen sich seine Gedanken und er musste sie laut aussprechen,
    um sie auch wirklich selbst zu glauben.
    Mit der Situation völlig überfordert, blickte er den zwei Männern
    einfach nur hinterher. Dabei sah er, wie sie sich dem Gebäude näherten,
    welches das Ziel seiner Observation darstellte.
    Das Letzte, was er wahrnahm, bevor sie in dem Eingang verschwanden,
    war der kurze aber tödliche Blick, den ihm der Leibwächter zuwarf.

  • Zitat

    Original von Marcus Wächtler
    Kleine Schrift lässt einen Fließtext aber leider unübersichtlich erscheinen. Kleine Schrift und 1 1/2 Zeilig wären besser - gibt es nur leider im BBCode nicht. Oder sehe ich das falsch?


    Welcher Fließtext? Du brichst die Zeilen manuell um, statt bis zum Zeilenende zu schreiben. Nimm die normale Schriftgröße wie alle anderen User hier auch und füge ein paar Absätze ein. Dann muss man nicht aus 3 Meter Entfernung vom Bildschirm lesen.


    Und nimm bitte die monströse Abbildung aus deinem Beitrag. Wenn du die ISBN in das entsprechende weiße Feld einfügst, wird automatisch zum Cover von amazon verlinkt.