"The Ferryman Institute" - Colin Gigl

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    Zum Buch und meine Meinung


    Charlie Dawson ist ein Angestellter des Ferryman Institutes. Seine Aufgabe als Fährmann ist es, Verstorbene nach ihrem Tod davon zu überzeugen, die Tür zum Jenseits zu durchschreiten und ihr Leben nach dem Tod zu betreten, damit diese nicht zu Geistern werden. Und in seinen zweihundertfünfzig Jahren beim Ferryman Institute hat er noch nie versagt, eine Seele ins Jenseits überzuleiten. Aber Charlie hat genug, er ist ausgebrannt. Er hat bereits über sechstausend Anträge auf Versetzung geschrieben, die alle abgelehnt wurden. Denn das Ferryman Institute kann es sich nicht leisten, auf Charlie zu verzichten, der Tod hat bereits begonnen, das Seelengeschäft an andere Institute outzusourcen.


    Doch eines Tages bekommt Charlie einen neuen Auftrag von ganz oben, direkt vom geheimnisvollen Präsidenten des Ferryman Instituts, den noch nie jemand gesehen hat. Er soll eine junge Frau namens Alice Spiegel aufsuchen, die dabei ist, sich das Leben zu nehmen. Und diesmal gibt man ihm eine Wahl: "Sei ein Fährmann, oder rette das Mädchen." Er entscheidet sich, sie zu retten. Leider verstößt er damit gegen mehrere Institutsregeln und wird deshalb von Inspector Javrouche, dem internen Verbindungsoffizier verfolgt, der noch eine Rechnung mit Charlie offen hat und ihn gerne im Fegefeuer sehen würde. Und auch Alice' Leben ist bedroht, da kein lebender Mensch von der Existenz des Ferryman Institutes wissen darf.


    Charlie und Alice fliehen gemeinsam und im Verlauf des Buches erfährt man häppchenweise, was es mit dem Ferryman Institute auf sich hat, wer seine Gründer waren, wer der geheimnisvolle Präsident ist, ob es den Rat der Fährmänner wirklich gibt, oder dies nur ein Mythos ist, den man neuen Kollegen erzählt.


    Das Buch ist eher humorvoll-sarkastisch geschrieben und der Autor wird mit Jasper Fforde und Christopher Moore vergleichen. Gleichzeitig ist es an einigen Stellen aber auch ganz schön sentimental. Vor allem ist es weniger ein Buch über das Sterben, sondern eher ein Plädoyer für das Leben vor dem Tod. Ich fand, das erste Drittel zog sich ein bisschen, insgesamt mochte ich aber die literarischen Anspielungen, die von griechischer Mythologie, über Dante, Tolkien bis zu Harry Potter gehen. Die Kapitel werden aus der Sicht unterschiedlicher Figuren erzählt, meist aber aus Charlies Sicht.


    Bei dem Buch handelt es sich um einen Einzelband und am Ende ist die Geschichte auch erzählt.


    Ich gebe 8 von 10 Eulenpunkten.


    Über den Autor


    Colin Gigl hat am Trinity College Creative writing und Informatik studiert. Er arbeitet in einem Start-up in New York und lebt mit seiner Frau in New Jersey.


    [edit: fehlenden Halbsatz ergänzt]
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