Sven Heuchert - Dunkels Gesetz

  • Buchmeinung zu Sven Heuchert – Dunkels Gesetz


    „Dunkels Gesetz“ ist ein Kriminalroman von Sven Heuchert, der 2017 bei Ullstein Hardcover als broschiertes Taschenbuch erschienen ist.


    Zum Autor:
    Geboren 1977 in der rheinländischen Provinz. 1994 dann Ausbildung, seitdem in Arbeit. Erste Kurzgeschichte „Zinn 40“ noch in der Schule. Mit neunzehn Umzug nach Köln. Liebe, Reisen, kleine Niederlagen, große Niederlagen. Rückkehr in die Provinz. Keine Preise.


    Klappentext:
    Ein Exsöldner, ein geplatzter Drogendeal und ein junges Mädchen: Altglück ist ein verlassenes Nest in der Nähe der belgischen Grenze, hier träumt es sich schlecht vom sozialen Aufstieg. Achim, der Tankstellenbesitzer, heuert bei der Lokalgröße Falco an und steigt gemeinsam mit seinem Knacki-Kumpel in den Drogenhandel ein. Seine letzte Chance auf ein gutes Leben, glaubt er ― für sich, seine Geliebte und deren Tochter Marie. Doch ein Mann droht alles kaputtzumachen: Richard Dunkel, Exsöldner. Um über die Runden zu kommen, arbeitet er als Security für eine Chemiefirma. Eines Nachts stößt er dort auf Achims Drogenversteck. Er setzt Falco und Achim mächtig unter Druck ― und bringt so, ohne es zu wollen, Marie in tödliche Gefahr.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch trägt den Titel Noir zu recht. Es ist eine dunkle Welt, in der die Geschichte spielt. Die Sonnenseite ist weit weg, doch einige Akteure haben die Hoffnung, sie doch zu erreichen, auch wenn die Chancen eher mau sind. Der Exsöldner Dunkel ist ziemlich abgebrannt und wird von einem alten Freund zu seinem neuen Job vermittelt. Er soll ein altes Werksgelände bewachen, um einen weiteren Todesfall zu vermeiden. Dieses angebliche Unglück erweist sich als Mord und ausgerechnet Dunkel kann das nicht ruhen lassen. Er macht es auf seine Art und die ist nicht einfach. Die Sprache passt sehr gut zur Handlung und erzeugt eine triste Stimmung. Die Spannung lebt von der düsteren Atmosphäre und der Frage, wer von den Beteiligten nicht völlig untergeht. Dunkel ist ein Charakter, wie ich ihn mag. Er hat Ecken und Kanten und wirkt nicht sympathisch, sondern eher abgehalftert, aber er hat seine Grundsätze und lebt mit ihnen so gut es geht. Die übrigen Figuren sind nicht besonders tief beschrieben und erfüllen das ein oder andere Klischee, das man aus Noir-Romanen kennt. Das junge Mädchen, der böse Stiefvater, die verlebte Mutter und die hemmungslosen Drogendealer. Neu und interessant ist die Kräuterhexe mit einer zwielichtigen Vergangenheit, aber eins haben alle Figuren gemeinsam - sie passen in diesen Roman.


    Fazit:
    Dieser Roman überzeugt mit seiner Stimmung und einem Teil der Funktionen. Man erlebt die triste Welt von Altglück, als ob man vor Ort wäre. Die Sprache passt zum Inhalt, aber an der Spannung mussder Autor noch ein wenig mehr arbeiten. So gibt es von mir gute vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und eine Leseempfehlung für alle, die einen stimmungsstarken Roman mögen.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Titel: Dunkels Gesetz
    Autor: Sven Heuchert


    Über das Produkt:
    Broschiert: 192 Seiten
    Verlag: Ullstein Hardcover
    Erscheinungsdatum: 14. Juli 2017
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3550081782
    ISBN-13: 978-3550081781
    Größe und/oder Gewicht: 13,6 x 1,9 x 20,5 cm
    (Quelle: AMAZON)


    Meine Meinung:
    Das disharmonische Coverbild ebenso wie der schnörkellose Buchtitel passen zur erzählten Geschichte.
    Dese ist von der Idee her positiv zu bewerten; das trifft auch für den geschickt aufgebauten und bis zum Schluss durchgehaltenen Spannungsbogen zu.
    Dazu passt der interessant gestaltete Protagonist und Titelheld Richard Dunkel, ein eigenbrötlerischer, hartgesottener und desillusionierter einsamer Wolf mit festen Überzeugungen und eben einem eigenen Gesetz. Seine weichen Seiten zeigt er selten.
    Weniger zufrieden war ich mit dem zugegebener Weise irgendwie zur Geschichte passenden, mich aber zunehmend unwohl fühlen lassenden abgehackten Schreibstil. Dieses Unwohlfühlen wurde massiv verstärkt durch die deprimierende Atmosphäre, in der sich alles um Einsamkeit, Drogen und Brutalität zu drehen scheint.
    Ich vergebe 7 Punkte