Das Einstein Enigma - J.R. Dos Santos

  • Titel: Das Einstein Enigma
    Autor: J.R. Dos Santos
    Erscheinungdatum: 23.03.17
    Seitenanzahl: 608


    Existiert der freie Wille? Besitzen wir eine Seele? Werden Maschinen einmal selbst denken können? Wie ist das Universum entstanden? Und… gibt es einen Gott?


    Diese Fragen und deren wissenschaftlichen Antworten begegnet Tomás Noronha, ein portugiesischer Kryptanalyst, als er in einem geheimen Auftrag ein Dokument decodieren soll, das von Einstein höchstpersönlich verfasst und verschlüsselt wurde. Und wie der Klappentext verrät – es scheint der wissenschaftliche Beweis für die Existenz Gottes zu sein. Dabei wird Tomás von verschiedenen Institutionen unter Druck gesetzt und zu alledem hat auch sein Vater ein Problem, das er nicht lösen kann.


    Zugegeben, das Buch ist sehr dick mit über 600 Seiten, aber für Menschen, die ein Grundinteresse an Mathematik, Physik, Chemie oder zumindest der Wissenschaft über das Universum haben, lohnt sich das Lesen absolut.


    Der Autor schafft es, wissenschaftliche Theorien wie die Relativitätstheorie, die Heisenbergsche Unschärferelation, Schrödingers Katze und viele andere, in einem spannenden Roman einzubinden und diese ziemlich verständlich – ohne mathematische, komplizierte Formeln - zu erläutern. Der Hinweis am Anfang des Buches sagt, dass auch alle weiteren Theorien, die in dem Buch vorkommen, tatsächlich auch von Wissenschaftlern so anerkannt werden. Der Kryptanalyst ist ein hervorragender Hauptcharakter, denn er besitzt ein wenig wissenschaftliches Grundwissen, stellt aber genau die Fragen, die man als Leser auch zuerst stellen würde, wenn eingeschworene Wissenschaftler im Buch anfangen, Theorien zu erläutern. Doch anhand von vielen Beispielen wird es dann Tomás und dem Leser erklärt.


    Aber es geht nicht nur um Wissenschaft, sondern – und das ist das Spannende – darüber, wie einzelne Religionen sich die Welt erklären und inwieweit das tatsächlich den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht.


    Verpackt in die aufregende Entschlüsselung des Dokuments und eine Jagd durch verschiedene Länder, schafft es der Autor, den intelligenten Leser aufmerksam bleiben zu lassen und so fügen sich langsam alle wissenschaftlichen Theorien zu einem großen Ganzen zusammen.


    Wer sich überhaupt nicht für Wissenschaft interessiert, wird wohl auch keinen Gefallen an dem Buch finden, denn die Theorien stehen schon sehr im Vordergrund. Wer sich aber grundsätzlich damit schon mal auseinandergesetzt hat oder dies nun beginnen will, für den ist dieser Roman ein richtiges Lesevergnügen bei dem man schon mal stockt und sich selbst fragt: Was bedeutet das für mein Leben?


    Der Roman hat mich fasziniert und gleichzeitig zum Nachdenken gebracht. Und er hat mir einige Theorien, von denen man bisher nur den Namen kennt und ein paar Einzelheiten, anschaulich näher gebracht.

  • Interessant^100


    Inhalt:
    Kairo, 2006.
    Der portugiesische Kryptanalyst Tomás Noronha soll ein mysteriöses Manuskript entschlüsseln. Sein Titel? Die Gottesformel. Sein Autor? Albert Einstein. Was auf dem Spiel steht? Nichts weniger als die Anleitung für den Bau einer billigen Atombombe.
    Wider Willen wird Tomás als Doppelagent des Iran und der CIA in eine internationale Spionageaffäre verwickelt und kommt im Rahmen seiner Ermittlungen einem der größten Rätsel der Welt auf die Spur: dem wissenschaftlichen Beweis für die Existenz Gottes


    Mein Fazit:
    Das Buch hat mich begeistert. Ich bin immer auf der Suche nach tiefgründigen Büchern, die einfach auch viele Informationen zu für mich interessanten Themenfeldern enthalten - und das ist hier definitiv der Fall. Für Menschen, die nicht so an den verschiedenen Wissenschaften/Themen (Physik, Universum, verschiedene Religionen) interessiert sind, oder auf der Suche nach leichter Lektüre sind, ist dieses Buch nicht unbedingt zu empfehlen - da man doch auch einige Zeit daran liest, immerhin sind es doch 600 Seiten.
    Aber auch die Spannung kommt in dem Buch neben wissenschaftlichen Informationen nicht zu kurz - und diese Kombination macht das Buch aus meiner Sicht auch so besonders.
    Das Buch hat mich wirklich ausgesprochen gut unterhalten und nebenbei konnte ich mich auch in dem ein oder anderen Bereich weiterbilden bzw. etwas dazu lernen.

  • Man erfährt viel in diesem Roman. Astrophysik, Quantenmechanik, Thermodynamik, Gravitationstheorie und einiges mehr. Die Grundlagen dieser Fachgebiete werden anhand einiger sehr anschaulicher Beispiele erklärt. Auch über Buddhismus, Hinduismus und Taoismus wird einiges gesagt. Das ist durchaus interessant für Leser, die etwas darüber erfahren möchten. Die Darstellungen und Erläuterungen zu diesen Themen sind sehr umfangreich. Die eigentliche Handlung um den Protagonisten Tomas gerät eher zur Nebensache. In der Beschreibung klingt das zunächst spannend: die Jagd nach der Gottesformel von Einstein, internationale Verwicklungen, der Iran, die CIA, Doppelagent usw. Aber ein Spionagethriller ist das nicht. Interessant wird das Buch durch die oben angesprochenen Themen und die Erläuterungen dazu. Die Rahmenhandlung ist dürftig. Der Protagonist wirkt auf mich ziemlich naiv. Als studierter Historiker und Kryptanalyst sollte er eigentlich wissen, wie die politischen Verhältnisse damals im Iran waren. Er aber lässt sich ganz blauäugig auf ein Abenteuer ein, das von vornherein recht merkwürdig anmutet. Und wofür? Er. bekommt im Iran nicht mehr zu sehen, als er bereits in Kairo auf.der Kopie von Ariana gesehen hat. Wenn ihn das wirklich interessiert hätte, dann hätte er bereits in Kairo oder in Portugal mit der Analyse beginnen können. Die Reise in den Iran war völlig überflüssig. Und überhaupt: Bei der Entschlüsselung hätte ich zuerst die einfachen Systeme untersucht. Mir ist das Anagramm sofort aufgefallen, danach sucht man doch zuerst. Und ich bin kein Kryptanalyst. Tomas tut sich schwer, und das alles mit seinen Gefühlen für Ariana zu entschuldigen, ist etwas weit hergeholt. Nein, die Handlung der beteiligten Personen hätte der Autor sehr viel spannender gestalten müssen, aber darum ging es ihm offensichtlich nicht. Er wollte die Fachthemen herausheben, Einsteins Genialität noch einmal unterstreichen(als ob das nötig gewesen wäre) und ein wenig über fernöstliche Weisheiten erzählen. Das hat er auch ganz gut hinbekommen, und nur dafür gibt es eine gerade noch positive Bewertung. Den hoffnungslos naiven Protagonisten hätte er sich schenken können.

  • Gerade als Tomás Noronha ein neues Projekt beginnen will, bekommt er ein Angebot das er nicht ablehnen kann: die iranische Regierung beauftragt den Kryptanalyst damit ein Manuskript zu entschlüsseln, dass Einstein seinerzeit verfasst haben soll. Das Land verspricht sich davon die Anleitung zum Bau einer Atombombe, womit aber natürlich nicht alle Länder einverstanden sind. Und nach und nach bekommt auch Noronha Zweifel am Inhalt des Textes. Damit fängt für ihn der Schlamassel aber erst an …


    Das Einstein Enigma wurde ziemlich hart beworben und so wurde auch ich auf dieses Buch neugierig, lese ich doch Wissenschaftsthriller ala Dan Brown wirklich gerne. Vor allem, wenn – wie hier der Fall – die Geschichte auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht und nicht total aus der Luft gegriffen ist.


    Das Buch fing auch direkt ziemlich spannend an und war flüssig zu lesen. Die Geschichte beginnt in der Vergangenheit und führt uns aber schnell in unsere bekannte Gegenwart des Jahres 2006.


    Ich zwar ziemlich schnell in der Geschichte drin und soweit wie möglich vertraut mit der Hauptperson, dem portugiesischem Kryptanalyst Tomás Noronha. “Soweit wie möglich” schreibe ich, weil selbst diese Hauptfigur doch ziemlich blass bleibt. Lediglich in den zahlreichen Szenen, in denen er auf seine Eltern trifft, bekommt er so etwas wie Tiefe eingehaucht. Selbst die Zuneigung, die er gegenüber einer weiteren Hauptperson, der iranischen Wissenschaftlerin Ariana entwickelt, erlebt man nur auf dem Papier. Die Gründe dafür bleiben dem Leser eher verborgen, es werden keine großen Emotionen transportiert. Das selbe gilt natürlich auch für alle weiteren Figuren in dieser Geschichte.
    Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, vor allem mehr Nähe zum Protagonisten, denn dieser ist ja die Hauptperson in allen Geschichten dieser Buchreihe. So hätte man – neben einer interessanten Story – noch einen weiteren Grund die Geschichten verfolgen zu wollen. Aber nun gut, so muss dann halt die Geschichte ausreichen.


    Aber tut sie das auch? Das Einstein Enigma verspricht ja schon viel und die zahlreichen Vergleiche mit Dan Brown lassen die Erwartungshaltung natürlich auch anschwellen.
    Für meinen Teil war gerade der erste Teil des Buches und der Anfang wirklich sehr gelungen und spannend. Dann wurde es zum Teil aber anstrengend, denn J.R. Dos Santos hat hier nicht einfach einen spannenden Thriller geschrieben, sondern schon beinahe einen Wissenschaftsroman. Am Ende hat man nicht nur die Grundzüge der Relativitätstheorie verstanden, sondern auch noch eine Einführung in die Quantentheorie und die String-Theorie erhalten und philosophiert über den Sinn des Lebens. Will heißen: es gibt unzählige Abhandlungen über diese Themen, die sich der Leser von einem der zahlreichen Gelehrten in diesem Buch erklären lassen darf.


    Das ist zum einen wirklich interessant, vor allem, wenn man sich für solche Themen interessiert und gerne mehr erfahren möchte, ohne gleich ein Sachbuch zum Thema zu lesen. Zum anderen ist es aber auch teils nicht so einfach zu erfassen, so dass man schon aufmerksam lesen und das Gelesene verdauen muss. Einfaches wegschmökern ist hier also nicht möglich. Man sollte sich Zeit nehmen. Dennoch sind diese wissenschaftlichen Abschnitte, die einen Großteil des Buches ausmachen, aber einfach zu verstehen. Man benötigt kein großartiges Vorwissen zum Thema.


    Wenn man über den Ursprung und dem Sinn des Lebens nachdenkt, so trifft man auch unweigerlich auf Religion. Und so ist auch in diesem Buch das Alte Testament ein Thema. Und die Verknüpfung zwischen Wissenschaft und Religion konnte mich hier doch ziemlich erstaunen, aber mehr will ich nicht verraten, dass würde zum einen den Rahmen sprengen und zum anderen sollte dies jeder für sich selbst erfahren und lesen.


    Ich für meinen Teil, die ich als Laie bereits Stephen Hawking gelesen habe, fand dieses Buch ziemlich spannend, eben auch durch diese wissenschaftlichen Einlagen, die auch allesamt wahr sind. Zumindest alle wissenschaftlichen Erkenntnisse, die genutzt wurden. Die Vorgänge an sich sind natürlich frei erfunden. Und da komme ich zur eigentlichen Geschichte, denn diese wurde durch die vielen Ausflüge in die Wissenschaft doch sehr ausgebremst, so dass man von einem Thriller nicht mehr so viel hatte, wohl aber eine wirklich tolle und interessante Geschichte.


    Fazit


    Mit Das Einstein Enigma hat J.R. Dos Santos hier eine sehr interessante und andere Geschichte geschrieben. Mit vielen wissenschaftlichen Themen wird hier aufgewartet und drum herum eine spannende Geschichte rund um die Arbeiten von Albert Einstein gesponnen. Wer sich vor viel Theorie und Wissenschaft nicht scheut, der ist hier genau richtig!