'Wahrheit gegen Wahrheit' - Seiten 268 - Ende

  • Gestern Abend beendet, hat sich spannend lesen lassen. Im letzten Viertel war ja noch mal richtig was los ...


    Die Rückblenden habe ich nicht wirklich gerne gelesen - ich mag Rückblenden generell nicht - aber ich fand sie zum Verständnis absolut notwendig. Die emotionale Erpressung, diese kleinen Nadelstiche, die Beeinflussung - das hat mich schon sehr an Matt zweifeln lassen. Nur die wirklich echt rüberkommende Liebe zu den Kindern hat für ihn gesprochen.


    Mit Peter habe ich nicht gerechnet, und mit Omar auch nicht. Mir gefiel das Happy End und ich finde den Epilog total doof. Ich hoffe, es wird eine Fortsetzung geben, weil ich weder offene Enden noch miese Enden mag. Solche Twists am Ende sind für mich eine unselige Modeerscheinung ... Mir hätte das Buch ohne die letzten beiden Seiten deutlich besser gefallen. Gerade weil Viv wieder in den Job zurückkehrt und nicht jetzt einen auf Hausfrau macht.


    Generell war mir Viv zu passiv. Eine hochintelligente Frau mit sehr gutem Abschluss, wovon auszugehen ist wenn das CIA sie genommen hat, sollte doch etwas cleverer und selbstbewusster sein. Matt war schon sehr perfide, aber irgendwann ist doch mal Schluss mit der Gefügigkeit. Sie hätte ihn mal auffordern sollen, sich einen neuen Job zu suchen, oder anderweitig für ihre eigenen Pläne einstehen können. Statt dessen bindet sie sich mit einer dritten Schwangerschaft noch mehr finanzielle Probleme ans Bein und schiebt brav Überstunden.


    Für mich ein spannendes Buch, aber es gibt auch bessere.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • das Ende war ja der Hammer .. damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Das beide einfach so straffrei ausgehen und es so gar keine Nachfragen usw gab fand ich schon etwas ..naja seltsam. Aber gut das mit dem Zeugenschutzprogramm und der Straffreiheit wenn da wirklich gut verwertbare Infos rüberkommen mag es ja auch tatsächlich geben.

    Dann Omar auch noch ... wer weis wie hoch in der Hierarchie Matt tatsächlich ist.

    Am schlimmsten fand ich das er sein eigenes Kind dem ausgesetzt hat um Viv zu manipulieren ....dem eigenen Kind eine solche Angst zu machen nur um so ein abartiges Ziel zu erreichen. Juri musste er ja fast beseitigen wer weis was der alles erzählt hätte wenn es eng geworden wäre und er seine Haut damit hätte retten können.

    Den Film möchte ich mir auch ansehen.


    Vivian ist sicher eine tolle Analystin ...aber es ist verständlich wenn die Gefühle so Amok laufen und gerade wenn es noch um die eigenen Kinder und die Familie geht .. ich glaube da setzt bei den meisten der Verstand aus. Von außen ist das immer sehr einfach eine Situation anders zu beurteilen.


    Ich bin ja sonst kein Freund von Friede Freude Eierkuchen Happy Enden ...aber diesmal war ich damit sogar zufrieden...und dann rums....

  • Ok, also noch ein Paukenschlag am Ende des Buches.

    Obwohl es mich gar nicht mehr so richtig wundert.

    Matt ist wirklich ein guter Schauspieler. Allerdings denke ich, dass er seine Kinder wirklich liebt. Und Vivian vielleicht auch - irgendwie.

    Trotzdem ist es eine Horrorvorstellung, mit einem Mann mit zwei Gesichtern zu leben.


    Dass zwei Personen aus dem FBI beteiligt sind hätte ich nicht unbedingt erwartet.


    Eine Verfilmung kann ich mir sehr gut vorstellen.


    Ich habe das Buch gerne gelesen, es hat mich gut unterhalten.

  • Im letzten Abschnitt wurde das Tempo noch einmal deutlich angezogen. Peter war der Maulwurf und opfert sich für Vivian und ihre Familie. Wundersamer Weise kommen Matt und Vivian in ein Zeugenschutzprogramm und nicht ins Gefängnis. Weiterhin spielt der Roman mit Variationen über Matts Rolle. Das war für mich das Thema des Buchs. Für mich hätte es diesen Twist am Ende nicht gebraucht. Ich halte ihn nur für Effekthascherei.

    Bei der fehlenden Tiefe bei der Charakterisierung überrascht mich es nicht, dass man das Manuskript vor der Buchveröffentlichung auf Kinotauglichkeit getrimmt hat. Dieses Werk liest sich wie ein Kapitel aus Zeiten des kalten Krieges mit guten patriotischen Amerikanern und den bösen und hinterhältigen Russen, die sogar schon die Geheimdienste infiltriert haben. Das ist mir einfach zu platt. Aber spannend war es natürlich ohne Ende. Meisterhaft war das Spiel mit der Glaubwürdigkeit Matts. Vivian tauchte dann wie der Phönix aus der Asche auf, aus einer hoffnungslosen Lage nahm sie den Kampf gegen das übermächtige Böse auf.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Ich habe zwar nicht an "dieser" Leserunde teilgenommen, aber über eine andere wo es eben dieses Buch vor kurzem gab. Von gestern (Seite 50) bis heute zu Ende gelesen und ... was mich wundert, daher schreibe ich das auch hier mal:


    wieso finden alle die Wendung mit Omar so überraschend, oder das mit Peter? Ich dachte bei beidem vielmehr: "Dachte ich es mir!". Gerade Peter ... dessen Motiv lag ja klar auf der Hand - er wollte seiner Frau helfen. Und Omar? Nun ja, dem habe ich nie getraut - ab der "Du kannst mit mir reden"-Stelle. Da war doch ziemlich klar, dass er alles weiß.


    Generell mag ich solche Enden aber auch nicht, wo mal eben schnell noch ein neuer Antagonist nachgeschoben wird. War auch im Anime "Tiger & Bunny" so. Happy-End, aber der Zuschauer erfährt dass der Serienschurke nur ein Handlanger war. Seitdem sind zich Jahre vergangen und man wartet immer noch auf neue Folgen. Daher bin ich gar kein Fan von so was.


    Das Buch selbst war sehr toll geschrieben ... die Rückblenden waren teilweise etwas nervig, aber dennoch nett zu lesen.