'Die geheimen Memoiren der Jane Austen' - Seiten 001 - 079

  • Ich habe den ersten Abschnitt zwar gelesen, aber meine Begeisterung hält sich in engen Grenzen.
    Hinsichtlich des Schreibstils bedauere ich, nicht das Original zu lesen. Der Schreibstil der Übersetzung finde ich zu modern geschrieben.
    In diesem Abschnitt werden wir mit vielen Namen aus Jane Austens Büchern konfrontiert. Leider passt die Reihenfolge nicht. Glaubwürdig wäre, wenn Jane Austen ihre Romance in dem Buch Stolz und Vorurteil "weitergesponnen" hätte. Fredrik Ashton aus Derbyshire entspricht in der Beschreibung sehr Mr. Darcy.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Weil das ganze „Nachwort“ heißt, habe ich damit begonnen. ;-) „Verstand und Gefühl“ habe ich bisher noch nicht gelesen, so daß ich vermutlich einige Anspielungen nicht verstehen werde.


    Dafür, daß ich derzeit eigentlich überhaupt keine Lust auf das Buch hatte, bin ich relativ gut in die Geschichte hineingekommen. Es liest sich flüssig und angenehm und ich komme recht gut voran.


    Jane Austens Mutter erinnert mich, so wie sie beschrieben wird, an manchen Stellen an Mrs. Bennett. Und ich habe dann Stimme und Aussehen von ihr aus der 1995er BBC Verfilmung im Kopf.


    S. 56 „Knöchelfrei“. Ich schätze, Jane Austen würde, würde sie die heutige Mode sehen, einen Herzinfarkt vor Schreck bekommen. Wobei ich mich immer frage, was die seinerzeit als Badeanzug an hatten, wenn sie zum Schwimmen ins Meer gingen.


    Die Beschreibung von Mr. Ashford erinnert doch sehr an Mr. Darcy aus „Stolz und Vorurteil“.


    Zitat

    Original von Lesebiene
    Glaubwürdig wäre, wenn Jane Austen ihre Romance in dem Buch Stolz und Vorurteil "weitergesponnen" hätte.


    Sehe ich auch so; zumal ich immer wieder das Gefühl habe, daß das Verhältnis von Cassandra zu Jane ähnlich dem von Jane zu Elizabeth im Roman ist.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich musste erstmal in das Buch reinkommen, kann aber nicht so richtig sagen, warum es mir so schwer fiel.


    Da kommen ja echt viele Namen in Jane Austens Umfeld vor, die man aus ihren Büchern alle kennt. Ich musste immer denken, ach das ist der und der und der. :-]


    Als der Vater stirbt und es um die Zahlungen der Brüder an die drei mittellosen Damen geht, kam mir die Szene aus "Verstand und Gefühl" in den Sinn. Als dort den Dashwoods die Zahlung von einer Unterstützung von ihrem Bruder auf Anraten seiner Ehefrau verweigert wird.


    Neugierig wurde ich dann auf die Badekarren. Da musste ich doch mal googlen wie ich mir das vorstellen soll.

  • Auch beim Abschnitt mit den Badekarren hat mich gestört, dass diese im Buch erklärt wurden.
    Das soll doch ein Tagebuch sein. Solche Erklärungen schreibt man doch nicht ins Tagebuch. Das war damals nichts Ungewöhnliches.


    SiCollier : Ja, heute wäre die gute Jane sehr schockiert am Strand. Heute sind nicht nur die Knoechel frei.

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  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Auch beim Abschnitt mit den Badekarren hat mich gestört, dass diese im Buch erklärt wurden.
    Das soll doch ein Tagebuch sein. Solche Erklärungen schreibt man doch nicht ins Tagebuch. Das war damals nichts Ungewöhnliches.


    Als Tagebuch empfinde ich das Buch auch nicht. Tagebuch stelle ich mir anders vor.

  • Ich finde das Buch bis jetzt leider überhaupt nicht gut :-(
    Was soll das sein? Ein Roman der angeblich auf den Tagebüchern von Jane Austen beruht? Auch ich konnte mir nach dem ersten Teil nicht verkneifen in das Nachwort ( bzw. die Fragen an die Autorin) rein zu lesen. Demnach gab es keine Tagebücher von dieser Zeit und alles ist erfunden.
    Wobei erfunden nicht das richtige Wort ist. Dieses Buch scheint mir eher aus den Büchern von Jane Austen zusammengebastelt zu sein. Da ist nichts und niemand neu.
    Das macht das ganze auch höchst unglaubwürdig. Natürlich ist das eine erfundene Geschichte aber ich möchte mir zumindest einreden können das es genau so gewesen ist. Leider ist das durch die vielen " kopierten" Szenen und Personen nicht möglich.
    Wenn man die Bücher von Jane Austen nich kennt ist das vielleicht was anders.

  • Ich habe erst zwei Kapitel gelesen, bin aber gut ins Buch reingekommen. Mag daran liegen, dass ich es bereits schon einmal gelesen hatte. Allerdings kann ich mich nicht nicht mehr so genau an den Inhalt des Buches erinnern, was wiederum von Vorteil für die LR ist. :lache
    Die momentan Situation in der sich die Schwestern Austen befinden scheint mir große Inspiration für die Geschichte der Schwestern Dashwood zu sein.
    Allerdings liest sich für mich das Buch bisher eher weniger wie ein Tagebuch...

  • Zitat

    Original von LauraJane
    Wobei erfunden nicht das richtige Wort ist. Dieses Buch scheint mir eher aus den Büchern von Jane Austen zusammengebastelt zu sein. Da ist nichts und niemand neu.
    Das macht das ganze auch höchst unglaubwürdig. Natürlich ist das eine erfundene Geschichte aber ich möchte mir zumindest einreden können das es genau so gewesen ist. Leider ist das durch die vielen " kopierten" Szenen und Personen nicht möglich.
    Wenn man die Bücher von Jane Austen nich kennt ist das vielleicht was anders.


    Wie ein Tagebuch kommt mir das in der Tat auch nicht vor, eher wie ein in der Ich-Form geschriebener Roman (was es ja auch ist). Ob das als „richtiges Tagebuch“ ein Verkaufserfolg geworden wäre, bin ich mir nicht sicher. Dafür liest es sich so recht angenehm.


    Da ich bisher noch nicht alle Jane Austen Bücher gelesen habe, und von zwei der gelesenen mir vieles entfallen ist, bin ich da etwas unbelasteter.


    Mir ist schon klar, daß die Autorin versucht, aus dem Überlieferten und den Werken von JA auf ihr Leben zu schließen bzw. eine "fiktive Biographie" zu erzählen. In sich scheint mir der Roman schon schlüssig zu sein. Man darf halt nicht den Fehler machen, das für einen Tatsachenbericht zu halten.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Man merkt den Bezug zu ihren Büchern schon im ersten Abschnitt deutlich.
    Gerade der Brief von Frederick, das geplatzte Picknick, da kommt "Emma" durch.
    Mir gefällts bisher.

  • Ich bin sehr gut ins Buch reingekommen und gestern konnte ich fast gar nicht mehr aufhören mit lesen. Ich war ja so gespannt, ob wir "ihn" auch wirklich im 3. Kapitel kennenlernen würden. Und tatsächlich... ;-) Ich glaube, ich war dann nicht weniger als Jane selber enttäuscht, dass das Picknick nicht stattgefunden hat. :-( Jedenfalls freue ich mich aufs Weiterlesen. :-]


    Ich denke, ich muss nicht mehr betonen, dass mir das Buch soweit schon Mal gut gefällt. ;-) Und da ich Jane Austens Bücher noch nicht gut kenne (ich entdecke dieses Genre erst jetzt für mich...), entgehen mir wahrscheinlich so manche Anspielungen. Gleichzeitig bin ich wohl daher nicht "unvoreingenommen" (mir fällt gerade kein besseres Wort ein :schaem) und kann die Lektüre unbelastet geniessen.


    Was den Tagebuch-Charakter betrifft, gehen meine Gedanken in SiColliers Richtung. Mir war bewusst, dass es sich um einen Roman handelt und die Autorin sich überlegt hat, woher Jane Austen ihre Ideen und Inspirationen her hatte. Ausserdem verbinde ich mit "Memoiren" nicht automatisch ein "Tagebuch". Ich dachte immer, dass Memoiren geschrieben sind, damit andere es lesen, wie z.B. eine Biografie. Daher gibt es vielleicht auch die eine oder andere Erklärung, die man in einem Tagebuch nicht finden würde. Ein Tagebuch hingegen schreibt man ja für sich selber. Oder gibt es diesen Unterschied gar nicht? :gruebel

  • 1797 wurde S&V bereits von einem Verlag abgelehnt, 1815 soll sie erst ihren Traummann kennenlernen. Denn auch der Name von Ashfords Besitz ähnelt Pemberly. :grin


    Der Begriff "Tagebuch" ergibt sich für mich aus dem Vorwort. Es wurden angeblich geheime Tagebücher gefunden. JA hat ja keine Autobiographie/Memoiren geschrieben.

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    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    1797 wurde S&V bereits von einem Verlag abgelehnt, 1815 soll sie erst ihren Traummann kennenlernen. Denn auch der Name von Ashfords Besitz ähnelt Pemberly. :grin


    Das ist in der Tat ein "schwieriger" Zeitablauf... :grin Vielen Dank für die Aufklärung! :kiss


    Zitat

    Original von Lesebiene
    Der Begriff "Tagebuch" ergibt sich für mich aus dem Vorwort. Es wurden angeblich geheime Tagebücher gefunden. JA hat ja keine Autobiographie/Memoiren geschrieben.


    Hm, das hatte ich auch gelesen (ehrlich gesagt überflogen - ich hab's nicht so mit Vorworten :schaem) aber dennoch nicht angenommen, dass das Buch das Tagebuch widerspiegeln sollte. Ich habe mich wohl mehr vom Titel leiten lassen. ;-)

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    1797 wurde S&V bereits von einem Verlag abgelehnt, 1815 soll sie erst ihren Traummann kennenlernen. Denn auch der Name von Ashfords Besitz ähnelt Pemberly. :grin


    Aber diesen Ashford hat sie doch früher kennengelernt. Henry und sie waren um 1808 oder 1809 im Lyme. Und laut Wiki hat sie ab ca. 1810 "Stolz und Vorurteil" nochmal überarbeitet. Vielleicht durch die Inspiration des jungen Mannes. :gruebel

  • Zitat

    Original von Ayasha
    Hm, das hatte ich auch gelesen (ehrlich gesagt überflogen - ich hab's nicht so mit Vorworten :schaem) (...)


    Das "Problem" an diesem Vorwort ist, daß es keines ist, sondern bereits zum Roman gehört. Ein gleiches gilt für die Anmerkungen: ich bin mir oft nicht sicher, ob die real oder Teil des Romans sind.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Das "Problem" an diesem Vorwort ist, daß es keines ist, sondern bereits zum Roman gehört. Ein gleiches gilt für die Anmerkungen: ich bin mir oft nicht sicher, ob die real oder Teil des Romans sind.


    Genau das hat mich auch verwirrt. Ich glaube auch, Vorwort und Anmerkungen gehören schon zum Roman um den Anschein zu erwecken es würde sich um Originalaufzeichnungen von J.A. handeln.

  • Zitat

    Original von bienchen69


    Aber diesen Ashford hat sie doch früher kennengelernt. Henry und sie waren um 1808 oder 1809 im Lyme. Und laut Wiki hat sie ab ca. 1810 "Stolz und Vorurteil" nochmal überarbeitet. Vielleicht durch die Inspiration des jungen Mannes. :gruebel


    Schreibfehler. :bonk


    Das Schreiben von Ashford, dass er nicht kommen konnte, datiert vom 5.7.1807.
    Auch wenn das Buch später überarbeitet wurde, hat sie es sicherlich nicht gänzlich neu geschrieben. Der Grundgedanke war über 10 Jahre vorher schon da.

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    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Das "Problem" an diesem Vorwort ist, daß es keines ist, sondern bereits zum Roman gehört. Ein gleiches gilt für die Anmerkungen: ich bin mir oft nicht sicher, ob die real oder Teil des Romans sind.


    Oh, so habe ich das noch gar nicht gesehen. :wow Vielleicht sollte ich das Vorwort dann doch Mal genauer lesen. ;-)




    Edit hat das Zitat, das ich aus versehen "zerschnitten" hatte, wieder geflickt.

    Lesen ist ein grosses Wunder

    Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Ayasha ()