Joe Hill - Christmasland

  • Joe Hill - Christmasland
    Originaltitel: NOS4A2
    Taschenbuch: 800 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag (8. Dezember 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453437977
    ISBN-13: 978-3453437975



    Inhaltsangabe:
    Charlie Manx ist ein sehr, sehr böser Mann mit einem sehr, sehr bösen Auto. Er entführt Kinder nach »Christmasland«, wo ewige Weihnacht herrschen soll. Die Kinder erwartet dort jedoch etwas Schreckliches, und es gibt keinen Weg zurück. Mit seinem Meisterwerk moderner Fantastik entführt uns der mehrfach preisgekrönte Bestsellerautor Joe Hill auf einen unvergesslichen Horrortrip.


    Vicky, für ihren Vater einfach nur »das Gör«, hat die geheime Gabe, Dinge zu finden – verlorenen Schmuck, verlegte Fotos, Antworten auf unbeantwortbare Fragen. Dazu muss sie sich einfach nur auf ihr Fahrrad schwingen. Über die nahe gelegene alte Holzbrücke gelangt sie dann im Handumdrehen, wohin sie will, an all die meilenweit entfernten Orte, wo sich das Verlorene befindet. Der Kleinen ist klar, dass andere (ihre Eltern!) darüber nur ungläubig den Kopf schütteln würden. Sie glaubt es ja selbst nicht richtig.


    Auch Charlie Manx hat eine spezielle Gabe. Er ist so in Kinder vernarrt, dass er sie gleich dutzendweise kidnappt. Über verborgene Wege bringt er sie in seinem unheimlichen Rolls-Royce nach »Christmasland«, wo er ewige Weihnacht zu feiern verspricht. Und da Vicky immer wieder Ärger anzieht, ist es kein Wunder, dass sich ihre Wege und die von Charlie irgendwann einmal kreuzen. Aber sie ist gewitzt genug, dem Häscher zu entkommen.


    Das ist jetzt Jahre her, und aus dem einzigen Kind, das Charlie je entwischen konnte, ist eine junge Frau geworden, die am liebsten alles vergessen würde. Nur dass Charlie niemand ist, der etwas vergisst. Eines Tages nimmt er Vicky das Wichtigste in ihrem Leben. Kann sie es wiederfinden? Ein gnadenloser Kampf entbrennt, und Vicky will nur eines: Charlie endgültig vernichten ...



    Über den Autor:
    Joe Hill wurde 1972 in Neuengland geboren. Für seine Kurzgeschichten, die in zahlreichen Zeitschriften und Anthologien erschienen, wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem "Ray Bradbury Fellowship", dem "Bram Stoker Award" und dem renommierten "World Fantasy Award". Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in New Hampshire. Seine Bücher erscheinen im Heyne Verlag, zuletzt der Roman Christmasland.





    Meine Kritik:
    Joe Hills dritter Roman ist gut, keine Frage. Es ist eine interessante, ungewöhnliche und abwechslungsreiche Story. Doch im Gegensatz zu „Blind“ und „Teufelszeug“ lässt er sich in „Christmasland“ beim Erzählen allerdings deutlich mehr Zeit. Es gibt zwar keinen wirklichen Leerlauf, dennoch wird die Geschichte um Vic, Wayne und Lou auf den knapp 800 Seiten vielleicht eine Spur zu weitläufig geschildert. Was Joe vermutlich von seinem Vater übernommen hat.
    Ist das schlecht? Eigentlich nicht.
    Apropos Vater: In „Christmasland“ gibt es an mehreren Stellen leichte Stephen-King-Anspielungen (zum Beispiel das Shawshank-Gefängnis, den Zirkus Pennywise oder die Erwähnung des wahren Knotens). Offenbar spielen beide Storys im selben Universum. Zwar nur ein kleines Detail am Rande, aber mir hat es sehr gefallen.
    Das Lesen von „Christmasland“ hat Spaß gemacht und ich freue mich schon auf Joes nächsten Roman.

  • Ich kann Dir nur zustimmen. "Christmasland" war mein erstes Buch von Joe Hill und ganz sicher nicht sein letztes! Die Länge des Buches hat mich nicht gestört (als Stephen King-Leser ist man da ja noch ganz andere Dimensionen gewöhnt), ich war im Gegenteil sogar froh, das Buch so möglichst lange genießen zu können. "Christmasland" wird von einer erhabenen Unheimlichkeit getragen, die Thematisierung der kindlichen Unschuld, welche durch böse Mächte ins Gegenteil umschlägt, ist nicht neu, da hat der gute Joe - bewusst oder unbewusst - sich bei seinem Vater bedient ("Brennen muss Salem" (Roman), "Einen auf den Weg" (Kurzgeschichte). Aber das ist nicht negativ gemeint. Das Buch entwickelt eine dauerhafte Spannung, die Figur des Charlie Manx ist furchteinflössend, am grusligsten sind jedoch die mutierten Kinder...aber ich will nicht zu viel verraten - ganz klarer Lesetipp!

  • Ja, Charlies Manx war wirklich ein fieser Bösewicht. Freut mich, dass wir bei "Christmasland" übereinstimmen. Hast du gewusst, dass es zum Roman noch eine Graphic Novel namens "Joe Hill: Wraith - Todesfahrt ins Christmasland" gibt, die die Vorgeschichte erzählt? Auch die war nicht schlecht.