Douglas Lindsay - Blumen des Todes

  • Douglas Lindsay geb. 1964 in Lanarkshire, schottischer Krimi-Autor. Bekannt wurde er durch seine Kriminalromane über das Leben des Frisörs Barney Thomson, dessen Grundlagen er während eines längeren Aufenthaltes im Senegal erarbeitet hat, zeichnen sich durch schwarzen Humor heraus. Lindsay ist verheiratet und hat zwei Kinder, zwischenzeitlich lebte er in Polen, ist aber wieder nach Südengland zurückgekehrt.


    • Dateigröße: 2472 KB
    • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 352 Seiten
    • Verlag: beTHRILLED by Bastei Entertainment (10. April 2018)
    • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
    • Sprache: Deutsch
    • ASIN: B079NLTDMB


    Sterben soll er wie Judas


    "Judas hat sich erhängt. Alle Undankbaren finden ein furchtbares Ende." (Honore de Balzac)

    Auf dem Friedhof in Glasgow findet man mit einem Metallkreuz in der Schädeldecke und den Blüten des Judasbaums in der Hand drapiert, eine Leiche, die an einen Grabstein gefesselt wurde. Der Tote ist der erst kürzliche Lottogewinner Archibald Wilson. Auffällig ist auch der Grabstein, an den er gefesselt wurde, den dieser Tote ist vor vielen Jahren als Verräter ums Leben gekommen. Haben diese Merkmale was mit Achies Mord zu tun, hat er irgendetwas verraten, gab es lediglich jemanden, der nach seinem Geld trachtete oder ist das ganze ein religiöser Ritualmord? DI Aliya Pereira und DS Marc Bain stehen vor einer großen Herausforderung den Archie hatte viele Neider und Bittsteller, seit er im Lotto gewonnen hatte. Auch Familie und Freunde sind nicht gerade bereit der Polizei groß behilflich zu sein. Doch da geschieht der nächste Mord, wieder mit demselben Ritual und wieder stehen die Ermittler vor einem Rätsel. Doch nach und nach offenbaren die Recherchen, das ein dunkles Geheimnis die beiden Toten miteinander verbindet. Zudem machen der Stress und die Probleme in Perieras Familie ihre Arbeit und den Fall nicht gerade leichter.


    Meine Meinung:
    Ich habe dieses Buch im Zuge einer Leserunde vorab lesen dürfen. Die Kurzinfo und die Leseprobe haben mich damals neugierig gemacht. Leider konnte mich die Geschichte überhaupt nicht fesseln, da der Aufbau und der Inhalt der Geschichte mich total ermüdet hatte. Ich musste mich dann förmlich zusammenreißen, das ich dieses Buch doch noch zu Ende lese. Der Schreibstil und die Idee sind sicher nicht schlecht und man hätte da durchaus einen spannenden und fesselnden Krimi verfassen können. Doch leider nimmt in diesem Buch das Privatleben vom DI Aliya Pereira so viel Raum ein, das es mir an manchen Stellen einfach zu viel wurde. Die Problematiken von ihr und ihren Kindern wiederholen sich dann zudem viel zu oft. Leider wirkt dadurch auf mich ihre Position als Polizeileiterin total unglaubwürdig. Außerdem lenkte es dadurch immer wieder vom eigentlichen Fall ab, sodass kaum Spannung aufkommen konnte. Dagegen blieb DS Marc Bain total unscheinbar,flach, hatte aber ab und zu sehr gute Gedankengänge. Allerdings kann ich nicht ganz verstehen, warum man ihn dann extra auf der Titelseite als Ermittler erwähnt. Derweil ist dieser Autor kein unbeschriebenes Blatt, sondern ein bekannter Schriftsteller in Schottland und ist schon durch eine andere Kriminalreihe dort bekannt geworden, was mich anlässlich dieses Buches doch ein wenig verwundert. Mein Fazit: Ein Krimi, bei dem man nicht viel versäumt hat, wen man in nicht gelesen hat. Ich selbst würde sehr wahrscheinlich kein Buch mehr aus dieser Reihe lesen und vergebe 4 Eulen.

    :/

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Buchmeinung zu Douglas Lindsay – Blumen des Todes


    „Blumen des Todes“ ist ein Kriminalroman von Douglas Lindsay, der 2018 bei beTHRILLED in der Übersetzung von Len Wanner erschienen ist. Der britische Originaltitel lautet „The Juds Flower“ und ist 2017 erschienen. Dies ist der zweite Fall für Pereira und Bain.


    Zum Autor:

    Douglas Lindsay wurde 1964 in Schottland geboren. Es regnete. Seit den späten 90ern veröffentlicht er diverse Krimis und Thriller; bekannt wurde er mit der Barney Thomson Reihe über den ungeschicktesten Friseur und Serienmörder Schottlands. Douglas Lindsay lebt mit seiner Familie in Südengland.

    Klappentext:

    Glasgow, Schottland: Im Schatten der Kathedrale wird auf dem Friedhof die Leiche eines Mannes entdeckt. Die Szenerie ist grotesk: Der Tote lehnt an einem Grabstein, um seinen Hals ein Seil, aus seinen Augen tropft Blut und in seinem Schädel steckt ein kleines Metallkreuz. In den Händen hält er die Blüte des Judasbaums. Ein Ritualmord - oder steckt mehr dahinter? Die junge DI Aliya Pereira und ihr Kollege DS Marc Bain ermitteln in den düstersten Ecken Glasgows und kommen bald einer tödlichen Mischung aus Geld, Religion und Rache auf die Spur.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch zeichnet recht realistisch die Polizeiarbeit und hat mehrere große Schwächen. Der Spannungsbogen ist sehr flach ausgebildet, alle Befragten verhalten sich der Polizei gegenüber einfach unmöglich und die Probleme der Hauptfigur Aliya Pereira lassen Kurt Wallander als einen glücklichen Menschen erscheinen. Der Roman ist einfach überfrachtet, etwas weniger Probleme würden nicht nur Aliya Pereira gut tun. Dabei könnte sie einige dieser Probleme mit etwas guten Willen selber lösen, so wie sie es in beruflichen Dingen zeigt. Die meisten der Passagen sind aus der Sicht Pereiras beschrieben, so dass sie sehr detailliert beschrieben wird und sie ist ein interessanter Charakter. Leider kommen alle anderen Figuren nur grob skizziert vor, selbst ihr Partner Marc Bain. Dabei zeigt der Autor durchaus Talent. Die Szene mit der Schulleiterin und dem folgenden Austausch mit der Tochter hat mir sehr gefallen. Auch atmosphärisch ist der Roman überzeugend. Aber das Verhalten von Pereira in privaten Angelegenheiten und wirklich aller Befragten der Polizei gegenüber raubt dem Leser jedes Vergnügen.


    Fazit:

    Ein Kriminalroman, der über Ansätze micht hinaus kommt. Vor allem das Fehlen fast jeder Spannung, die überhand nehmenden privaten Probleme der Hauptfigur und das unsägliche Verhalten wirklich aller Befragten prägen den Gesamteindruck. Ich vergebe knappe zwei von fünf Sternen (4 von 10 Eulen-Punkten) und kann keine Leseempfehlung aussprechen.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln