günter wallraff: der aufmacher (der mann, der bei "bild" hans esser war)

  • günter wallraff: der aufmacher (der mann, der bei "bild" hans esser war)


    isbn: 3462026631



    inhaltsangabe:


    günter wallraff arbeitete 1977 3 monate als hans esser in der redaktion einer regionalausgabe des paradepferdes des springerkonzerns, der BILD-zeitung.
    er schildert, wie menschenverachtend und sensationsgeil, aber auch unter welchem druck stehend dort gearbeitet wird.



    zum verfasser:


    Günter Wallraff wurde am 1. 10. 1942 in Burscheid geboren.
    Er erlangte Bekanntheit mit seinen Methoden der verdeckten Beobachtungen in Industriebetrieben, der BILD-Redaktion oder in anderen Institutionen sowie im Ausland. Mit seinen Enthüllungsreportagen beabsichtigt Wallraff Aufklärung und Veränderung, deswegen sind sie in einem einfachen Stil gehalten. Günter Wallraff trug maßgeblich dazu, bei den Enthüllungsjournalismus in Deutschland zu entwickeln.



    meine meinung:


    ein buch, welches ich für ebenso bedeutsam wie rhues "welle" halte.
    allerdings bekommt man mittlerweile leider nur noch immer weiter zusammengekürzte ausgaben.
    wir haben wallraff damals in der schule gelesen.
    natürlich war und ist er umstritten, natürlich ist sein undercover agieren moralisch fragwürdig, natürlich arbeitet er mit genau dem stil und der art von primitiven sensationsjournalismus, den er springer & co vorwirft, natürlich kommt seine politische orientierung zum vorschein und lässt ihn eher politiker, die dieser nicht entsprechen, anprangern.
    trotzdem sollte man es gelesen haben.
    sicher sind einige - nicht zuletzt wegen wallraffs engagement - fakten heute nichts neues mehr. trotzdem immer wieder mal ein denkanstoß. ein lohnenswerter, finde ich:-)

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Jau, lange her ! War ja das absolute Kultbuch der linken Szene lange Zeit.


    Aber auch ich kann nur sagen: auch heute lohnt sich das Lesen !!!

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    natürlich war und ist er umstritten, natürlich ist sein undercover agieren moralisch fragwürdig, natürlich arbeitet er mit genau dem stil und der art von primitiven sensationsjournalismus, den er springer & co vorwirft, natürlich kommt seine politische orientierung zum vorschein und lässt ihn eher politiker, die dieser nicht entsprechen, anprangern.


    natürlich hat er 1971 in kopenhagen unterlagen an einen mitarbeiter der stasi übergeben...


    ich mußte schon in der ddr in der schule "ganz unten" lesen - das reicht!


    bo

  • wenn es dir "reicht", bo, ist das halt so :knuddel1.
    ich denke trotzdem, dass "man es gelesen haben sollte".
    :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Ich müßte auch noch ein paar Wallraffs haben... irgendwo ganz hinten unten im Bücherregal, wo sich schon seit 25 Jahren oder mehr der Staub drauf sammelt... ;-)


    Aber damals waren das Riesenthemen!

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • sollten auch heute noch thema sein.
    ich denke nicht, dass sich an der arbeit hinter den medienkulissen viel geändert hat.
    :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Ich hab das Buch vor ca. 25 Jahren gelesen. Fand es damals natuerlich toll und passte richtig in meine Teenagermentalitaet rein.


    Denkt ihr wirklich es ist heute noch aktuell? OK, das Motto "nichts ist so alt wie die Tageszeitung von gestern" passt vielleicht nicht so ganz zu einem Buch, aber es geht ja auch um Tageszeitungen ...

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix
    Ich hab das Buch vor ca. 25 Jahren gelesen. Fand es damals natuerlich toll und passte richtig in meine Teenagermentalitaet rein.


    Ich habe es auch vor ca. 25 Jahren gelesen, werde es aber sich bald noch einmal lesen - gerade auch unter dem Aspekt, dass es auch zu Günther Walraff "neue" Erkenntnisse gibt. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, so soll er ja auch eine "Stasi-Vergangenheit" gehabt haben.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.