René Freund - Ans Meer

  • Gebundene Ausgabe: 144 Seiten

    Verlag: Deuticke Verlag (14. Mai 2018)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 3552063633

    ISBN-13: 978-3552063631


    Inhaltsangabe:


    Es ist ein ziemlich übler Tag im Leben von Anton, dem Fahrer eines Linienbusses auf dem Land. Vor kurzem hat er sich verliebt: in Doris, seine Nachbarin. Doch letzte Nacht hat er auf ihrem Balkon einen Mann husten gehört. Dann steigt auch noch die krebskranke Carla in den Bus, die ein letztes Mal das Meer sehen möchte, und zwar sofort. Es ist heiß, und die Gedanken rasen in Antons Kopf. Mut gehört nicht zu seinen Stärken, aber hatte Doris nicht gesagt, dass sie Männer mag, die sich etwas trauen? Wenig später hören die Fahrgäste im Linienbus eine Durchsage: „Wir fahren jetzt ans Meer.“ Ein herzerwärmendes Buch voller Humor über eine bunt gemischte Schar von Fahrgästen auf ihrer Reise in den Süden.


    Autoreninfo:


    René Freund, geboren 1967, lebt als Autor und Übersetzer in Grünau im Almtal. Er studierte Philosophie, Theaterwissenschaft und Völkerkunde und war von 1988 bis 1990 Dramaturg am Theater in der Josefstadt. Im Deuticke Verlag sind bisher erschienen: "Liebe unter Fischen" (2013), seine Familiengeschichte "Mein Vater, der Deserteur" (2014), "Niemand weiß, wie spät es ist" (2016) und zuletzt "Ans Meer" (2018).


    Meine Meinung:


    Titel: Eine ganz besondere Reise...


    Da mich René Freund bereits mit "Liebe unter Fischen" vor Jahren begeistern konnte, war ich gespannt auf sein neustes Werk.

    In der Geschichte geht es um den Busfahrer Anton. Sein Jugendtraum Busfahrer entpuppte sich als Trugschluss und auch sonst ist Antons Leben leider sehr langweilig und vorhersehbar. Doch dann trägt ein Fahrgast eine ganz besondere Bitte an ihn heran: Carla möchte ein letztes Mal das Meer sehen, nur keiner will sie fahren. Na dann macht das eben Anton und eine abenteuerliche Reise beginnt.


    Der Schreibstil Freunds ist irgendwie nüchtern und schnörkellos, bringt einem dadurch aber die Figuren irgendwie näher und lässt sich äußerst flüssig lesen.


    Die Handlung wird uns über einen beobachtenden Erzähler nahe gebracht und immer im Wechsel begleiten wir mal Anton mit seiner illustren Reisegruppe, mal Doris, die ihnen dicht auf den Fersen ist.


    Die Figuren sind sehr unterschiedlich und dennoch so real aus der Welt gegriffen, dass jeder Leser wohl seinen Liebling finden wird.


    Mir hat besonders Grufti Eva gefallen. Zum einen mochte ich an ihr ihre Hilfsbereitschaft, zum anderen hat sie mich doch sehr an mich selbst erinnert als ich in ihrem Alter war.


    Anton als Hauptfigur ist ebenfalls etwas besonderes. Das Bärli kann man mit seiner knuffigen Art einfach nur gern haben.


    Gut gefallen hat mir, dass der Autor einige unvorhersehbare Wendungen eingebaut hat, die man nicht erahnen konnte. Gerade die Hippies fand ich einfach nur schreiend komisch.


    Zum Ende des Buches gab es dann etwas zu viele positive Zufälle für meinen Geschmack, die mir zu weit hergeholt erschienen, um glaubhaft zu sein.


    Fazit: Ein Roadtrip der besonderen Art, der einem das ein oder andere Schmunzeln beschert. Prädikat: gut.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • Rene Freund lässt seine Personen in diesem Roman „Ans Meer“ an einer Reise mit dem Linienbus teilnehmen. Es ist eine berührende warmherzige Geschichte.

    Anton fährt einen Linienbus. Er hat gerade eine Krise, seine Mutter klammert, seine Freundin Doris scheint Männerbesuch zu haben.



    Dann steigt die kleine Annika mit ihrer krebskranken Mutter Carla ein, sie wollen ans Meer nach Italien,in den Ort aus dem Carla kommt. Er lässt sich überreden und es geht los, zusammen mit Annikas bester Freundin Helena, mit derem Bruder Ferdinand und Eva. Später entdecken sie noch, das die demenzkranke Frau Prenosil im Bus sitzt.

    Es wird eine aufregende nette Reise, immer mit dem Blick auf Clara.



    Daneben die Liebesgeschichte von Anton und Doris.

    Rene Freund hat eine gute Art seine Romane zu schreiben seine Figuren werden lebendig. Dieser Roman hat mich total erreicht, er liest sich wunderbar, teils mit Witz, aber dann auch etwas traurig.



    Das Cover mit der naiven Malerei passt gut. Der Roman ist kurz gehalten, aber er hat es in sich, Ich bin nur so durch gerauscht und ich möchte ihn gern weiter empfehlen.

  • Mit dem Bär ans Meer


    Ans Meer, Roadmovie von René Freund, 144 Seiten, erschienen im Deuticke-Verlag

    Ein Roadtrip ans Meer mit dem Linienbus.

    Anton ist ein sympathischer Typ, Busfahrer und ein wenig verliebt in Doris. Ihr will er imponieren und da er sowieso vermutet, dass es sein letzter Arbeitstag bei dem Busunternehmen ist, beschließt er der totkranken Carla ihren vielleicht letzten Herzenswunsch zu erfüllen. Er beschließt kurzerhand mit dem Linienbus ans Meer zu fahren.

    Hier handelt es sich um ein emotionsgeladenes Buch, eine Geschichte über Mut und etwas für andere zu wagen, ohne an die Konsequenzen für sich selbst zu denken. Kaum hatte ich zu lesen begonnen, war ich mitten drin und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis die letzte Seite gelesen war. 55 Kapitel angenehm gegliedert, mit berührenden und auch witzigen Dialogen, im auktorialen Schreibstil hat mich René Freund bezaubert. Seine bildhaften Erzählungen gaben mir das Gefühl ich bin dabei, ein Teil der Reisegruppe. Die Figuren sind so lebendig geschildert, ich meinte sie schon ewig zu kennen und habe mit ihnen geweint und gelacht. Besonders gefallen haben mir die beiden Mädchen Helene und Annika, besonders Annika die Tochter der krebskranken Carla ist ein unglaublich tapferes und beherztes Mädchen. Meine Lieblingsfigur natürlich Anton Spitzname Bärli, gemütlich gutmütig und schüchtern was Frauen angeht – trotzdem ein stiller Held, zwar kein Traummann aber ein Fels in der Brandung, auch für seine Doris. Eine wunderbare Frau auch Carla, tapfer und mutig, ihr habe ich es gegönnt, dass sie sich ihren letzten Wunsch erfüllen konnte. Einzig Mechthild, Antons Mutter, war nervig, eine Gefängniswärterin und Kontrollfreak aber hauptsächlich denke ich aus Sorge um ihren Sohn. Am Ende der Lektüre hat man nicht nur ein berührendes und wundervolles Buch gelesen, sondern bekommt auch noch etwas mit für danach. Etliche Zitate hab ich mir aufgeschrieben. Z.B. „Mutig ist nicht der, der keine Angst hat, sondern der, der seine Angst überwindet.“ Oder dieses: „"Ein Held ist jemand, der etwas tut, obwohl er weiß, dass es ihm schadet". Dem Plot konnte ich zu jeder Zeit folgen und die Figuren handelten stets plausibel. Abwechselnd habe ich geschmunzelt oder geweint. Ein Buch, das sich hervorragend als Geschenk eignet. Nur Eines hat mir an diesem Buch nicht gefallen, es war viel zu schnell gelesen! Sicher werde ich diesen Roman noch öfter zur Hand nehmen. Meine Empfehlung für die Leser, die Roadmovies genießen, die gefühlvolle Bücher lieben und für Menschen die ein ganz besonderes Geschenk suchen. Volle Punktzahl 10 Eulenpunkte!