Produktinformation
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (17. Mai 2017)
ISBN-10: 3746633001
ISBN-13: 978-3746633008
Kurzbeschreibung
Kenjiro Takeda, eigentlich Inspektor der Mordkommission in Tokio, fremdelt immer noch ein wenig – mit dem Wetter in Hamburg und den deutschen Umgangsformen. Seine Kollegin Claudia Harms teilt keineswegs seine Vorliebe für Jazz und Teezeremonien, aber beide sind hervorragende Ermittler. Als ein gefeierter Star der Internetszene tot aufgefunden wird, sind sie besonders gefordert: Markus Sassnitz wurde nicht nur überfahren, sondern auch noch erstickt. Er hatte offenbar viele Feinde, doch ein Person gerät sofort ins Visier der Fahndung: seine Ehefrau. Sie allerdings übt auf Takeda eine besondere Faszination aus.
Ein japanischer Ermittler – er liebt amerikanischen Jazz, europäische Frauen und arbeitet mit ganz eigenen Methoden
Autor
Henrik Siebold ist Journalist und Buchautor. Er hat unter anderem für eine japanische Tageszeitung gearbeitet sowie mehrere Jahre in Tokio gelebt. Unter einem Pseudonym hat er mehrere Romane veröffentlicht. Bisher erschien als Aufbau Taschenbuch: „Inspektor Takeda und die Toten von Altona“
Meine Meinung
Inspektor Takedas Aufenthalt in Hamburg geht in die zweite Runde. Zusammen mit Claudia Harms hat er zuerst eine harte Nuß zu knacken. In einer Wohnung mitten in einem sozialen Brennpunkt wurde ein Säugling wurde vom Balkon geworfen und er starb an den Verletzungen. Es herrschten schlimme Zustände in der Wohnung, verdreckt, für den Säugling ein absperrbare Box auf dem Balkon und die beiden Erwachsenen bekifft und alkoholisiert, aber der Freund der Mutter gesteht die Tat. Takeda ist sichtlich schockiert und zieht wieder Vergleiche zu Japan. Ihr nächster Fall führt sie in genau die gegensätzliche Richtung. Markus Sassnitz, ein bekannter Unternehmer wurde vor seinem Büro überfahren, dann erstickt und auch noch nackt ausgezogen. Wen hatte er zum Feind, der einen solch perfiden Mord verübt hat? Je weiter die beiden Ermittler in den Fall einsteigen, desto mehr Geheimnisse bringen sie ans Tageslicht. Ganz so erfolgreich scheint er doch nicht gewesen zu sein und was war eigentlich konkret das Geschäftsfeld von Sassnitz? Die Mitarbeiter scheinen alle nur Teilinformationen zu haben. Und dann spielen natürlich die Frauen noch eine größere Rolle. Die diversen Geliebten lernten auch einen anderen, nämlich einen gewalttätigen, Sassnitz kennen. Plötzlich kommt die große Wendung und alles war doch ganz anders!
Ich kannte bereits den ersten Fall und mir hat gerade diese Kombination zwischen japanischem Ermittler und deutscher Kommissarin sehr gut gefallen. Auch in diesem Fall kommt man als Leser, trotz des ernsten Themas, immer wieder zum Schmunzeln. Takeda ist absolut sympathisch, vor allem in seiner Denkweise, weil er immer den Fall aus einer anderen Perspektive betrachtet, seine eigenen Schlüsse zieht, dann mit Claudia die Sache ausdiskutiert und auch immer wieder gerne deutsche Redewendungen erklärt haben möchte. Außerhalb der Arbeit sind Ken sein Saxophon, die Musik, der Whisky und natürlich seine Mild Seven außerordentlich wichtig. Abends versucht er Kontakte zu Deutschen zu bekommen und sich zu integrieren. In der Liebe hält er sich jedoch vorerst an eine junge Japanerin, obwohl natürlich die Witwe Sassnitz samt ihrer Kunstsammlung sehr anziehend auf ihn wirkt. Claudia und Ken agieren sehr menschlich, verstehen sich nicht nur beruflich, sondern singen auch immer wieder gerne in einer Karaoke-Bar und genehmigen sich dabei ein, zwei, drei Drinks. Claudia wiederum reagiert teilweise sehr emotional und wirft auch schon mal eine wertvolle Teedose.
Es hat mir auf jeden Fall wieder sehr viel Spaß gemacht Claudia und Ken zu begleiten und ich hoffe, daß er noch einige Zeit in Deutschland bleiben wird.