Pearl Nolan und der tote Fischer - Julie Wassmer

  • Habe mir das Buch als Kindle Edition gegönnt, ging locker zu lesen und hat es geschafft durch seinen malerischen Stil einem die Küstenlandschaft nahezu bis ins Detail zu näher zu bringen; ich hatte fast das Gefühl, direkt dabei zu sein, so als sähe man einen Film.
    Als Krimi selbst würde ich dieses Buch jedoch nicht bezeichnen, auch wenn immer wieder der Eindruck in mir erweckt wurde, es gäbe zahlreiche Parallelen zu Miss Marple – aber eben in einer weit jüngeren Ausführung. Mr. Cross war – auch wenn er später erst auf dem Bildschirm erschienen ist – als Mr. Stringer zu sehen, der Informationenbesorger; und auch der Inspektor hatte die ähnlichen Züge wie jeniger welcher in den bekannten Christie-Büchern (natürlich ohne die amouröse Gesinnung).
    Ich fand die Ausgabe überaus kurzweilig – und nachdem des Öfteren eben diese Austern angesprochen worden waren, habe ich mir gestern im Restaurant eine Portion bestellt: und wer weiß, vielleicht liegt es daran, dass man sie wirklich nur in Monaten mit einem R genießen sollte, meins war es jedenfalls nicht…aber ich bin um eine Erfahrung reicher, Dank dieses Buches! :-)

  • Das Cover hat mir zunächst schon mal sehr gut gefallen: die Strand-Häuschen im Hinter- und der Seestern im Vordergrund in den herrlich warmen Sommerfarben Gelb, Rot, Orange und Lila – auch dass der Einband an bestimmten Stellen glatt/ glänzend ist, finde ich eine schöne Variante der Gestaltung – dass der Seestern leicht blutet (obwohl das in der Handlung nicht wirklich vorkommt), war ein nettes Indiz, was auf Krimi dezent hindeutet.
    Das Buch selbst ist wunderbar zu lesen gewesen – hatte es auch in drei Tagen durch -, wenn auch ich mir etwas komplett anderes erwartet hatte: denn ein Krimi im herkömmlichen Sinne ist es (zumindest für mich) nicht! Pearl ist eine tolle Frau, man bekommt viel Einblick in ihre Familie und ihr Leben, und man wäre selbst begeistert, diese taffe Frau als eigene Freundin bezeichnen zu dürfen – aber dies hat jetzt nicht wirklich was mit einem Krimi zu tun, wenn auch die beiden Leichen, welche Pearl auffindet, den Ausschlag geben, dass sie auf den Inspektor trifft und sich daraus aus anfänglichen Argwohn gaaaanz sachte eine Annäherung ankündigt. Für mich war der kriminalistische Aspekt eher zweitrangig geboten – primär wurde das Leben in einem kleinen Küstenstädtchen und die Lebensumstände der Bewohner umschrieben, auch eben die kulinarische Seite (es hätte mich auch nicht gewundert, wenn am Ende das Rezept für das Fischgericht von Tizzy abgedruckt worden wäre).
    Alles in allem jedoch ein schönes Buch, welches ich gern gelesen habe…und wenn man sich damit abgefunden hat, dass es eher ein Roman ist, eine richtig tolle Sache.

  • Im schöne Küstenort Whitstable vor dem jährlichen Austernfest (Oyster Festival) ereignen sich kurz hintereinander zwei Todesfälle. Pearl Nolan betreibt in dem Ort ein Fischrestaurant mit hauptsächlich den beliebten Austern in allen Formen. Am nächsten Tag findet Pearl Vinnie, ihren Lieferanten, Austernfischer und guter Freund, tot an der Ankerschnur hängend im Wasser. Für die Ermittlungen kommt extra ein Kommissar aus London angereist um diesen Fall zu erarbeiten. Pearl hätte fast eine Polizeikarriere vor Jahren eingeschlagen, jedoch die Schwangerschaft ihres Sohnes Charlie kam dazwischen. Nun möchte sie in Whitstable zusätzlich zum Restaurant, eine Detektei eröffnen. So kann Pearl es auch nicht lassen im Todesfall Vinnie zu recherchieren, ganz zum Ärger von Kommissar Mc Guire. Und dann findet Pearl den zweiten Toten, war es ebenfalls ein Unfall wie man bei Vinnie vermutet? Pearl ist sich da nicht sicher, zu dem präsentiert auch noch Charlie seine Freundin Tizzy und bei Pearl erwacht die mütterliche Eifersucht.


    Meine Meinung:
    Leider plätschert dieser Krimi sehr seicht und lässig dahin und die Spannung bleibt etwas auf der Strecke. Man erfährt sehr viel von Pearl, ihrer Familie dem Privatleben und auch von Whitstable, aber als Krimi war mir das definitiv zu wenig. Zwar hat die Autorin einen flüssigen und guten Schreibstil, aber das hat mir als Krimileser nicht ausgereicht. Zwar hatte ich immer gehofft das es mit der Zeit an Spannung zu nimmt, jedoch war es bis zum Ende nicht der Fall. Ich kann nur hoffen das für die nächsten Folgen von Pearl Nolan die Autorin noch zulegt, das Potenzial wäre da. Das Cover war ganz ok, aber auch nicht unbedingt spektakulär. Für England Liebhaber und Krimileser, die mehr die leichte Art lieben mag es das richtige sein. Von daher von mir nur 3 von 5 Sterne.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."