"M-K-B oder Mental komprimiertes Blindenschach" (Detektivroman)

  • Hallo zusammen,


    Nach einiger harter Arbeit und Zeit, habe ich endlich mein erstes Buch mit dem Titel "M-K-B oder Mental komprimiertes Blindenschach" veröffentlicht. Es handelt sich um einen Detektivroman mit regionalem Bezug und ist der erste Teil einer Reihe.
    Inhaltlich darf man sich auf einen spannenenden Krimi, dessen Schwerpunkt vor allem auf der "Logik des Verbrechens" und dem intellektuellen Zweikampf zwischen Detektiv und Antagonist liegt, freuen.


    Klappentext:
    Mitten im tiefen Schwarzwald wird ein Familienvater erhängt an einem Baum aufgefunden. Der Fall gibt der örtlichen Polizei Rätsel auf. Als ein mysteriöser Fremder, der sich selbst nur 72 nennt, auftaucht, um den Fall zu lösen, nehmen die Ermittlungen einen etwas anderen Verlauf als gewöhnlich in dieser idyllischen Provinz...


    Das Buch gibts als E-Book bei Amazon unter folgendem Link:


    M-K-B



    Ich freue mich über Feedback und wünsche viel Spaß beim Lesen.


    Viele Grüße


    Nico Gerspacher

  • Hallo Nico,


    ich habe deine Leseprobe gelesen.
    Als Erstes möchte ich das Positive hervorheben: Ich finde es beachtlich, immerhin 90 Seiten einer Geschichte zu Papier zu bringen. Ich selber krebse schon seit Jahren mit meinen Kurzgeschichten herum und habe es noch nie geschafft, mehr als die erste Seite einer längeren Geschichte aufzuschreiben. Die Geschichte selbst klingt durchaus so, als könnte sie sich spannend entwickeln, auch die Handlung der Leseprobe könnte mich durchaus dazu animieren, weiterzulesen.
    Habe ich dein E-Book sofort auf meine Leseliste gesetzt? Nein.
    Es sind Kleinigkeiten, die mich davon abhalten, für dein E-Book Geld auszugeben. Aber diese Kleinigkeiten sind es, die bei der starken Konkurrenz auf dem E-Book-Markt entscheiden.
    Zunächst der Titel: Weder eine kryptische Buchstabenfolge, noch ein langer komplizierter Titel, den ich nach drei Sekunden wieder vergessen habe, eignen sich gut um Leser für deine Geschichte zu interessieren. Denke nochmal genau nach, wie du die Essenz deiner Geschichte in einen prägnanten Titel verpacken könntest.
    Das Cover wirkt in sich nicht stimmig. Einerseits der mystische Wald, der dem Anfang deiner Geschichte zu Folge durchaus passend ist, andererseits die kühl wirkende Schrift und der schwarze Streifen oben. Außerdem sieht das Cover insgesamt leer aus. Der Titel wirkt draufgeklatscht anstatt ins Bild integriert, ist in weißer Schrift viel zu unauffällig und der Untertitel zu klein.
    Zur Leseprobe: Das Gedicht im Prolog wirkt mühsam und hölzern gereimt. Schon die erste Strophe "Du sprichst mir aus dem Herzen / du bereitest mir Schmerzen / du denkst du könntest scherzen / du weißt nicht: Ich liebe Schmerzen" bereitet mir Schmerzen. Tut mir Leid, aber zum Dichten bist du beim besten Willen nicht geboren. Ich sehe hier drei Möglichkeiten: Entweder du suchst dir jemanden, der das kann. Oder du nimmst ein bereits vorhandenes Gedicht, dessen Stimmung und Inhalt sich auf deine Geschichte beziehen lässt (Dann musst du natürlich die Quelle angeben.). Oder du verzichtest auf die Gedichtform und schreibst einen Prolog in Prosa. Auch hierbei ist es möglich, geheimnisvoll zu bleiben und die gewünschte Stimmung zu vermitteln.
    Der Anfang des eigentlichen Textes beinhaltet einige sehr unnötige Nebensätze, die den Lesefluss stören, anstatt einen in die Geschichte hereinkommen zu lassen. "Es ist ein kalter Aprilmorgen, an dem die Sonne einfach nicht aufgehen will" reicht völlig aus. Der objektive Beobachter interessiert keinen Menschen. Und was soll um Himmels Willen der größte Ozean der Welt sein? "Die ersten Vögel ziehen ihre Bahnen am rot glühenden Himmel und schauen auf die teilweise noch im Nebel verborgenen Straßen herunter." Punkt. Krampfhafte Metaphern haben noch keinen Text verbessert. Und daran, dass ein Auto eine Straße entlangfährt, finde ich jetzt erstmal nichts atypisches. Sehe ich jeden Tag. Rasen, Driften, Lustvoll quietschende Reifen - schönes Vokabular für eine Verfolgungsjagd, aber sehr übertrieben, für einen Fahrer der es nur ein bisschen eilig hat. Die ganzen Anstrengungen bei dem Lied 'Poison' finde ich anstrengend. Den Satz kann man nur verbessern, wenn man ihn kürzt. "Wie dem auch sei" ist eine Floskel, die an dieser Stelle überhaupt nicht passend ist. "Stahlross" ist die nächste übertriebene Bezeichnung und die Gefühle von dem Auto interessieren mich herzlich wenig. "Schießt aus dem Nebel heraus" = Verfolgungsjagd. Man merkt, dass du krampfhaft probiert hast, einen spektakulären Einstieg zu konstruieren. Das muss hier aber gar nicht sein. Ein geheimnisvoller Prolog, danach steigert sich die Spannung allmählich. Es ist OK, wenn die wirkliche Spannung erst später in der Geschichte kommt (solange sie denn kommt). Im Grunde kommst du ja schnell zu Sache, nämlich zum Ermordeten. Das reicht völlig, um den Leser fürs erste zum Weiterlesen zu bringen. Übertrieben aufregende Formulierungen von Banalitäten stören nur und bringen keine Spannung.
    Im Folgenden wird der Text besser. Aber bitte sei etwas sparsamer mit Ausrufezeichen und vor allem mit dem hier: ?! Das ist Comic-Style und hat in einem Roman nichts zu suchen. Ein paar Wortwiederholungen, Kommafehler, aber da will ich nachsichtig sein. Das könnte man leicht korrigieren. Gestolpert bin ich über das Wort "mittelaltrig". Keine Ahnung, ob das so im Duden steht, aber ich würde eher "mittelalt" oder "mittleren Alters" sagen. Das andere lässt mich an "mittelalterlich" denken. Außerdem verwirren mich die Namen. Soll "Schmidtgal" ein Vorname sein? Wenn ich den nicht kenne, ist das wohl eher mein als dein Fehler, aber nachdem einer "Schmid" heißt, würde ich das ändern. Namensähnlichkeiten verwirren den Leser nur.
    Bitte denke über meine Kritik nach und sei nicht beleidigt. Ich meine nichts von dem, was ich geschrieben habe, böse. Ich möchte dir nur helfen, deine Geschichte zu verbessern. Sei froh, dass ich mir die Mühe gemacht habe, diesen langen Text zu schreiben - Das heißt nämlich, dass ich deine Geschichte nicht von vornherein für einen hoffnungslosen Fall halte. Wie gut sie wirklich ist, kann ich natürlich anhand der Lesprobe nicht beurteilen.
    Also Nico, nochmal überarbeiten, v.a. sprachlich und stilistisch und auf keinen Fall den Kopf in den Sand stecken!


    LG Jeanette

  • Es mag mich ja nix angehen, aber wenn jemand sich so viel Mühe macht, mir ein Feedback zu meinem Text zu geben, wie Jeanette es in deinem Fall getan hat, hätte ich mich zumindest dafür bedankt. Na ja, wahrscheinlich bin ich einfach altmodisch... :rolleyes

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Schön, dass ihr das auch so seht :rolleyes Ich würde mich vor Freude überschlagen, wenn jemand meine Texte so ausführlich kommentieren würde. Ich muss allerdings zugeben, dass ich das nur getan habe, weil ich absolut nicht motiviert war, meine Seminararbeit zu schreiben. Pseudo-Arbeit :grin