ZitatAus der Amazon.de-Redaktion
Obwohl Phantom der Oper nicht so sehr einschlägt wie der Oscar-gekrönte Chicago, führt der Film die Wiederbelebung von verfilmten Musicals fort und adaptiert Andrew Lloyd Webbers erfolgreiches Bühnenmusical stark werkgetreu. Emmy Rossum glänzt in ihrem filmischen Durchbruch als die naive Christine Daae, und obwohl das Phantom Gerard Butler ihr stimmlich nicht nahe kommt, verbindet er jedoch Bedrohung mit Sinnlichkeit bei solchen Titeln wie 'The Music of the Night'. Der erfahrenste Veteran des musikalischen Theaters unter der Darstellern ist der romantische Held Patrick Wilson. Er singt wunderbar, wirkt aber ein wenig hölzern. Minnie Driver, der bekannteste Name in der Besetzung, spielt sich als Carlotta auf und ist die einzige Hauptdarstellerin, deren Stimme von jemandem anders gesungen wird (obwohl sie 'Learn to Be Lonely', das Stück über den Endtiteln, singt, welches das einzige neue Lied ist).
Regisseur Joel Schumacher ist kein Fremder in Sachen visuelles Spektakel, und er scheint in Lloyd Webbers aufgeblasener Version von Gaston LeRoux’ gotischer Schauerromanze ein passendes Gegenstück gefunden zu haben. Seine Schwäche liegt im Zwischenschnitt auf zu viele Publikumsreaktionen und zu vielen Szenen des lauernden Phantoms, aber sobald er ruhiger wird und Rossum alleine auf einem stillen Friedhof 'Wishing Your Were Somehow Here Again' singen lässt, ist dies großartig.
Jene, die Musicals sowieso als hohl und aufgeblasen betrachten, werden sicherlich aufgrund des Films ihre Meinung nicht ändern, und echte Fans werden dem Film immer vorwerfen, dass die Fertigstellung beinahe zwei Jahrzehnte gedauert hat und daher verhinderte, dass die Originaldarsteller Michael Crawford und Sarah Brightman eingesetzt werden konnten. Dennoch stellt Phantom der Oper eine willkommene Ausnahme innerhalb der langen Reihe von missglückten Broadway-Verfilmungen dar. --David Horiuchi
Meine Meinung:
An die Live-Atmosphäre eines Musicals kommt der Film überhaupt nicht ran. Trotzdem musikalisch einwandfrei umgesetzt, wenn man sich die DVD im englischen Originalton anschaut. Die deutsche Synchro hat mich recht schnell gegruselt, da ein Musical sehr schlecht im Film synchronisierbar ist und bei den meisten Liedern die Lippenbewegungen überhaupt gar nicht passen und es einen schon regelrecht anspringt. Außerdem klangen die Originalstimmen viel angenehmer in meinen (!) Ohren, aber das kann jetzt auch sehr subjektiv sein
Nach dem Umschalten auf Englisch konnte ich den Film 100%ig genießen. Das ganze Ambiente des Stücks wurde im Film optisch wirklich meisterhaft umgesetzt, insbesondere das Opernhaus, die Gewölbe und auch der Friedhof kommen ganz klasse rüber. Der Regisseur hält sich sehr gut an das Stück von Andrew LLoyd Webber.
Mein Fazit:
Im Originalton unbedingt sehenswert, in Deutsch wirklich nur wenn´s nicht anders geht. Ein Genuß für Augen und Ohren wenn man idealerweise auch noch eine Surround-Anlage zur Verfügung hat.