'Waverley' - Kapitel 01 - 11

  • Meine ebook Ausgabe beginnt mit einer Einleitung über die Entstehung des Romans.
    Es ist der erste Roman von Sir Walter Scott, der vorher als Lyriker durch seine Balladen bekannt wurde. Er selbst fand Waverley nicht sehr gelungen.
    " Ich muss offen bekennen, dass die Art der Ausführung kaum den Erfolg verdient, dessen sich der Roman bei der Veröffentlichung erfreute, denn die einzelnen Momente der Erzählung wurden mit so wenig Sorgfalt aneinander gereiht, dass ich mich nicht rühmen kann, auch nur irgend einen deutlichen Plan des Werkes entworfen zu haben..."
    Aus Angst vor Misserfolg erschien der Roman zunächst anonym. Scott hat sogar Jahre nach der Veröffentlichung noch abgestritten der Autor zu sein.


    Na da bin ich jetzt aber gespannt auf die Geschichte. :wave

  • Ich habe schon vorgestern begonnen, da es nicht lohnte, etwas anderes anzufangen und ich die Zeit nutzen wollte. Und „natürlich“ habe ich zuerst ... das Nachwort gelesen. :grin Jetzt bin ich doppelt froh, daß ich den Gedanken, auf Englisch lesen zu wollen, ziemlich schnell aufgegeben habe. Bisher war „Lorna Doone von R. D. Blackmore das sprachlich anspruchsvollste Buch, das ich auf Englisch gelesen habe. Ich schätze, der „Waverly“ legt da noch einiges an Anspruch oben drauf.


    Interessant fand ich die Angabe über das seinerzeit (um 1800) übliche Einkommen, ich zitiere von Seite 554: „Um 1800 lag das Jahreseinkommen von weniger als 15 Prozent der englischen Haushalte über 50 Pfund; von diesen lag wiederum nur ein Viertel über 200 Pfund.“ In der Hinsicht war also selbst Mr. Bingley steinreich - ganz zu schweigen von Mr. Darcy!


    Ich habe übrigens die DTV-Ausgabe von 1982, übersetzt von Gisela Reichel, Nachwort, Anmerkungen, Zeittafel und Literaturhinweise von Kurt Gamerschlag.


    Die Übersetzung macht einen sehr guten Eindruck.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Ich habe schon vorgestern begonnen, da es nicht lohnte, etwas anderes anzufangen und ich die Zeit nutzen wollte.



    Ich gestehe ich habe aus dem selben Grund auch schon gestern angefangen. :nono


    Ich lese die Übersetzung von Benno Tschischwitz, Berlin 1876. An die englische Originalversion würde ich mich auch nicht herantrauen.

  • Ich habe meinen Tolimo gerade angefangen.
    Meine Ausgabe fängt mit einem Vorwort des Herausgebers von 1829 an.
    Ein genereles Vorwort beginnt mit Richard II, 4 Akt. und der Autor erzählt wie er zum Schreiben kam.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lesebiene ()

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Interessant fand ich die Angabe über das seinerzeit (um 1800) übliche Einkommen, ich zitiere von Seite 554: „Um 1800 lag das Jahreseinkommen von weniger als 15 Prozent der englischen Haushalte über 50 Pfund; von diesen lag wiederum nur ein Viertel über 200 Pfund.“ In der Hinsicht war also selbst Mr. Bingley steinreich - ganz zu schweigen von Mr. Darcy!


    :wow Allerdings!


    Ich werde die Übersetzung von Berno Tschischwitz lesen und bin gespannt auf das Buch.
    Leider kann ich erst heute Abend beginnen - davor werden erst Eheringe ausgesucht!

  • Zitat

    Original von nofret78
    Leider kann ich erst heute Abend beginnen - davor werden erst Eheringe ausgesucht!


    Alles Gute dazu! Bei mir ist dieses Heraussuchen etwa siebenundzwanzig Jahre her! :yikes

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Hier nun meine Gedanken zum ersten Teil:



    Sprache:
    Der Roman besteht aus relativ kurzen Kapiteln mit ziemlich gut umschreibenden Überschriften.
    Für mich ist diese Sprache Kunst. Man merkt dass Scott eigentlich Lyriker war. Die Sprache ist nicht leicht verständlich aber sehr schön, mit vielen Schnörkeln und sprachlichen Bildern. Ich kann mir die Figuren, die Landschaft, die Häuser und alles drum herum gut vorstellen.


    Figuren:
    Der Held ist Edward Waverley, ein stiller, verwöhnter Träumer, der lieber liest als sich in Gesellschaft zu bewegen. Auffällig ist wie viele Sprachen er spricht, englisch, italienisch, spanisch, französisch. Er darf lAlles ernen was ihn interessiert. Leider verliert er recht schnell das Interesse an den Dingen und lernt deshalb nur oberflächlich.
    Edward lebt teilweise bei seinem Vater Richard Waverley und teilweise bei seinem Onkel Sir Everard Waverley. Richard und Sir Everald waren lange zerstritten und haben unterschiedliche politische Ansichten. Der eine ist Whigs und Jakobiner, der andere Tory und Hannoveraner. Was das genau bedeutet habe ich bis jetzt nicht verstanden, es scheint aber ein großes Problem zu sein.



    Handlung:
    Bis jetzt ist noch nicht viel passiert. Die Figuren werden vorgestellt, der Held zur Armee nach Schottland geschickt. In seinem ersten Urlaub besucht er einen alten Freund seines Onkels.

  • SiCollier, danke. :-)


    Ich habe erst das Vorwort und das erste Kapitel gelesen. Bisher habe ich inhaltlich noch nicht viele erfahren. Die Sprache finde ich einerseits schön, andererseits doch recht anstrengend zu lesen, da sie nicht der "modernen" entspricht. Aber, das würde zu einem Buch aus dieser Zeit auch gar nicht passen.


    Ich glaube, daher werde ich etwas länger für das Buch benötigen, zumal ich beruflich recht eingespannt bin...

  • Mein Buch hat 4? Vorworte. Kapitel 1 wird dann als Einleitung überschrieben.


    Kapitel 2 beschreibt den Vater und den Onkel von Waverly, wie die beiden getrennte Wege gehen.
    Schade, dass ich als einzige das komplette Buch habe.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lesebiene ()

  • Den ersten Abschnitt habe ich nur durch. Eigentlich ist so eine weitschweifige Erzählweise genau die meine. Aber dennoch ist es in gewisser Weise mühsam zu lesen. Die Seiten sind ziemlich voll, die Schrift relativ klein - ich lese und lese und habe das Gefühl, nicht weiterzukommen. Zudem ist der Text kaum durch Absätze gegliedert; manchmal eine ganze Seite und mehr eine einzige „Textwüste“; das erleichtert das Lesen nicht gerade. Zudem, es sei nun zugegeben, bin ich derzeit eigentlich für das Buch überhaupt nicht aufgelegt. Da wir nur zu fünft sind, wollte ich mich aber nicht abmelden und versuche es; inwieweit ich allerdings bis zum Ende durchhalte, weiß ich noch nicht. Da allerdings schon mehr gemeint haben, sie brauchen länger für das Buch, werde ich vielleicht (wie ich das in anderen Fällen auch schon gemacht habe) möglicherweise ein kürzeres Buch, was meinen derzeitigen Wünschen näher kommt, zwischen schieben, um das hier doch beenden zu können.


    Zum Inhalt selbst fällt mir momentan nicht viel ein. Es wird sehr langsam und weitschweifig erzählt; wie gesagt, das liegt mir eigentlich. Desgleichen die altertümliche Sprache. Gerne mag ich auch, wenn sich der Erzähler immer wieder an den „geneigten Leser“ direkt wendet, oder so Bemerkungen wie: „Und nun bitten wir, diese Schilderung ungestörten Friedens beenden zu dürfen.“ (S. 61, Ende Kapitel 8) oder: „Aber Rose Bradwardine verdient es, von ihrem unwürdigen Geschichtsschreiber besser behandelt zu werden, als daß er sie am Ende eines Kapitels einführt.“ (S. 67, Ende Kapitel 9)


    Die immer komplizierter auszusprechenden Namen und Ortsbezeichnungen überlese ich übrigens recht oft. Da fällt mir dann eine Szene aus „Loriot“ ein, in der Evelyn Hamann einen Nachrichtenbericht vorträgt, in dem unendlich viele „th“ vorkommen und sie sich zusehends öfter verhaspelt. So ähnlich geht es mir hier auch. :grin


    Übrigens fand ich bei all der ausladenden Erzählweise die Reise nach Schottland dann doch etwas stiefmütterlich behandelt. Ein Satz, und er war dort. Aber was solls. Bei dem Tempo hätte er sonst ein paar hundert Seiten für diese vielen Meilen gebraucht, das wäre dann auch nicht so praktisch gewesen. :chen



    Zitat

    Original von Lesebiene
    Kapitel 2 beschreibt den Vater und den Onkel von Waverly, wie die beiden getrennte Wege gehen.
    Schade, dass ich als einzige das komplette Buch habe.


    :gruebel Hm, die Kapitel bei mir lauten:
    1. Einleitung
    2. Das Geschlecht Waverly - Ein Rückblick
    3. Edwards Erziehung
    4. Träumereien
    5. Wahl des Berufes
    usf.


    Da wird schon das Verhältnis von Vater und Onkel beschrieben, oder was meinst Du?


    In meinem Buch steht im Impressum auch „Vollständige Ausgabe“; ich gehe also davon aus, daß meine Ausgabe ungekürzt ist.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • :gruebel Hm, die Kapitel bei mir lauten:
    Einleitung
    1. Schloß Waverley ein Rückblick
    2. Erziehung
    3. Luftschlösser
    4. Wahl des Standes
    5. Abschied von Waverley


    Wenn ich das richtig sehe, stimmen die Kapitel mit denen von SiCollier überein, nur das meine Einleitung nicht als Kapitel gezählt wird. Somit müsste ich wohl ein Kapitel pro Teil weniger lesen um mit euch gleich zu sein.


    Ich habe mich entschlossen parallel noch ein anderes Buch zu lesen um hier nicht so schnell vorzupreschen. Mir gefällt die Sprache richtig gut. Ich finde das ist genau das richtige für lange Novemberabende. Ich kann mir gut vorstellen wie J. Austen mit diesem Buch vor dem Kamin saß.


    Man merkt das Scott Lyriker war bevor er mit dem Romaneschreiben angefangen hat. Die Gedichte sind wirklich sehr schön.

  • Schade Zwergin, aber ich verstehs ein bisschen. Die Sprache macht mir ein gutes Vorankommen nicht leicht.


    Meine Ausgabe stimmt mit der von Dir, LauraJane, überein.



  • Das Verhältnis von Onkel und Vater beginnt in der Einleitung und geht über das Geschlecht Waverly hinweg. Kapitel 2 endet in etwa damit, dass Onkel und Vater wieder zusammenkommen durch Edward. Als Edward 4 Jahre alt ist kommt er bei einem Spaziergang mit seinem Kindermädchen an einer Kutsche mit dem Waverly Bild an der Seite und kommt so mit seinem Onkel zusammen.


    Mein Buch beginnt mit einem Vorwort des Verlegers und und 4 Vorworte des Autors. Dann erst beginnt Kapitel 1 mit der Einleitung.


    Ich habe in meinem Buch zu Beginn auch sehr viel über den Autor erfahren, wie er überhaupt zu Büchern kam und auch dass Waverly eigentlich eine Serie aus 4 Büchern mit verschiedenen Standorten ist.



    SiCollier scheint eine genauere Übersetzung zu haben. Diese langsame und weitschweifige Erzählweise lähmt das Lesetempo. Die Sprache geht, ist nicht ganz Altenglisch mit dem th am Ende vieler Wörter. :lache

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lesebiene ()

  • Ich fange jetzt Kapitel 3 an,


    Überschrift education = Bildung.
    Hier erfahren wir über Edwards Schulbildung. Seine Mutter stirbt in seinem 7. Lebensjahr. Richard hält sich danach noch mehr in London auf als bisher. Beim Onkel bekommt er einen Lehrerm der alt ist und seine Bildung nicht so verfolgt wie es sein sollte. Edward liest sich durch Onkels Bibliothek. Er interessiert sich auch für französische und italienische Literatur.


    Kapitel 4- castle building (Schloss bauen)

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Lesebiene ()

  • Hier die Anfänge meiner Kapitel (jeweils der erste Satz):


    1 Einleitung
    Der Titel für dieses Werk ist nicht ohne die ernste, reifliche Überlegung gewählt worden, die ein wichtiges Vorhaben von dem Klugen fordert.


    2 Das Geschlecht Waverly
    Es ist also sechzig Jahre her, daß Edward Waverly, der Held der folgenden Seiten, von seiner Familie Abschied nahm, um in das Dragonerregiment einzutreten, bei dem er vor kurzem eine Offiziersstelle erhalten hatte.


    3 Edwards Erziehung
    Die Erziehung unseres Helden Edward Waverly verlief ein wenig planlos.


    4 Träumereien
    Ich habe bereits angedeutet, daß der überfeinerte, verwöhnte, wählerische Geschmack unseren Helden nicht nur um die Fähigkeit zu ernstem, angestrengtem Studium brachte, sondern ihm obendrein bis zu einem gewissen Grade alles verleidete, worin er bisher geschwelgt hatte.


    5
    Wahl des Berufes
    Nachdem ich so eingehend geschildert habe, womit sich Waverly beschäftigte und wie sich sein Geist dadurch unvermeidlich einseitig entwickelte, mag der Leser vielleicht in der folgenden Geschichte eine Nachahmung des Ritterromans von Cervantes erwarten.



    @ Zwergin
    Schade. Die Sprache ist für mich nicht das Problem, sondern die Jahreszeit. Das ist für mich ein Buch für August/September, nicht für den November. Ich werde auf jeden Fall noch eine Weile weiterlesen, ehe ich entscheide, ob ich abbreche oder nicht. Denn eigentlich möchte ich es schon lesen...

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich schätze auch, dass ich sehr lange Lesen werde an diesem Buch. :yikes


    Also die Bücher die Edward während der Schulzeit las, werde ich garantiert nicht lesen.
    D.h. der Decamaron, der schon seit Jahren hier subbt, wird irgendwann gelesen. :grin

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lesebiene ()