Donna Leon - Heimliche Versuchung

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    Produktinformation


    Gebundene Ausgabe: 336 Seiten

    Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (23. Mai 2018)

    ISBN-10: 3257070195

    ISBN-13: 978-3257070194

    Originaltitel: The Temptation of Forgiveness



    Kurzbeschreibung


    Als eine Bekannte von Paola in der Questura vorspricht, glaubt Brunetti zunächst, sie mache sich unnötig Sorgen um ihre Familie. Da wird ihr Mann im Koma ins Krankenhaus eingeliefert. Ein Überfall und Verbindungen ins Drogenmilieu liegen nah. Konkrete Anhaltspunkte fehlen. Und doch stößt der Commissario allerorten auf Betrügereien, ja sogar auf ein Leck in der Questura. Fakten bekommt er keine zu fassen, geschweige denn einen Täter. Aber sein Gerechtigkeitssinn lässt ihm keine Ruhe.



    Autorin


    Auf Donna Leon können sich die Leser verlassen: Jedes Jahr beschert sie ihnen einen neuen Brunetti-Krimi. Der Commissario ermittelt in sämtlichen Gassen und allen Bevölkerungsschichten Venedigs. Er kämpft gegen den Filz in den Behörden, korrupte Beamte und Verbrecher. Die Autorin lässt ihn bei seiner Familie und gutem Essen immer wieder Kraft tanken. Leon wurde 1942 in New Jersey geboren. Sie verließ Amerika 1965, studierte in Italien und reiste anschließend als Reiseleiterin, Werbetexterin und Lehrerin durch die halbe Welt. Seit 1981 ist Venedig ihr fester Wohnsitz. Seit dem ersten Brunetti-Buch „Venezianisches Finale“ entsteht hier jedes Jahr ein neuer Roman.



    Meine Meinung


    Im Büro bei Commissario Guido Brunetti spricht eine Bekannte von Paola vor, weil sie sich um ihren Sohn sorgt, der anscheinend Drogen nimmt. Da Brunetti Kinder in dem Alter hat, versteht er ihre Ängste und kümmert sich neben seiner normalen Arbeit um die Angelegenheit. Kurze Zeit später wird er wegen eines Überfalls mit einem Schwerverletzten aus dem Bett geklingelt. Der Patient stellt sich als der Ehemann der Bekannten von Paola heraus. Da dieser wegen seiner schweren Schädelverletzung im Koma liegt, deshalb nicht sprechen kann und man auch nicht weiß, ob das jemals wieder der Fall sein wird, steht Brunetti vor einem schwierigen Fall. Erste Vermutungen gehen wegen des Sohnes in Richtung Drogenszene. Intensive Unterstützung bei seinen Ermittlungen findet er wie immer bei Elettra. Bevor dieser Fall jedoch erfolgreich und schlüssig aufgeklärt werden kann, eröffnet die Autorin noch etliche unnötige Handlungsstränge, die am Ende ungeklärt in der Luft hängen bleiben.



    Nach etlichen Jahren der Abstinenz hatte ich das vorherige Buch „Stille Wasser“ gelesen und war positiv überrascht, deshalb habe ich jetzt auch diesen 27. Band gelesen. Ok, die Autorin kennt ihr Venedig, deshalb führt sie die Leser in jedem Buch über diverse Brücken, Calli und lässt sie mit dem Vaporetto zu den einzelnen Orten fahren. Positiv finde ich ihre gesellschaftspolitische Kritik und daß sie diese immer in ihre Krimis mit einfließen läßt. Durch die Filme habe ich bei den Büchern die Schauspieler vor Augen, was durchaus Spaß macht und ich vor allem Elettra und ihr Auftreten hervorragend nachvollziehen kann. Sie hat ja eine ganz spezielle Art zu helfen, indem sie sich z.B. mit einem Lächeln in diverse, fremde Internet-Seiten hackt, um an Informationen zu kommen und in diesem Fall auch noch das Zimmer von Patta verwanzt. Ok, dieser Part sollte im realen Leben so nicht vorkommen, bringt aber Brunetti weiter und mich im Buch zum Schmunzeln. Die Idee des Krimis fand ich nicht schlecht und auch die Lösung hat mir gut gefallen, nur die vielen kleinen Nebenschauplätze, u. a. auch Brunettis Vorliebe für die griechische Tragödie lassen die zielführende Ermittlung in den Hintergrund treten und damit kam für mich Langeweile auf.


    Dieser Band ist m. E. nur etwas für eingefleischte Donna-Leon-Fans, anderen Krimilesern fehlt eindeutig die Spannung. Ich werde in nächster Zeit wieder Abstand von ihren Büchern nehmen.