Dominotod von Jonas Moström

  • Inhalt: Die Psychiaterin und Fallanalytikerin Nathalie Svensson soll mit ihrem Team die örtliche Polizei bei einem spektakulären Mordfall unterstützen.

    Ein Arzt der hiesigen Klinik wurde tot aufgefunden, ein weiterer Mediziner gilt als vermisst. Nathalies Schwester Estelle arbeitete als Krankenschwester mit beiden Opfern zusammen. Ist sie eventuell tiefer in den Fall verwickelt?


    Meine Meinung: Für mich ist dieser Schwedenkrimi ein typischer Kandidat für die Kategorie "Eigentlich ganz gut, aber irgendwie fehlt etwas…".

    Gut gefallen hat mir der Aufbau und das ungewöhnliche Motiv des Kriminalfalls. Die Rückblicke in die Vergangenheit des Täters fand ich sehr geheimnisvoll und spannend. Ein wenig mehr Konzentration auf das Mordopfer sowie die Suche nach dem Vermissten hätte die Spannung noch weiter steigen können, die Ermittlungsarbeit wird jedoch von Verhören und Befragungen dominiert.

    Die Beschreibung der Charaktere mit all ihren Ecken und Kanten, großen und kleinen Problemen fand ich streckenweise etwas langatmig. Wie in vielen nordischen Krimis nimmt das oftmals schwierige Privatleben der Ermittler großen Raum ein. Das muss man wissen und mögen.

    Leider blieb für mich vor allem Nathalie etwas farblos, eventuell lag dies aber auch daran, dass ich den ersten Teil der Serie nicht kenne. Ihre Fähigkeiten als Fallanalytikerin ließen sich nur im Ansatz erahnen, da gefielen mir ihre Kollegen deutlich besser. Vor allem Johan von der örtlichen Polizei ist gut und glaubwürdig getroffen.


    Fazit: Alles in allem kein schlechter Krimi, aber auch kein wirkliches Highlight. Trotzdem würde ich einen weiteren Band lesen, denn es gibt noch reichlich Luft nach oben!

    7 Punkte

  • Zum Inhalt:

    Zwei Ärzte, Thomas Hoffmann und Erik Jensen, werden entführt. Thomas findet man schon bald ermordet auf, im Hals steckt ein Dominostein. Und die fieberhafte Suche nach Erik und dem Mörder beginnt. Hierfür bittet die Polizei die Einheit für operative Fallanalyse des Zentralkriminalamtes zu Hilfe. Und Nathalie Svensson und der Rest des Teams machen sich auf den Weg nach Sundsvall, um gemeinsam mit Kriminalhauptkommissar Johan Axberg den Fall zu klären und seinen Freund Erik zu retten. Dass Nathalies Schwester Estelle irgendwie in den Fall verwickelt ist, macht die Sache auch nicht leichter.


    Meine Meinung:

    Ein spannender Plot, und die Personen sind allesamt toll beschrieben, ich konnte sie mir gut vorstellen. Auch haben sie so gehandelt, dass es grundsätzlich logisch und nachvollziehbar war. Einzig die Vergangenheit wurde recht oft erwähnt, was zeitweise lähmend war, wenn man den vorigen Band (so wie ich) nicht kennt. Hier hätte ich mir eingangs nicht nur kleine Infohäppchen, sondern ausführlichere Erklärungen gewünscht, was bereits passiert ist im Leben der Hauptprotagonisten. Durch das tolle Personenregister am Anfang des Buches gab es aber keine Verwechslungen, und man hatte schon einiges über die wichtigsten Charaktere erfahren - top!

    Nathalie Svensson fand ich sehr sympathisch, ihr Umgang mit Estelle und der Gesamtsituation waren authentisch geschildert, und auch Johan konnte meine Sympathien gewinnen. Deshalb freue ich mich sehr über die Entwicklung gegen Ende des Buches.

    Manchmal hatte ich mich gewundert, dass einzelne Details bei der Ermittlung außer acht gelassen oder nicht zur Genüge verfolgt wurden (zB Ermittlungen im Spital). Auch war es natürlich nicht logisch, dass Nathalie mitermitteln durfte, wo doch ihre Schwester irgendwie in den Fall verstrickt scheint. Die Dominosteine waren auch eher mau erklärt, das hat mich nicht ganz überzeugt. Die Aufklärung des Falles war dann schlüssig, ich hatte kurz vor der Auflösung auf den richtigen Täter getippt.


    Da ich mich mit den Charakteren gut anfreunden konnte und die Stimmung gut geschildert war, freue ich mich trotz einiger Kritikpunkte auf den nächsten Fall.