'Jane Eyre' - Kapitel 25 - 31

  • Kapitel 26 (eben beendet) ist ja mal der Hammer....


    Ich wüsste zu gern, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Und was denkt sich dieser selbstmitleidige Mr. Rochester eigentlich???? Da versucht er Verständnis zu erbetteln durch diese Art Zirkus-Vorführung??? Unfassbar!!! :fetch


    Ok, ich weiß nicht, was noch kommt und ob die Geschichte von Bertha noch erzählt wird. Hoffentlich. Bis dahin zügele ich meine Empörung *grummel*.


    Wenigstens ist die Rolle von der undurchsichtigen Grace Poole jetzt geklärt.

  • Naja naja naja.... Die "Erklärung" von Mr. Rochester, auf die ich gewartet hatte, hat mich ja nicht wirklich überzeugt, vielleicht muss man sie mehr im Rahmen der Zeit betrachten, in der das Buch entstanden ist, aber irgendwie... Nee er schiebt mir viel zu viel Verantwortung auf andere...


    Aber Jane scheint ja nach ihrem heimlichen Weggang doch noch Glück gehabt haben, die Rivers-Geschwister sind mir sehr sympathisch! :-]


    Weiß jemand, aus welchem deutschen Buch sie vorlesen? Mir haben die Zeilen gar nix gesagt.

  • Mr Rochesters "Erklärung" war schon der Gipfel der Selbstgefälligkeit und Scheinheiligkeit. Ist der Kerl dumm oder bloß arrogant?
    Zuerst heiratet er aus Geldgier und Dummheit. Und dann ist diese schöne Kreolin ein psychisches Wrack und er verdammt sie. Er lässt an ihr sowie an seinen Geliebten kein gutes Haar. Alle Fehler werden den Frauen angelastet, damit er selber gut dasteht. Er drückt auf die Tränendrüse und heischt Mitleid auf ekelerregende Weise.
    Und zu guter (nein: schlechter) Letzt belastet er auch noch Jane und gibt ihr die Schuld, wenn er jetzt einsam und verlassen ist und deshalb wieder "Laster und Wollust" verfallen wird. So ein Kotzbrocken. Er hat nie gelernt, Verantwortung zu übernehmen und wird es auch nie. Immer sind die anderen schuld (wie mir das bekannt vorkommt...tztz)


    Ich habe Jane in Gedanken immer und immer wieder geraten, den Idioten zu verlassen. Aber ich weiß selber, dass Liebe blind und schwerhörig macht :-]



    Zitat

    Original von milla
    Weiß jemand, aus welchem deutschen Buch sie vorlesen? Mir haben die Zeilen gar nix gesagt.


    So weit bin ich leider noch nicht. Dazu kann ich vielleicht morgen etwas sagen.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von Alice
    Mr Rochesters "Erklärung" war schon der Gipfel der Selbstgefälligkeit und Scheinheiligkeit. Ist der Kerl dumm oder bloß arrogant?
    Zuerst heiratet er aus Geldgier und Dummheit. Und dann ist diese schöne Kreolin ein psychisches Wrack und er verdammt sie. Er lässt an ihr sowie an seinen Geliebten kein gutes Haar. Alle Fehler werden den Frauen angelastet, damit er selber gut dasteht. Er drückt auf die Tränendrüse und heischt Mitleid auf ekelerregende Weise.
    Und zu guter (nein: schlechter) Letzt belastet er auch noch Jane und gibt ihr die Schuld, wenn er jetzt einsam und verlassen ist und deshalb wieder "Laster und Wollust" verfallen wird. So ein Kotzbrocken. Er hat nie gelernt, Verantwortung zu übernehmen und wird es auch nie. Immer sind die anderen schuld (wie mir das bekannt vorkommt...tztz)


    :write :write :write perfekt ausgedrückt, was ich beim Lesen empfunden habe!

  • Zitat

    Original von milla



    Aber Jane scheint ja nach ihrem heimlichen Weggang doch noch Glück gehabt haben, die Rivers-Geschwister sind mir sehr sympathisch! :-]


    Ja, die Mädchen sind nett, wenn auch etwas farblos. St.John Rivers ist charakterlich sicher in Ordnung, allerdings ein weltfremder Schwärmer und Schwätzer.


    Da fällt mir auf, dass die meisten Männergestalten bei Charlotte Bronte schwache bis lächerliche Persönlichkeiten sind. Eine kleine Rache der Autorin?

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • War ja klar, dass die Hochzeit nicht stattfinden wird, wäre viel zu schön um wahr zu sein. :-)


    Ich finde Mr. Rochester hat viel zu selbstsüchtig gehandelt. Er hat sich wahrscheinlich gedacht, Jane ist eh mittellos, hat keine Familie und Freunde also macht es nichts aus wenn ich sie mir zu Geliebten mache und damit ihren Namen und sie in den Schmutz ziehe.
    Seine "Erklärung" für sein Handeln und für das was ihm zugestoßen ist, entschuligt sein Verhalten nicht im geringsten. Er stellt alles so dar, also ob er ein Scheinheiliger und total Unschuldiger ist, gibt die Schuld für alles zuerst seinem Vater und Bruder, dann seiner Frau und ihrer Mutter. Und am schlimmsten ist das, dass er Jane auch noch ein schlechtes Gewissen einredet, sollte sie ihn verlassen. Ich finde er ist ein totales Weichei, dass ihre Liebe nicht verdient hat, aber wie wir alle wissen Liebe macht blind und ich glaube die Geschichte mit Mr. Rochester ist noch nicht zu Ende.


    Dass sie weggeht finde ich gut und sie geratet auch an gute Menschen die ihr helfen ein neues Leben anzufangen. Ich habe da auch schon eine Vermutung, dass die Drei noch eine größere Rolle in Janes leben spielen werden, schauen wir mal ob sich das als richtig erweist! :-)

  • Holla, ist in dem Abschnitt viel passiert!
    Die Auflösung des Rätsels habe ich teilweise schon erahnt, aber auf keinen Fall auf diese Art und Weise.
    Das darauf folgende Gespräch zwischen Jane und Mr. Rochester war wieder einmal so ein nerviges, nur noch schlimmer. Irgendwie haben sie beide voll komisch reagiert - er war weinerlich, sie war hin und her gerissen. Hach. Ich fand's gut, dass sie gegangen ist, aber dieses Leiden und der Wunsch zu Sterben war mir dann etwas viel. Wieso hat sie ihr ganzes Geld für die Fahrt ausgegeben, statt etwas für Essen aufzuheben?


    Das Glück bei der Familie Rivers unterzukommen war dann wieder schön. Die Beschreibung der Ähnlichkeiten mit den Mädchen hat wieder mal gezeigt wie wenig Jane eigentlich von der Welt kennt. Eigentlich ist sie ein armes Ding.
    Na, mal sehen wie es ihr im neuen Job ergeht. Zumindest hat sie jetzt wieder eine Bleibe. :-)


    Edit fragt sich was es mit diesem verstorbenen Onkel auf sich hat, der nur einer Person sein Vermögen vermacht hat und ob uns da nicht noch ein "großer Zufall" begegnen könnte. :gruebel

    :lesend Ich lese gerade: "Carry On" von Rainbow Rowell und "Mansfield Park" von Jane Austen | SuB: 50

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  • Ich hab diesen Abschnitt gestern Abend schon beendet, komme aber erst jetzt dazu, etwas dazu zu schreiben.


    Zitat

    Original von LadyBrittany
    Holla, ist in dem Abschnitt viel passiert!
    Die Auflösung des Rätsels habe ich teilweise schon erahnt, aber auf keinen Fall auf diese Art und Weise.


    Ich dachte ja bis zur endgültigen Auflösung immer noch, dass Grace die Verrückte ist. Dass sich dort oben eine wahnsinnige Mrs. Rochester befindet, hab ich keine Sekunde für möglich gehalten. Ich muss aber auch sagen, dass Mrs. Rochester womöglich nur halb so verrückt wäre, wenn sie nicht schon seit Jahren in einem einzigen fensterlosen Raum mit nur einer Person als Gesellschaft eingesperrt wäre. Mir tut die arme Frau sehr leid. :-(



    Zitat

    Original von LadyBrittany
    Das darauf folgende Gespräch zwischen Jane und Mr. Rochester war wieder einmal so ein nerviges, nur noch schlimmer. Irgendwie haben sie beide voll komisch reagiert - er war weinerlich, sie war hin und her gerissen. Hach. Ich fand's gut, dass sie gegangen ist, aber dieses Leiden und der Wunsch zu Sterben war mir dann etwas viel.


    So leid mir Jane auch tut, war ich doch sehr froh, dass sie den aufdringlichen Überredungskünsten von Mr. Rochester nicht nachgegeben hat. Ich hab mir die obigen Bemerkungen der früheren Leserunde durchgelesen und muss sagen: Genauso hab ich beim Lesen auch empfunden. So ein arroganter, furchtbarer, selbstverliebter Kerl! Was bin ich froh, dass Jane von dem weg ist. :fetch


    Dass sie auf die Geschwister Rivers gestoßen ist, war wirklich ein großes Glück. Zumindest die Mädchen sind mir auf anhieb sympathisch gewesen. St. John finde ich noch etwas undurchsichtig, aber ich rechne ihm hoch an, dass er Jane nicht einfach weggeschickt hat, sondern ihr tatsächlich eine Anstellung als Lehrerin einschließlich einem Heim angeboten hat. :-)


    Zitat

    Original von LadyBrittany
    Edit fragt sich was es mit diesem verstorbenen Onkel auf sich hat, der nur einer Person sein Vermögen vermacht hat und ob uns da nicht noch ein "großer Zufall" begegnen könnte. :gruebel


    Zum Glück sprichst Du diese Sache noch an. Ich hab gerade noch in dem Abschnitt nach ihr gesucht und sie nicht mehr gefunden. Und da ich mir nicht mehr sicher war, ob sie in diesem oder im nächsten Abschnitt erwähnt wird, wollte ich hier sicherheitshalber gar nichts dazu schreiben. Aber nun kann ich es ja.


    Ich denke ich weiß, woran Du dabei denkst, LadyBrittany, und genau das Gleiche hab ich auch im Kopf. ;-)

  • Zitat

    Original von Schlumpfinchen


    Ich dachte ja bis zur endgültigen Auflösung immer noch, dass Grace die Verrückte ist. Dass sich dort oben eine wahnsinnige Mrs. Rochester befindet, hab ich keine Sekunde für möglich gehalten. Ich muss aber auch sagen, dass Mrs. Rochester womöglich nur halb so verrückt wäre, wenn sie nicht schon seit Jahren in einem einzigen fensterlosen Raum mit nur einer Person als Gesellschaft eingesperrt wäre. Mir tut die arme Frau sehr leid. :-(


    Ja, mir ging es ähnlich. Grace war mir auch sehr unheimlich. Andererseits hat man sie ja auch irgendwann mal gesehen und sie hat mit den anderen getuschelt.
    Irgendwie aber auch krass, dass keiner Jane mal gewarnt hat. Entweder sie sind Mr. Rochester gegenüber wirklich sehr loyal oder er hat sie massiv unter Druck gesetzt und ihnen verboten was zu sagen. Wahrscheinlich eher letzteres, aber ich kann mich an gar keinen Hinweis darauf mehr erinnern!? Wird das irgendwo angedeutet?


    Ich glaube bzgl. des verstorbenen Onkels denken wir beide wirklich das gleiche. :grin

    :lesend Ich lese gerade: "Carry On" von Rainbow Rowell und "Mansfield Park" von Jane Austen | SuB: 50