Brandstifter - Martin Krist

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Sie haben deinen Ehemann brutal ermordet - jetzt bedrohen sie deine Kinder!
    Wie weit wird die junge Witwe Valentina gehen, um ihre Familie zu beschützen?


    Problemlöser David Gross soll den Feuertod einer jungen Frau aufklären und gerät dabei selbst in lebensgefährliche Ermittlungen. Doch die Sorge um seine eigene Familie lenkt ihn bald mehr ab, als ihm lieb ist ..


    über den Autor (gem. Amazon)
    Martin Krist ist das Pseudonym eines erfolgreichen Schriftstellers aus Berlin. Geboren 1971, arbeitete er als leitender Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften. Seit 1997 ist er als Schriftsteller tätig und veröffentlichte in unterschiedlichen Genres Bücher. Nach einer Biografie über eine Rotlichtgröße aus dem Ruhrgebiet, über Tattoo-Theo, über die Punk-Diva Nina Hagen, den Rap-Rüpel Sido und die Grunge-Ikone Kurt Cobain sowie zahlreichen anderen Buchprojekten, konzentrierte er sich ab 2005 auf Krimis und Thriller.


    meine Meinung
    Eine ausgebrannte Wohnung, eine Mutter und ihre 2 Kinder sind den Flammen zum Opfer gefallen. Der Tatverdächtige: der eigene Ehemann und Vater, der mit schweren Verletzungen im Koma liegt. Privatdetektiv David Gross bekommt den Auftrag, den wahren Verursacher des Feuers zu finden, denn sein Auftraggeber glaubt nicht an die Schuld des jungen Vaters. Je mehr David ermittelt, desto klarer wird, dass er es gar nicht herausfinden soll...


    "Brandstifter" ist der 3. Fall für David Gross und konnte mich restlos überzeugen. Martin Krist zog mich mit seinem Thriller in den Bann und ließ mich Schlaf, Hunger und Durst vergessen.


    Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man nicht nur David Gross und seinen Ermittlungen, sondern lernt auch den chronisch pleiten Familienvater Luka kennen, der sich mit illegalen Nebenverdiensten versucht über Wasser zu halten. Zudem lernt man noch Valentina kennen. Die vermögende Mutter zweier Kinder wurde aus ihrem alltäglichen Leben gerissen, muss sich der brutalen Realität stellen und erfährt dabei Dinge über ihren geliebten Ehemann, die sie so nie wissen wollte. Diese Mischung hat es mir von Beginn an angetan. Obwohl der Autor eine Menge Figuren einführt, fühlte ich mich zu keinem Zeitpunkt allein gelassen oder verwirrt. Auch ohne Personenregister kommt man super klar.


    Martin Krist fordert von seinen Leser jedoch etwas, was traurigerweise immer seltener wird: die volle Aufmerksamkeit. Ich selbst habe beim Lesen gemerkt, dass mir Details entgangen sind, weil ich einfach zu unkonzentriert bei der Sache war. Das rächt sich. David Gross ermittelt eben nicht nebenher, sondern mit voller Konzentration. Und das sollte der Leser auch!


    Die Charaktere, allen voran David Gross, haben eine wunderbare Tiefe, sind realitätsnah und menschlich. Der Autor erschafft keinen Überermittler, keine klischeebehaftete trauernde Witwe, keinen grantigen Polizisten, sondern zeigt seine Figuren so, wie man ihnen auch auf der Straße begegnen kann. Gerade David habe ich direkt ins Herz geschlossen. Auch wenn er schweigsam ist und mürrisch wirkt, zeugen seine Arbeit und auch seine Gedankengänge von einer Herzensgüte und Sinn für Menschlichkeit, die man ihm so nie zutrauen würde. Auch die anderen Charaktere, seien sie nun Haupt- oder eher Randfiguren, lösten Emotionen bei mir aus. Manch einem wollte ich direkt an die Kehle springen, andere einfach nur in den Arm nehmen. Genial.


    Die Story an sich ist von Beginn an spannend und fesselnd. Mit jeder Seite tauchte ich tiefer in die Welt von David Gross ein, ermittelte mit ihm, bangte mit Valentina oder versuchte mit Luka meine kleine Familie zu ernähren. Martin Krist zeigt wieder mal sein gesamtes Können, denn die einzelnen Erzählstränge finden auf unterschiedlichen Ebenen statt und fordern den Leser zum Mitdenken auf. Eine erfrischende Herausforderung im Einheitswald der Thriller von heute!


    Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist direkt, detailreich, wo es nötig ist und vor allem fesselnd. Ich konnte kaum die Finger von dem Buch lassen.


    Fazit: der Meister der verschiedenen Ebenen ist zurück und zeigt, was er kann. Eine klare Leseempfehlung.

  • Zum Inhalt:


    "Sie haben deinen Ehemann brutal ermordet - jetzt bedrohen sie deine Kinder!
    Wie weit wird die junge Witwe Valentina gehen, um ihre Familie zu beschützen?


    Problemlöser David Gross soll den Feuertod einer jungen Frau aufklären und gerät dabei selbst in lebensgefährliche Ermittlungen. Doch die Sorge um seine eigene Familie lenkt ihn bald mehr ab, als ihm lieb ist .." (Quelle: Amazon)


    Meine Meinung:


    Mit "Brandstifter" hat uns Martin Krist wieder einen spannenden Thriller vorlegt, mit anfangs losen Handlungssträngen, die er aber wie gewohnt gekonnt zusammenführt.


    Anfangs weiß der Leser nicht so recht, wohin die einzelnen Handlungsstränge hinführen, aber nach und nach offenbaren sich die Zusammenhänge. Auch spielen die einzelnen Stränge in verschiedenen Zeiten, damit hatte ich zwar anfangs meine Probleme, aber nach kurzer Einlesezeit konnte ich die verschiedenen Zeiten für mich sortieren und wusste.


    David Gross kannte ich ja schon aus dem Vorgängerroman "Drecksspiel" und auch aus seinem Auftritt in einem Kalkbrenner-Roman. Auch die eine oder andere Figur kannte ich schon aus "Dreckspiel", wie beispielsweise Caro oder den Reporter Sackowitz, an den sich sicher auch Fans der Kalkbrenner-Büchern erinnern werden.


    Ich fand den Stil wieder flüssig, man kommt recht schnell in die Handlung rein und auch die Figuren sind wieder gut getroffen, mit ihren Problemen und Sorgen.


    Zwar wurden alle Fäden am Ende ordentlich zusammengefädelt, aber es zeichnete sich schon einige Kapitel vorher ab, dass nicht alle Fragen geklärt werden, der Mordfall ansich schon, in dem des in "Brandstifter" geht, aber Martin Krist hat sich die eine oder andere Hintertür für eine Fortsetzung offengehalten, auch was das Verschwinden der einen oder anderen Person angeht, oder wie es mit manch einer Figur weitergeht.


    Den einen oder anderen Leser mag sich vielleicht daran stören, aber durch den Hinweis des Autors, dass es bald weitergehen wird, kann ich mit den hier offenen Fragen leben und wirkt dadurch nicht negativ aus, ich persönlich finde es alles in allem gut umgesetzt.


    Für "Brandstifter" gibt es von mir wieder die volle Punktzahl.