Thorsten Schulte – Kontrollverlust: Wer uns bedroht und wie wir uns schützen

  • Der Autor (Quelle: Wiki)
    Thorsten Schulte, geboren am 18. März 1973 ist ein deutscher Unternehmensberater und Sachbuchautor. 2017 veröffentlichte er im Kopp Verlag den Bestseller Kontrollverlust. Von 1999 bis Mitte 2008 war Schulte im Investmentbanking unter anderem bei der Deutschen Bank tätig. Danach machte er sich als Unternehmensberater selbstständig.
    Schulte wirbt für „antizyklisches Investieren“ und Silber als Vermögensanlage, weshalb er sich selbst auch „Silberjunge“ nennt.


    Das Buch (Quelle: Amazon)
    Dieses Buch ist ein Weckruf! Es ist hochpolitisch und benennt äußerst bedenkliche Fehlentwicklungen klar und deutlich. Denn die Eliten in Deutschland, Europa und der Welt arbeiten daran, uns unsere Freiheit, unsere Sicherheit und unsere Rechte zu nehmen. Auch unser Vermögen und unser Wohlstand sind in Gefahr.


    Das Erschreckende: Vielen Bürgern ist das ganze Ausmaß der Bedrohung nicht bewusst. Thorsten Schulte läutet deshalb die Alarmglocken. Mit anschaulichen Zahlen, Daten und Fakten verdeutlicht er, in welch dramatischer Lage wir uns befinden. Und während andere schweigen, redet er unmissverständlich Klartext.
    Thorsten Schulte demonstriert, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Belieben gegen Recht und Gesetz verstößt und Verträge bricht. Er zeigt aber auch, wie Brüsseler Technokraten immer mehr Macht an sich reißen und den deutschen Bürger entmündigen. Wenn jedoch die Herrschaft des Rechts endet, brechen keine guten Zeiten an. Es liegt daher an uns allen, unsere Freiheit und damit eine lebenswerte Zukunft zu verteidigen.


    Wir dürfen unsere Freiheit, den Schutz unserer Privatsphäre, das Recht auf eine eigene Meinung, den Anspruch auf Meinungsvielfalt, die Rechtsstaatlichkeit und unser Bargeld als Voraussetzung für Freiheit und Privatsphäre nicht preisgeben. Denn eines ist klar: Haben wir unsere Freiheit erst einmal verloren, werden wir sie nie wieder zurückbekommen.


    Angesichts der verhängnisvollen Politik der EZB, die früher oder später in einem noch nie da gewesenen Kollaps der Finanz- und Wirtschaftssysteme enden wird, liegt eine besondere Stärke dieses Buches nicht zuletzt in den vielen kleinen und leicht umsetzbaren Empfehlungen, die Ihr Vermögen vor hohen Verlusten bewahren können.


    Meinung:
    Seit 2012 pumpt die EZB monatlich unzählige Milliarden Euro in den Markt, indem sie Staats- und Unternehmensanleihen kauft, um die Zinsen künstlich niedrig zu halten. Zwischen 2010 und 2016 haben deutsche Sparer ca. 344 Milliarden Euro verloren (vgl. DZ Bank), damit die europäischen Pleitestaaten sich günstig weiterverschulden konnten. Bis auf wenige Ausnahmen sind heute alle Eurostaaten ebenso hoch oder gar höher verschuldet als zu Beginn der Eurokrise. Nach der Krise ist vor der Krise und der nächste Crash ist nur eine Frage der Zeit. Thorsten Schulte deckt nicht nur die vielen Fehler der Regierungen Merkel auf, sondern auch die zahlreichen Fehler der EZB, die in den Zeiten der Krisen gemacht worden waren.


    Dabei spannt einen weiten Bogen der gesammelten Kostenfallen vom Abbau der Bundeswehr über die Energiewende, die Flüchtlingspolitik, die Euro- und Europa-Politik bis hin zu den Plänen, das Bargeld abzuschaffen. Ziel sei der gläserne Zahler, der durch die Hintertür gezwungen wird, die vielen politischen Pleiten, Fehler und Pannen zu finanzieren.


    Nach einem Rundumschlag, der im Grunde all das wiederholt, was man bereits in der kritischen Wirtschaftspresse lesen konnte, gibt Schulte Investitions-Empfehlungen, wie der gebeutelte Sparer sein Vermögen retten kann. Auch das hat man schon mehrmals gelesen, aber einige Tipps sind sicherlich Gold wert, z.B., dass man auf jeden Fall “Cash für den Crash“ bereithalten sollte und seine Konten bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken führen sollte, weil diese Kreditinstitute nicht Mitglieder der gesetzlichen Entschädigungseinrichtungen sind und sich auf die sogenannte Institutssicherung stützen. Das heißt, dass ein anderes Kreditinstitut aus dem Verbund einspringt, falls eine Bank in Schwierigkeiten gerät.


    Schulte ist es gelungen, glaubwürdig nachzuweisen, wie der europäische Bürger um seine Freiheitsrechte betrogen wird, ohne es wirklich zu merken. Er spricht sich gegen ein Europa der Reglungswut und Bürokratie aus sowie gegen die Vertiefung der Euro-Zone. Letztendlich ist sein Buch ein gelungenes Plädoyer für die Freiheit. Sehr lesenswert!

  • Ich finde das Auftreten des Autors reichlich schräg. Da postet er auf diversen Seiten, sein Buch wäre der Grund für staatliche Repressalien, unter denen er nun zu leiden hätte, sein Aufenthaltsort wird geheim gehalten, er hat Personenschützer engagiert und sollte er plötzlich verschwinden, gäbe es da was, das dann sofort im Internet veröffentlicht würde... Es gibt sogar ein youtube-Video, in dem er darstellt, wie der Staat sich nun über ihn hermacht, er, der er immer seine Steuern bezahlt hat und grundehrlich ist, er hat eine polizeiliche Vorladung bekommen! Weil ihn jemand angezeigt hat. Das ist natürlich reine Schikane, weil er ja so vieles in seinem Buch aufgedeckt hat, und keinesfalls die übliche Praxis bei Anzeigen.


    Das Problem, das ich mit diesem Buch habe, ist folgendes: der Mann ist Anlageberater und lebt davon, die Leute in Panik zu versetzen. Seit Jahren verklickert allen, die es hören wollen, dass sie doch ihr Vermögen in Silber stecken sollen, um es vor dem totalen Crash zu sichern. Auch in diesem Buch geht es letztendlich wieder genau darum. Das ist nicht seriös, finde ich, passt aber total zum Klopp-Verlag.
    Was bei der ganzen Vermögenssicherungsgeschichte übrigens gerne verschwiegen wird: sollte es tatsächlich zu dem totalen Zusammenbruch der Wirtschaftssysteme kommen, nützt Silber auch nichts - da wären Kaffee und Tabak wesentlich gefragtere Tauschobjekte. Das Buch ist also ziemlicher Mist.

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Das Buch ist also ziemlicher Mist.


    Ich habe es nicht gelesen - und werde das auch nicht tun. An Leuten, die aus dem populistischen Angstschüren mit abstrusen Schlussfolgerungen ihr unappetitliches Geschäft machen, ist derzeit sowieso kein Mangel. Da halte ich mich lieber an das Urteil von Denis Scheck, dessen literarische Kompetenz ich etwas höher einschätze als die des Herrn Beisswenger:


    Die Donald-Trumpesierung der Bundesrepublik schreitet scheinbar unaufhaltsam voran. Selten hatte ich den Eindruck, so direkt an den Stromkreis des populistischen Wahnsinns angekoppelt zu sein wie in diesem Pamphlet eines Investmentbankers, der vor der drohenden Abschaffung unseres Bargelds warnt – und in seinem Appell zur Stärkung individueller Freiheitsrechte auch gleich noch Schusswaffen für alle fordert: "Ist es nicht ein Naturrecht, sich selbst verteidigen zu dürfen?" schreibt Schulte. "Sind nicht die reflexartigen Forderungen aus dem linken Lager nach einer völligen Entwaffnung freier Bürger der völlig falsche Weg, weil er uns gegenüber Terroristen oder im Rudel auftretenden Kriminellen sowie organisierten Banden völlig schutzlos macht?" Sagen wir so: Mein persönliches Sicherheitsgefühl würde nicht unbedingt steigen, wenn solche durchgeknallten Verschwörungstheoretiker wie Thorsten Schulte und seine Leser in Deutschland nun auch noch mit Kurz- und Langwaffen durch die Gegend liefen. (Denis Scheck in "Druckfrisch" v. 01.10.2017, ARD)

  • Finde ich gut, dass du dich mit Youtube-Videos des Verfassers beschäftigt hast und dann eine Bewertung des Buches vornimmst, obwohl du es offensichtlich nicht gelesen hast, liebe Tilia. Machst du das bei anderen Büchern auch so?


    Aber natürlich ist die literarische Kompetenz des Herrn Scheck viel höher als meine, lieber Dieter. Unbestritten! Was allerdings seine Kompetenz in Wirtschaftspolitik und hier im Besonderen in den Bereichen Geldpolitik, Finanzmärkte und Investments anbelangt, kann er nicht mit mir mithalten, denn damit beschäftige ich mich seit 40 Jahren. Natürlich darf jeder seine Meinung äußern, aber wir müssen Schecks Meinung über Literatur ganz anders bewerten als seine Meinung über Wirtschaft. Das ist ja auch nicht dein Fachgebiet, lieber Dieter, aber ich denke schon, du hast so ungefähr verstanden, um was es geht. :wave

  • Siehste, liebe Tilia, auch hier mache ich alles anders: Ich lese Bücher, keine Verlage! :wave


    BTW: Und so ein kleiner Tippfehler macht dich menschlich, kein Problem.

  • beisswenger, grundsätzlich stimme ich dir zu. Deswegen habe ich auch keinen Rezensionsfaden zu diesem Buch eröffnet, das mache ich nämlich nur bei Büchern, die ich von vorn bis hinten gelesen habe. Um mir einen Eindruck von der Kernaussage eines Buches zu machen, reicht mir Querlesen aber durchaus aus. Da der Klopp-Verlag ziemlich viel Müll publiziert, prüfe ich außerdem jeden Autor, denn: auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, sprich: es könnte ja doch mal eine Perle dazwischen sein. Bei diesem Herrn wage ich das aber zu bezweifeln. Einen Mann, der sich aufgrund einer polizeilichen Vorladung, die soweit ich weiß keine rechtlichen Konsequenzen hat, zum Opfer staatlicher Unterdrückung stilisiert, den kann ich nicht ernst nehmen, und dem traue ich auch keine rechtlich wasserdichte Einschätzung von Merkels Handeln zu. Außerdem mag ich diese spinnerte, völlig überzogene "der Untergang steht vor der Tür und die große Verschwörung ist der Grund für alles Schlechte" nicht. Es gibt genug Kritikpunkte in der Realität, da muss man nicht so komplett unsachlich werden.


    Edit: Rechtschreibung, Grammatik nd Satzbau und so ...

  • Liebe Tilia,


    ich habe nur zum Buch Stellung genommen. Alles andere interessiert mich nicht in diesem Zusammenhang. Was Schulte über die Geldpolitik der EZB, über die Motive der Bargeldabschaffung, über die zunehmende Verschuldung der Eurostaaten, über die Missachtung von Regeln und Verträgen (Maastricht, Dublin ...) geschrieben hat, ist hinlänglich bekannt. Selbst die Kritiker der Kritiker geben das zu; sie meinen allerdings, es sei notwendig, um den Euro und die Welt zu retten, koste es, was es wolle (Eigentlich sollte dieser Satz Draghis für sich selbst sprechen).


    Dass nach der Krise vor der Krise bedeutet, dürfte auch bekannt sein, wenn man sich den aufgeblähten Immobilienmarkt in D, die Kreditkartenschwemme in den USA, die maßlose Verschuldung der Pleiteländer, z. B. Italien ... anschaut. Crasht der Euro, was durchaus möglich ist, dann sollten wir schon wissen, wo wir unsere Kohle parken, sofern wir dann noch welche haben.


    Ich halte Schultes angemessene Kritik keineswegs für Panikmache, sondern für ein durchaus mögliches Szenario. :wave

  • Stimmt schon, nur: Menschen wie dieser Autor beschwören den ganz großen Crash schon etwas länger - dies ist bei weitem nicht Schultes erstes Buch zum Thema Vermögenssicherung in Silber - und bisher gab's Krisen ohne Ende, nur das Ende selbst, das ist ausgeblieben. Das hat sowas von "wenn's nur lange genug prophezeiht wird, wird's schon eintreten". Und dann stellt sich mir natürlich auch noch die Frage cui bono? Verdient der Mann am Silberpreis, oder warum ist er so erpicht darauf, den Verkauf anzukurbeln? Und dann auch noch mit dieser großen Verschwörung im Hintergrund - ne, das ist echt nicht meins, da bleib ich bei: das Buch ist Mist. Zu Merkels Flüchtlingspolitik gibt's Besseres, und zum Rest bestimmt auch.